Lebensdaten
1838 – 1919
Geburtsort
Sitten (Kanton Wallis)
Sterbeort
Sitten (Kanton Wallis)
Beruf/Funktion
Bauingenieur ; Tunnelbauer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 106101018X | OGND | VIAF: 311598175
Namensvarianten
  • Stockalper de la Tour, Ernest
  • Stockalper, Ernest von
  • Stockalper de la Tour, Ernest

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Zitierweise

Stockalper, Ernest von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd106101018X.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Kaspar (* 1808), 1850–73 Staatsarchivar, Vf. v. hist. Studien z. Kt. Wallis (s. HBLS), S d. Mori(t)z (1786–1854, röm. Gf. 1817), 1817 u. 1827 Großkastlan v. Brig, 1821–32 Abg. auf d. eidgenöss. Tagsatzung, 1832–40 Staatsrat, Rr. d. hl. Johann v. Lateran (s. HLS), u. d. Maria Franziska de Augustini;
    M Maria-Josefa Kalbermatten;
    Ur-Gvv Kaspar Eugen (1750–1826, Reichsfrhr. 1810), 1774 u. 1790 Kastlan v. Brig, 1785 u. 1786 Landvogt v. St. Maurice, 1795 Bannerherr v. Brig u. Oberst ob der Morse, 1799 Präs. d. Kriegsrats d. Oberwalliser f. d. Verteidigung d. Simplons, 1802 Präs. d. konstituierenden Verslg. u. Staatsrat d. Rep. Wallis, 1810 Mitgl. d. ksl. Ger.hofs in Lyon, 1814 Landeshptm. d. provisor. Reg. v. Wallis, 1819 u. 1823 Landeshptm. (s. HLS), Anton de Augustini (1743–1823), Landeshptm. d. Wallis (s. HLS);
    Gr-Ov Kaspar Emanuel (1777–1850, sard. Gf. 1836), Notar in Brig, Zendenhptm. v. Brig, Kastlan bzw. Großkastlan v. Brig, neapolitan. Hptm., Rr. d. St.-Mauritius-u.-Lazarus-Ordens u. d. franz. Ehrenlegion, 1814 Verdienstmedaille d. Fürsten v. Schwarzenberg, Eugen Malachias (1783–1852, Notar, 1802 Vizekanzler u. 1804–07 Staatskanzler d. Wallis, eidgenöss. Brigadier, GFM u. Insp. d. Schweizer Truppen in Neapel, 1849 Gouverneur v. Neapel, Rr. d. franz. Ehrenlegion, Ferdinand Wilhelm (1785–1855, Notar, Kastlan, Zendenpräs., Großkastlan v. Brig, Präs. v. Brig, d. Oberwalliser Revisionskomm. u. d. Zenden Brig, Walliser Staatsrat (alle s. HLS);
    Schw Marie Louise (1837–1900, gründete d. St. Katharinenheim f. alte Dienstmägde in S. (s. HBLS); – ledig.

  • Biographie

    |S., dessen Muttersprache französisch war, durchlief die Grundschule in der franz. Schweiz. Im Herbst 1860 begann er sein Studium am Polytechnikum Zürich (seit 1911 ETH Zürich) und erhielt im Sommer 1863 als erster Walliser sein Diplom als Bauingenieur. Zunächst sammelte S. Berufserfahrungen als Sektionsingenieur bei der Rhonekorrektion sowie beim Bau der Eisenbahnlinie zwischen Sion/Sitten und Brig im Rhonetal. Danach betätigte er sich in Bellegarde (Frankr.) und Barcelona im Bereich des Wasserbaus und arbeitete am Bau der Zahnradbahn auf den Montserrat mit. Louis Favre, dem 1872 der Bau des Gotthard-Eisenbahntunnels übertragen worden war, betraute S. Ende 1873 mit der Leitung der Arbeiten auf der Nordseite des Gotthardtunnels. Nachdem Favre 1879 im Gotthardtunnel an einem Schlaganfall verstarb, wurde S. zum technischen Berater des Direktionskomitees ernannt und leitete die Bauarbeiten bis zur Fertigstellung des Tunnels 1882. S. stand in freundschaftlicher Beziehung mit dem wiss. Berater, Jean Daniel Colladon, bei dessen Versuchen mit komprimierter Luft im Gotthardtunnel er eine wichtige Rolle spielte.

    Neben der Tätigkeit beim Gotthardtunnelbau erstellte S. Expertisen und Gutachten zu weiteren Eisenbahntunnelprojekten, so 1874/75 zum Simplondurchstich. S. kannte die Problematik bestens, da er bereits 1869 mit seiner Schrift „Les avantages du Simplon sous le rapport de la construction et de l’exploitation d’un chemin de fer“ an die Öffentlichkeit getreten war. 1883 erstellte er für das Simplonkomitee ein Gutachten über die Wärmeverhältnisse im Simplonmassiv. Auch danach blieb er dem Eisenbahnwesen verbunden und baute 1888–91 die Visp-Zermatt-Bahn, die er als Zahnradbahn mit einer maximalen Steigung von 120 % konzipierte. S. war auch der Erbauer der Zahnradbahn auf den Montserrat in Spanien und beschäftigte sich 1897 und 1903 mit dem Bau der Lötschbergbahn. Er schlug als Alternative zum Lötschbergtunnel den Bau der Wildstrubelbahn mit einem 12 km langen Tunnel vor, der allerdings nicht realisiert wurde. 1904 berief der schweizer. Bundesrat S. in den Verwaltungsrat der Schweizer. Bundesbahnen (SBB), dem er bis 1917 angehörte. Zudem war er 1912–17 Mitglied des Schweizer. Schulrats (heute ETH-Rat) und der Redaktion des „Bulletin technique de la Suisse romande“.

  • Auszeichnungen

    A Benennung e. Zugs d. SBB (2003).

  • Werke

    Weitere W Les grands tunnels alpins et la chaleur souterraine, 1883;
    Rapport sur les chemin de fer du versant sud-est du Jura Vaudois, 1889 (mit J. Dumur u. R. Moser);
    Thoune-Simmenthal-Simplon, 1897;
    Wildstrubel et Lötschberg, Étude de la traversée des Alpes Bernoises, Extrait du Bull. technique de la Suisse romande, 1903.

  • Literatur

    Schweizer. Bauztg. 73, 1919, S. 235;
    H. de Preux, in: Bull. technique de la Suisse romande 1919, H. 11, S. 106 f. (P);
    E. Mathys, Männer d. Schiene, 1955, S. 254–56 (P);
    G. Tscherrig, 100 J. Simplontunnel, ²2006, S. 143;
    Mathilde v. Stockalper, E. v. S., e. „Mann d. Schiene“, in: NZZ Nr. 210 v. 10. 9. 1982, S. 37;
    HBLS (P);
    HLS.

  • Autor/in

    Markus Rieder
  • Zitierweise

    Rieder, Markus, "Stockalper, Ernest von" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 370-371 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd106101018X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA