Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Künstlerfamilie
Konfession
-
Normdaten
GND: 1020728302 | OGND | VIAF: 232821957
Namensvarianten
  • Seekatz

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Seekatz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1020728302.html [20.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Die Familie S., später über vier Generationen in der Gfsch. Nassau, im Leiningerland, in der Pfalz und in Worms, Darmstadt und Frankfurt/M. künstlerisch tätig, ist seit Mitte des 17. Jh. in Westerburg nachzuweisen. Zwei Söhne des Gastwirts Johann George waren erstmals Maler: neben Georg Christian I. (s. 1) der ältere Johann Martin (* 1680 Westerburg, 1729 Worms), wohl Schüler des Malers Matthias Klein in Westerburg und|1709 belegt als gfl.-leiningen. Hofmaler in Grünstadt (Pfalz). Seit 1725 schuf Johann Martin in Worms als seine einzigen bekannten Werke die Emporen- und Deckengemälde in der luth. Dreifaltigkeitskirche (1945 zerstört).

    In der zweiten Generation traten von Johann Martins sechs Söhnen drei als handwerkliche Kunst- und Kirchenmaler hervor: Johann Friedrich He(i)nrich (* 1707 Westerburg, vor 1785 Worms [?]), gfl.-leiningen. Hofmaler, 1743 in Worms als „Kunstmaler“ genannt und offenbar auch in Mannheim tätig, Johann Ludwig (* 1711 Grünstadt, 1783 Speyer) sowie Georg Christian II. (* 1722 Grünstadt, 1788 Darmstadt), der 1749/51 als „Kunstmaler“ in Worms belegt ist und 1752 eine Anstellung als Kunstmaler und Hofvergolder in Darmstadt fand. Einzig der drittälteste Johann Conrad (s. 2) errang als vielfältiger Staffeleimaler überregionale Bedeutung.

    In der dritten Generation ist Philipp Christian (* 1750 Worms, 1820 Ginsheim) als Sohn von Johann Friedrich Henrich zu vermerken. Er war nach einer Lehre beim Onkel Georg Christian in Darmstadt 1782 Zeichenlehrer am Wormser Gymnasium. Seit 1783 für den Erbprinzen Emich Carl zu Leiningen als „Bauinspektor“ des Theaters in Dürkheim (Pfalz) tätig, wurde er 1786 offizieller Hof- und Theatermaler. 1794 mußte Philipp Christian vor den Franzosen fliehen, wirkte später aber zumindest zeitweise wieder in Darmstadt. Sein Sohn Emich Carl (* 1785 Dürkheim, 1839 Darmstadt), Maler in vierter Generation, wurde nach 1804 Schüler des Architekten Georg Moller; nachgewiesen sind jedoch einzig spätere Hilfsarbeiten am Darmstädter Theater.

  • Werke

    zu Johann Friedrich Henrich: Löhnberg (Oberlahnkr.), ev. Pfarrkirche: Gem. auf d. Emporenbrüstung (bisweilen auch fälschl. Georg Christian I. zugeschr.);
    – zu Johann Ludwig: Heidelberg, Providenzkirche: Decken- u. Emporengem., 1725, 1886 entfernt;
    Worms, Dreifaltigkeitskirche: Wandbild „Luther auf d. RT zu Worms“, 1730, 1945 zerstört;
    Zuschreibungen: Worms, St. Paulus: Deckenzyklus z. Leben Pauli, u. Magnuskirche: Deckengem., beide 1945 zerstört;
    – zu Georg Christian II.: Osthofen (Rheinhessen), Bergkirche: Maler- u. Vergolderarbb., 1747;
    Bischofsheim (Kr. Groß-Gerau), ev. Pfarrkirche: Maler- u. Vergolderarbb. sowie Deckengem., 1755;
    Jagdpavillon Dianaburg b. Darmstadt: Vergolderarbb., zerstört;
    – zu Philipp Christian: Darmstadt, Schloß Wolfsgarten, Hess. Hausstiftung: 2 Genregem.;
    Frankfurt/M., Freies Dt. Hochstift: Stammbuchbl., 1791;
    Porträt Emich Carl zu Leiningen, Abb. in: Lampert, 1976 (s. L);
    Worms, Dreifaltigkeitskirche: Erneuerung d. Luther-Wandbildes v. Johann Ludwig S. (s. o.), 1817.L A. Weckerling, Luther vor d. RT in Worms, Wandgem. im Innern d. Dreifaltigkeitskirche zu Worms v. Joh. Martin S., 1904;
    L. Bamberger (Ps. Berger), Joh. Conrad S., Ein dt. Maler d. achtzehnten Jh., Sein Leben u. seine Werke, 1916 (= Heidelberger Kunstgeschichtl. Abhh., hg. v. Carl Neumann, Bd. 2;
    Teildr. u. d. T. Das Leben d. Malers Johann Conrad S. 1719–1768;
    grundlegend, Qu, P zu Johann Conrad S., Genealogie überholt);
    zerstörte Decken- u. Wandbilder aus d. Dreifaltigkeitskirche u. aus St. Paulus in Worms dokumentiert in: Farbdiaarchiv z. Wand- u. Deckenmalerei d. Zentralinst. f. Kunstgesch. München (Internet);
    ThB;
    Nassau. Biogr.;
    zur Geneal.:
    U. Lampert, Die Malerfam. S., in: Archiv f. Sippenforsch., Jg. 42, H. 61, Feb. 1976, S. 345–76 (P zu Georg Friedrich Christian I. S. u. Johann Conrad S.).

  • Familienmitglieder

  • Zitierweise

    Kölsch, Gerhard, "Seekatz" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 143-144 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1020728302.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA