Lebensdaten
1850 – 1936
Geburtsort
Buch (Kanton Schaffhausen)
Sterbeort
Basel
Beruf/Funktion
Mathematiker
Konfession
-
Normdaten
GND: 117244384 | OGND | VIAF: 195404670
Namensvarianten
  • Stickelberger, Ludovicus
  • Stickelberger, Ludwig
  • Stickelberger, Ludovicus

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Stickelberger, Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117244384.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus seit 1387 in Basel nachweisbarer Ratsfam., d. seit 1683 im Gr., seit 1690 im Kl. Rat vertreten war;
    V Emanuel (1817–81, Pfarrer in Buch u. Herblingen, förderte d. Kirchengesang im Kt. Schaffhausen, S d. Emanuel (1781–1833, Seidenindustr., später Baumwollgroßhändler, Vf. v. selbst illustrierten Reisebeschreibungen d. Schweiz u. d. Elsaß (beide s. HBLS), u. d. Judith Preiswerk (1777–1828;
    M Julia (1821–91), T d. Ludwig (Louis) Courvoisier (1788–1874, Kaufm. aus Chaux de Fonds, u. d. Julie (Caroline) Von der Mühll;
    Urur-Gvv Emanuel (1708–83), Seidenfabr. in Lyon, Mitgl. d. Gr. Rats in Basel, Seckelmeister ebd., Ur-Gvv Johann Rudolf (1740–98, Seidenfabr., Handelsherr in Lyon u. Basel, reiste in d. Orient;
    Ov Ernst Stückelberg (bis 1885 S.) (1831–1903), Historien-, Porträt- u. Landschaftsmaler in Basel, malte u. a. 1880–82 d. Fresken in d. Tellskapelle am Vierwaldstätter See, Dr. h. c. (s. B. W. Lindemann u. a., E. S., 1831–1903, Ausst.kat. Kunstmus. Basel 2003; HLS);
    B Emanuel (1845–1928), Obering. b. d. Schweizer. Bundesbahnen, erbaute Bahnlinien in Österr., Ungarn, Serbien u. d. Schweiz, Heinrich (1856–1931, Dr. phil., Germanist, Lehrer am Gymn. in Burgdorf u. am Lehrerseminar in Bern, Vf. v. sprachwiss. u. lit.hist. Schrr. (alle s. HBLS);
    1895 Anna († 1918), T d. Wilhelm Baumgartner (1820–67, Chorleiter, Musikdir. d. Univ. Zürich (s. NDB I; HLS), u. d. Elise Hauck;
    1 S; Vt Louis Courvoisier (1843–1918, o. Prof. f. Chirurgie in Basel, Entomol. (s. NDB III), Ernst Alfred Stückelberg (1867–1926, Helena Riggenbach, 1897–1944, Archäol., T d. Eduard Riggenbach, 1861–1927, o. Prof. d. Theol. in Basel, Dr. h. c., s. HLS), ao. Prof. f. christl. Altertumskde. in Basel, Denkmalpfleger d. Kt. Baselstadt, Vf. v. Schrr. z. langobard., burgund. u. roman. Kunst sowie Numismatik, Heraldik, Sphragistik, Epigraphik u. Denkmalpflege (s. HBLS; Wi. 1909; Schweizer. Künstler-Lex., 1917; Schweizer Zeitgenossenlex., 1921; ThB; HLS; Personenlex. Christl. Archäol.);
    N Emanuel (1884–1962, Gründer chem. Werke in Basel u. Haltingen, seit 1916 Schriftst., Büchersammler, Vors. d. Schweizer Bibliophilen Ges., Dr. theol. h. c. (Basel 1929), Johann Peter Hebel-Preis (1957) (s. HBLS; Wi. 1935; Munzinger; Killy; Kosch, Lit.-Lex.³; BBKL 31; HLS;L).

  • Biographie

    S. erhielt zunächst Privatunterricht bei seinem Vater, trat 1863 in das humanistische Gymnnasium in Schaffhausen ein und begann 1867 das Studium der Mathematik und Physik in Heidelberg, wo Otto Hesse (1811–74), Gustav Robert Kirchhoff (1824–87) und Jakob Lüroth (1844–1910) zu seinen Lehrern gehörten. 1869–72 studierte er an der Univ. Berlin, v. a. bei Karl Weierstrass (1815–97). 1872–74 unterrichtete S. vertretungshalber am Gymnasium in Schaffhausen und an der Ev. Lehranstalt in Schiers. 1874 wurde er in Berlin bei Weierstrass mit einer Dissertation über quadratische Formen promoviert und habilitierte sich im selben Jahr am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich. Mit seinem Berliner Studienfreund Georg Frobenius (1849–1917), der 1875 als Professor ans Polytechnikum berufen wurde, verfaßte er mehrere Arbeiten. 1879 wurde S. als ao. Professor nach Freiburg (Br.) berufen (1894 o. Prof.). Einen Ruf an die Univ. Zürich lehnte er ab. 1919 emeritiert, setzte S. seine Lehrtätigkeit noch fünf Jahre als Honorarprofessor fort. Obwohl S. nur wenige Arbeiten publizierte, schloß er in grundlegenden Theorien wesentliche Lücken. Das „Theorem von Stickelberger“ beschreibt (in heutiger Terminologie) die Galois-Modul-Struktur der Klassengruppe eines Kreisteilungskörpers. Sehr bekannt ist ferner seine gemeinsame Arbeit mit Frobenius aus dem Jahre 1878, in welcher der Struktursatz endlich erzeugter Abelscher Gruppen bewiesen und gleichzeitig die Eindeutigkeit der angegebenen Zerlegung in eine direkte Summe von zyklischen Gruppen gezeigt wird.

  • Auszeichnungen

    A korr. Mitgl. d. Heidelberger Ak. d. Wiss. (1909);
    bad. GR;
    Rr. d. Zähringer Löwenordens.

  • Werke

    Über Gruppen v. vertauschbaren Elementen, in: Journal f. reine u. angewandte Math. 86, 1879, S. 217–62 (mit G. Frobenius);
    Über e. Verallgemeinerung d. Kreistheilung, in: Math. Ann. 37, 1890, S. 321–67.

  • Literatur

    L. Heffter, in: Jber. d. Dt. Mathematiker-Ver. 47, 1937, S. 79–86 (W-Verz.);
    Pogg. III–VI;
    Wi. 1909–1928;
    HBLS (P);
    Lex. bed.. Mathematiker, hg. v. S. Gottwald u. a., 1990;
    Schweizer Lex.;
    HLS;
    zur Fam.:
    Emanuel Stickelberger, Gesch. d. Fam. S. v. Basel seit ihrem Eintritt ins Basler Bürgerrecht bis zu d. Vf. Grossvater, 1923.

  • Autor/in

    Urs Stammbach
  • Zitierweise

    Stammbach, Urs, "Stickelberger, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 25 (2013), S. 315-316 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117244384.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA