Lebensdaten
1883 – 1958
Geburtsort
Mikultschütz bei Oppeln (Oberschlesien)
Sterbeort
Ulm
Beruf/Funktion
Physiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116702915 | OGND | VIAF: 62307112
Namensvarianten
  • Rukop, Hans
  • Rukop, H.

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Zitierweise

Rukop, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116702915.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Theodor (1843–94), Rentmeister u. Amtsvorsteher;
    M Emma Breiter (1859–1926);
    1923 Ellen Tilsen; kinderlos.

  • Biographie

    Nach Privatunterricht bis zum 10. Lebensjahr besuchte R. bis 1902 das Gymnasium Gleiwitz. Es folgte ein Studium der Mathematik und Physik an der Univ. Breslau, das er 1906 in Greifswald mit dem Nebenfach Chemie fortsetzte. Er wurde Doktorand des Experimentalphysikers Gustav Mie (1868–1957), der ihn 1910 als 2. Assistenten einstellte. 1911 wechselte R. zu Jonathan Zenneck (1871–1959) nach Danzig, arbeitete über Lichtbogengeneratoren und Hochfrequenzmaschinen und folgte Zenneck 1913 an die TH München. 1912 wurde er bei Mie promoviert (Spektrum d. Wassers mit wenig gedämpften, durch Stoßerregung hervorgebrachten Schwingungen von 65 bis 20 cm Wellenlänge, in: Ann. d. Physik 4. F., 42, 1913, S. 489-532). 1914 trat R. in das Schwachstromlaboratorium der „Gesellschaft für drahtlose Telegraphie m. b. H., System Telefunken“ in Berlin ein. Noch im selben Jahr baute er dort ein eigenes Röhrenlaboratorium auf und wurde zum Leiter der Hochvakuum-Röhrenentwicklung von Telefunken ernannt. In den nächsten beiden Jahren folgte zunächst der Aufbau einer kleineren Fabrikationsstätte, dann der großen Röhrenfabrik in der Friedrichstraße. 1925 wurde R. zum Leiter sämtlicher Laboratorien von Telefunken befördert und erhielt Prokura. Die Entwicklung und Fabrikation von Elektronenröhren, die R. von den Anfängen an gestaltet hatte, waren Gegenstand mehrerer Publikationen, u. a. schrieb er das Kapitel über Vakuumröhren in der 5. Auflage (1925) des „Lehrbuchs für drahtlose Telegraphie“ von Zenneck und behandelte die technische Anwendung von Glühelektroden in der 2. Auflage (1927) des „Handbuchs für Radiologie“ von Erich Marx. 1927 berief ihn das preuß. Kultusministerium als Professor und Leiter des neu zu errichtenden Instituts für technische Physik an die Univ. Köln, dessen Aufbau von Telefunken finanziell und apparativ unterstützt wurde. In Lehre und Forschung konzentrierte sich R. auf das Gebiet der drahtlosen Telegraphie und Telephonie. Als sich 1933 der Vorstand von Telefunken neu konstituierte, wechselte R. aus dem Staatsdienst in die Unternehmensleitung. Nach dem 2. Weltkrieg ging R. nach Ulm, wo Telefunken eine neue Röhrenfabrik aufgebaut hatte. Bis zu seinem Ausscheiden 1950 war er für die gesamte Forschung und speziell für die Röhrenentwicklung verantwortlich und blieb bis zu seinem Tode als Berater für Telefunken tätig.

    Seine Publikationen kennzeichnen eine Breite und Systematik, die sie für Praktiker zur Standardliteratur werden ließen. R. betätigte sich auch als Herausgeber der „Telefunken-Zeitung“ und der „Telefunken-Röhre“ sowie als Mitherausgeber der „Zeitschrift für technische Physik“. Er war 1919 Mitbegründer der „Dt. Gesellschaft für technische Physik“ und 1955-58 Vorsitzender der „Gesellschaft zur Förderung der astrophysikalischen Forschung“.|

  • Auszeichnungen

    Verdienstkreuz f. Kriegshilfe (1918);
    Gauß-Weber-Medaille d. Univ. Göttingen (1933, 1956);
    Dr.-Ing. E. h. (Braunschweig 1950);
    Gr. BVK (1953);
    Diesel-Medaille in Gold d. Dt. Erfindervereinigung (1955);
    Philipp-Reis-Plakette d. Bundesmin. f. d. Post- u. Fernmeldewesen (1955).

  • Werke

    Weitere W Die Transformation e. Hochfrequenzstroms auf d. dreifache Frequenz, in: Physikal. Zs. 15, 1914, S. 145-52 (mit J. Zenneck);
    Die Hochvakuum-Eingitterröhre, in: Jb. d. drahtlosen Telegr. u. Telephonie 14, 1919, S. 110-46;
    Die Fabrikation v. Hochvakuum-Röhren, in: Telefunken-Ztg. 4, 1920, Nr. 19, S. 14-26, Nr. 21, S. 5-20;
    Die Schwingungserzeugung durch Rückkopplung vermittelst d. Anoden-Gitter-Kapazität bei d. Hochvakuum-Eingitterröhre, ebd. 5, 1922, Nr. 25, S. 34-56 (mit I. Hausser-Ganswindt);
    Eigenfrequenz-Gleichungen gekoppelter Kreise in Vierpol-Betrachtung, ebd. 24, 1951, S. 64-74, 25, 1952, S. 216-28 (mit H. Kaiser);
    Reißdiagramme v. Senderöhren, in: Zs. f. techn. Physik 5, 1924, S. 260-66, 299-312, 387-97, 441-50, 596-624;
    Die Bildtelegr. als Unters.methode f. d. Ausbreitung d. kurzen Wellen, in: Elektr. Nachrr.technik 3, 1926, S. 316-18;
    Elektronen aus äußeren Grenzflächen, in: Die Physik in regelmäßigen Berr. 3, 1935, S. 133-78 (mit W. Schottky u. R. Suhrmann).

  • Literatur

    S. v. Weiher (Hg.), Männer d. Funktechnik, 1983 (P);
    H. Heyne, in: Telefunken-Ztg. 26, 1953, S. 71 (P);
    F. Schröter, in: Elektrotechn. Zs. A 79, 1958, S. 199 f. (P);
    Kürschner, Gel.-Kal. 1931;
    Klimesch (P);
    Wi. 1958;
    Pogg. VI-VII a;
    Lex. Elektrotechniker.

  • Autor/in

    Oskar Blumtritt
  • Zitierweise

    Blumtritt, Oskar, "Rukop, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 243 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116702915.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA