Dates of Life
1882 – 1950
Place of birth
Wahrenbrück bei Gottbus (Provinz Sachsen)
Place of death
Oberursel (Taunus)
Occupation
Betriebswirtschaftler
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 119020734 | OGND | VIAF: 38053240
Alternate Names
  • Schmidt, Julius August Fritz
  • Schmidt, Fritz
  • Schmidt, Julius August Fritz
  • more

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Citation

Schmidt, Fritz, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119020734.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Friedrich, Mühlenbes.;
    M Auguste Becker;
    1911 Gertrud, T d. E. Kunze, Oberamtsrichter, Oberjustizrat in Leipzig;
    1 S, 3 T.

  • Biographical Presentation

    S. war nach Realschule und kaufmännischer Lehre im Großhandel, Industrie und Versicherungswesen tätig, u. a. in New York und Buenos Aires. Er studierte seit 1906 an der Handelshochschule Leipzig, kurzzeitig in Besançon, und war zwei Jahre Handelsschullehrer in Dortmund. Seit 1911 Assistent an der Akademie für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften in Frankfurt/M., habilitierte er sich dort 1912 mit „Die Liquidation und Prolongation im Effektenhandel“; 1913 erfolgte die Ernennung zum o. Professor, 1914 der Wechsel an die neuerrichtete Univ. Frankfurt. Nach Ende des 2. Weltkriegs interniert (NSDAP-Mitgl. seit 1939), widmete er sich anschließend dem Wiederaufbau der von ihm 1924 gegründeten „Zeitschrift für Betriebswirtschaft“ (ZfB).

    Seine fortwirkende Leistung für die Betriebswirtschaftslehre ist eine Meßtheorie für den|quellenmäßigen Reinertrag bei Preis- und Geldwertänderungen (Die organ. Tageswertbilanz, 1921, ³1929, Nachdr. 1951, 1969). S. wollte den relativen Wert einer Unternehmung in der Volkswirtschaft erhalten und forderte eine durchgängige Bewertung verbrauchter Güter zu Wiederbeschaffungspreisen am Umsatztage. Die Höherbewertung der Bestände gegenüber den Anschaffungs- und Herstellungskosten neutralisierte er durch eine offene Zwangsrücklage „Wertänderungen am ruhenden Vermögen“. Das Problem der durch Zielverkäufe vergrößerten, durch Kreditaufnahmen abgebauten inflatorischen Finanzierungslücke definierte er weg über die Voraussetzung einer fragwürdigen „Wertgleichheit zwischen Geldwerten der Aktivseite und Passivseite“. Seine Meßtheorie wurde steuerrechtlich nicht anerkannt.

    S. erweiterte diese Theorie zu einer Konjunkturlehre, die gesamtwirtschaftliche Fehlentwicklungen aus einer für falsch gehaltenen unternehmerischen Kalkulation (zu Anschaffungs-, statt zu Wiederbeschaffungspreisen) zu erklären sucht (Die Ind.konjunktur – ein Rechenfehler!, 1927), die zu Recht wenig Anklang fand. S. zählt dennoch neben Eugen Schmalenbach, Heinrich Nicklisch und Wilhelm Rieger zu den bedeutenden Betriebswirten der ersten Hälfte des 20. Jh.

  • Awards

    Dr. oec. h. c. (Frankfurt/M. 1915;
    Handelshochschule Mannheim, 1932).

  • Works

    W-Verz. in: ZfB 1952, S. 182-85.

  • Literature

    A. Isaac, F. S., Forscher u. Persönlichkeit, in: Zs. f. handelswiss. Forsch. NF 1950, S. 93-96;
    N. Krawitz, F. S. (1882-1950), in: Diagonal, Zs. d. Univ.-Gesamthochschule Siegen 1997, S. 115-21;
    D. Schneider, Gesch. u. Methoden d. Wirtsch.wiss., 2001, S. 201 ff.;
    B. Schefold (Hg.), Wirtsch.- u. Soz.wissenschaftler in Frankfurt a. Main, ²2004, S. 113-15;
    Wi. 1935;
    Nassau. Biogr.;
    Frankfurter Biogr.

  • Portraits

    ZfB 1942, 1950.

  • Author

    Dieter Schneider
  • Citation

    Schneider, Dieter, "Schmidt, Fritz" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 188-189 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119020734.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA