Lebensdaten
1901 – 1991
Geburtsort
Markgröningen (Württemberg)
Sterbeort
Ludwigsburg
Beruf/Funktion
Ornithologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117152463 | OGND | VIAF: 72164148
Namensvarianten
  • Schüz, Ernst Paul Theodor
  • Schüz, Ernst
  • Schüz, Ernst Paul Theodor
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Aus dem Register von NDB/ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Schüz, Ernst, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117152463.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ernst (1862–1921), Stadtpfarrer u. Bez.schulinsp. in Balingen (Württ.), Rektor d. Lehrerinnenseminars in M., Oberreg.rat, Mitgl. d. Ev. Oberschulrats in Württ. (s. Württ. Nekr. 1921, Tl.);
    M Elise Weitbrecht (1870–1946);
    5 Geschw;
    1) Stuttgart 1926 Tabitha Brenner (1902–41), 2) Königsberg 1944 Hanna Steinheil (* 1917);
    3 K aus 1), 2 K aus 2).

  • Biographie

    S. studierte nach dem Besuch des Stuttgarter Karls-Gvmnasiums seit 1920 in Tübingen Zoologie, Botanik, Chemie, Geologie und Geographie, legte dort 1925 die Staatsprüfung für das höhere Lehramt ab und wurde 1927 in Berlin bei Erwin Stresemann (1889–1972) mit einer Dissertation über Puderdunen und deren Bildung bei Vögeln promoviert. Nach zweijähriger Tätigkeit an den Naturkundemuseen von Hannover und Dresden kam S. 1929 nach Rossitten an die 1901 von Johannes Thienemann (1863–1938) gegründete und inzwischen weltberühmte erste Vogelwarte. Dort war er zunächst unter Oskar Heinroth (1871–1945) als Kustos tätig, bis ihm 1936 die Institutsleitung übertragen wurde. 1942 konnte sich S. in Königsberg habilitieren, wurde aber bereits im Jahr darauf zum Kriegsdienst eingezogen. Trotz der relativ kurzen Schaffensperiode in Rossitten brachte S. die Vogelwartenarbeit wesentlich voran, insbesondere in den Bereichen Planberingung (v. a. an Weißstorch und Graureiher) mit gut organisiertem Beringernetz, Populationsstudien (besonders am Star) sowie Orientierungsforschung und Zugphysiologie (mit Gustav Kramer, Werner Rüppell u. Paul Putzig). Durch seine freundschaftlichen Beziehungen zur Familie von und zu Bodman gelang es S., bereits 1946 in Schloß Möggingen bei Radolfzell einen neuen Sitz für die Vogelwarte zu finden, so daß sie als „Vogelwarte Radolfzell“ weitergeführt werden konnte (wie seit 1923 in Rossitten als KWI, dann seit 1949 als MPI). S. leitete die Vogelwarte nebenamtlich bis 1959; hauptamtlich war er 1946-49 Hauptkonservator und 1949-69 Direktor des Staatlichen Museums für Naturkunde in Stuttgart und seit 1952 Honorarprofessor der Univ. Stuttgart. Ferner war S. Landesbeauftrager für Naturschutz und Landschaftspflege für Nordwürttemberg sowie Leiter der staatlichen Vogelschutzwarte in Ludwigsburg. Er war ein international bekannter Ornithologe und durch Jahrzehnte hindurch zumindest in Deutschland der führende Vogelzugforscher, engagierte sich aber auch in anderen Gebieten wie der Weißstorchforschung, dem Vogelschutz und der Schrifttumspflege.

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Dt. Ornitholog. Ges. (1923, Ehrenmitgl. 1966) u. d. British Ornitholog. Union (1952, Ehrenmitgl. 1964);
    korr. Mitgl. d. American Ornitholog. Union (1938, Ehrenmitgl. 1953), d. Dansk Ornithol. Forening (1956), d. Schweizer Ges. f. Vogelkde. (1959) u. d. South African Ornithol. Soc. (1964);
    ausw. wiss. Mitgl. d. MPG (1959).

  • Werke

    Vogelbüchlein, Ein Tb. f. Beobachtungsgänge, 1921;
    Atlas d. Vogelzugs nach d. Beringungsergebnissen b. paläarktischen Vögeln, 1931 (mit H. Weigold);
    Vom Vogelzug, Grundriß d. Vogelzugskunde, 1952;
    Die Vogelwelt d. Südkasp. Tieflandes, 1959;
    Grundriß d. Vogelzugskunde, 1971 (mit P. Bert-hold, E. Gwinner u. H. Oelke);
    Mithg.:
    Vogelzug, 1930-43;
    Vogelwarte, 1948-74.

  • Literatur

    P. Berthold, in: Journal f. Ornithol. 132, 1991, S. 461-63 (P);
    G. Zink, in: Vogelwarte 36, 1991, S. 163-65 (P);
    J. Hölzinger, in: Ökologie d. Vögel 28, 2006, S. 699 (W-Verz.);
    Wi. 1967;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1992.

  • Porträts

    Foto in: J. Ellwanger, Forscher im Bild, T. I. Wiss. Mitgll. d. KWG z. Förderung d. Wiss., 1989, S. 143.

  • Autor/in

    Peter Berthold
  • Zitierweise

    Berthold, Peter, "Schüz, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 668-669 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117152463.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA