Schaer, Eduard
- Lebensdaten
- 1842 – 1913
- Geburtsort
- Bern
- Sterbeort
- Erlenbach bei Zürich
- Beruf/Funktion
- Pharmazeut ; Apotheker ; Hochschullehrer ; Pharmakologe ; Botaniker
- Konfession
- -
- Normdaten
- GND: 117100285 | OGND | VIAF: 49994391
- Namensvarianten
-
- Schaer, Eduard
- Schaer, E.
- Schaer, Ed.
- Schär, Eduard
- mehr
Quellen(nachweise)
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Objekt/Werk(nachweise)
Porträt(nachweise)
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Genealogie
V N. N., Jurist;
M N. N.;
⚭ Zürich 1873 Anna, T d. →Wilhelm Vogel (1816–73), aus Stuttgart, Apotheker in Z., Mitgründer d. Schweizer. Apothekerver. (s. L). -
Biographie
S. begann 1861 eine Apothekerlehre in Basel, wo er auch die Vorlesungen des Chemikers →Christian Friedrich Schönbein (1799–1868) besuchte. Nachdem er seine Lehrzeit in der Pagenstecherschen Apotheke in Bern beendet hatte, war er als Gehilfe u. a. in Altenburg (Sachsen) und Donar tätig. 1866 begann er das Studium der Pharmazie in Bern bei →Friedrich August Flückiger (1828–94). Nach der pharmazeutischen Staatsprüfung 1867 übernahm S. die Verwaltung einer Apotheke in Langenthal (Kt. Bern). Ein Stipendium ermöglichte ihm ein Jahr später Studienreisen nach Berlin, London und Paris, wo er u. a. Vorlesungen bei →August Wilhelm Hofmann (1818–92) und →Marcellin Berthelot (1827–1907) hörte. 1870 als „amtlicher Experte der Sanitätspolizei“ Bern tätig, wechselte er nach Zürich, wo er 1872 die Apotheke „Zum Oberen Hammerstein“ von Wilhelm Vogel übernahm. 1873 habilitierte sich S. am Eidgenössischen Polytechnikum Zürich. 1874 zum Titularprofessor ernannt, erhielt er 1881 eine neu eingerichtete Professur für Pharmazeutische Chemie, Toxikologie und Pharmakognosie (Wiss. d. arzneil. verwendeten Naturstoffe). 1891 avancierte er zum Vorstand der aus der Pharmazeutischen Schule hervorgegangenen selbständigen Sektion der|Chemischen Schule des Zürcher Polytechnikums. 1892 folgte S. einem Ruf als Nachfolger Flückigers an die Univ. Straßburg und leitete bis zu seinem Tod das dortige Pharmazeutische Institut. 1906 konnte ein nach seinen Plänen errichtetes neues Institutsgebäude bezogen werden. Dreimal wirkte er als Dekan der Philosophischen Fakultät.
In seinen wissenschaftlichen Arbeiten beschäftigte sich S. zunächst mit Ozon und anderen anorganischen Verbindungen. Er erkannte schon früh die Bedeutung katalytischer Vorgänge für die Lebensprozesse im Organismus, wie seine Arbeiten über die Chemie des Blutes und der Fermente sowie über Oxidationsvorgänge zeigen. Der größte Teil seiner Arbeiten folgt den Ansätzen Flückigers und behandelt Alkaloide und Saponine. Seit 1872 war er Mitarbeiter der zweiten Ausgabe der Pharmakopoea Helvetica und nach deren Erscheinen 1872 Hauptredakteur für das 1876 erschienene Supplement. S. verkörperte noch den Typus des umfassend gebildeten und forschenden Pharmazeuten, der auch zu den Nachbargebieten seiner Disziplin, wie der physiologischen Chemie, der Lebensmittelchemie und der Toxikologie wertvolle Beiträge leistete. Zudem erwarb er sich mit Studien zur Geschichte diverser Drogen und zur pharmazeutischen Biographik Verdienste auf wissenschaftshistorischem Gebiet.|
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Auszeichnungen
Dr. med. h. c. (Zürich 1892);
Vors. d. Schweizer. Apothekerver. (1876–89, Ehrenmitgl. 1893);
Ehrenmitgl. d. American Pharmaceutical Association (1877), d. Pharmaceutical Soc. of Great Britain (1888), d. Österr. Apotheker-Ver. (1893) u. d. Zürcher Naturforschenden Ges. (1896). -
Werke
über 280 Publl. in Fach-Zss. u. a. Anl. zu analyt.-chem. Übungsarbb. auf pharmaceut. Gebiet, 1897 (mit P. Zenetti);
Christian Friedrich Schönbein 1799-1868 (2 T.), 1899-1901 (mit G. W. A. Kahlbaum);
Gesch. d. Pharmakognosie u. Toxikol. in neuerer Zeit, in: M. Neuburger u. J. Pagel (Hg.), Hdb. d. Gesch. d. Med., II, 1903, S. 560-88;
Die kommerzielle u. kulturgeschichtl. Bedeutung d. Arznei- u. Genußmittel, 1913. -
Literatur
B. Reber, Gal. hervorragender Therapeutiker u. Pharmakognosten d. Gegenwart, 1867, S. 39-41 (P);
C. Hartwich, Verhh. d. Schweizer. Naturforschenden Ges. 1914, T. 1, Anhang S. 106-25 (W-Verz.);
BJ 18, Tl.;
H. Tribolet, in: HBLS;
P. Dilg. in: Dt. Apotheker-Biogr. II;
Ch. Friedrich, in: F. Ledermann (Hg.), Schweizer Apotheker-Biogr., 1993, S. 296-98 (P), F. Dobler, ebd., S. 350 zu Wilhelm Vogel;
Pogg. III-VII a. -
Autor/in
Christoph Friedrich -
Zitierweise
Friedrich, Christoph, "Schaer, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 525-526 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117100285.html#ndbcontent