Hausrath, Adolf
Hausrath, Adolf (Pseudonym George Taylor)
lutherischer Theologe, Kirchenhistoriker, Schriftsteller, * 13.1.1837 Karlsruhe, † 2.8.1909 Heidelberg.
- Lebensdaten
- 1837 – 1909
- Geburtsort
- Karlsruhe
- Sterbeort
- Heidelberg
- Beruf/Funktion
- lutherischer Theologe ; Kirchenhistoriker ; Schriftsteller ; Hochschullehrer ; Theologe
- Konfession
- lutherisch
- Normdaten
- GND: 119059517 | OGND | VIAF: 59885842
- Namensvarianten
-
- Taylor, George (Pseudonym)
- Hausrath, Adolf
- Taylor, George (Pseudonym)
- taylor, george
- Hausrath, A.
- Hausrath, Adolph
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
Literatur(nachweise)
- * NDB/ADB-Register [1912-]
- * Katalog der Bayerischen Staatsbibliothek München (BSB) : 31
- Deutsche Digitale Bibliothek : 28
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GVK) des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) : 119
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Index theologicus - Zeitschrifteninhaltsdienst Theologie (IxTheo) : 93
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
- * Rektoratsreden im 19. und 20. Jahrhundert
Objekt/Werk(nachweise)
Porträt(nachweise)
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Genealogie
V →August (1806–47), Stadtpfarrer u. Hofdiakon in K., Mitgründer d. Gustav-Adolf-Ver. in Baden (s. Bad. Biogrr. I, S. 336-40), S d. Pfarrers Christoph Frdr.;
M Julie (1805–81), T d. →Justus Weltzien (1772–1846), Kaufm. u. Zuckerfabr. in Riga, u. d. Juliane Poelchau;
Groß-Om →Gg. Poelchau (1773–1836), Privatgel., Musikaliensammler (u. a. Urschr. d. Matthäus-Passion);
Om →Erich Aug. Kyber (1794–1855), russ. Wirkl. Staatsrat, Gen.-Stabsarzt d. russ. Flotte im Schwarzen Meer (s. BLÄ);
Tante-m Cäcilie Poelchau (⚭ Frdr. Rud. Hasse, 1808–62, Prof. d. Theol. in Bonn, s. ADB X);
Schw Pauline (⚭ Chrstn. Wiener, † 1896, Prof. d. Math.|in Karlsruhe), Mathilde (⚭ Fridolin v. Sandberger, † 1898, Prof. d. Mineral. in Würzburg);
- ⚭ Heidelberg 1864 Henriette (1840–95, ref.), T d. →Frdr. Fallenstein (1790–1853), preuß. Geh. Finanzrat, pol. Schriftsteller (s. NDB II*), u. d. Emilie Souchay; Schwägerinnen Ida Fallenstein (⚭ →Herm. Baumgarten, † 1893, Historiker, s. NDB I), Helene F. (⚭ →Max Weber, † 1897, Pol.), Emilie F. (⚭ →Wilh. Benecke, † 1917, Geologe u. Paläontologe, s. NDB II), Elisabeth F. (⚭ →Jul. Jolly, † 1891, bad. Min.-Präs.);
4 S (2 früh †), 7 T (2 früh †), u. a. →August (1865–1944), Gymnasialdir. in Wertheim, dann in Freiburg/Br., Altphilol. (s. L), →Hans (1866–1945), Prof. d. Forstwissenschaft (s. L), Paula (⚭ →Gg. Benno Schmidt, 1860–1935, Prof. d. Chir. in Heidelberg);
N →Herbert (1876–1960), Prof. d. Schwachstromtechnik a. d. TH Karlsruhe (thermokraftfreier Spannungskompensator, Kupferoxydulgleichrichter, Wälzankerrelais) (s. L). -
Biographische Darstellung
H. studierte Theologie in Jena, Göttingen, Berlin und Heidelberg, wo er 1861 zum Licentiaten der Theologie promoviert wurde. Ein Jahr später wurde er Vikar an der Heiliggeistkirche in Heidelberg und Privatdozent. Zusammen mit Daniel Schenkel, Richard Rothe, J. H. Holtzmann, Bluntschli, Häusser und anderen gehört er zu den Gründern des Protestantenvereins und wurde dessen 1. Sekretär. Als Oberkirchenratsassessor gehörte er 1864-67 der Kirchenleitung zu Karlsruhe an. 1867 wurde er als Vertreter der liberalen Gruppe in die Generalsynode abgeordnet. Im gleichen Jahr berief ihn die Theologische Fakultät zu Heidelberg zum außerordentlichen und 1871 zum ordentlichen Professor für Kirchengeschichte und neutestamentliche Exegese.
Auf die Entwicklung des jungen H. hatten außer dem geistvollen Elternhaus besonders J. G. Droysen, K. Hase und L. Häusser, seine Lehrer in Jena und Heidelberg, starken Einfluß. Die Neigung des Vaters zu schriftstellerischer Tätigkeit und die dreifache gedankliche Richtung Historismus, Idealismus und Romantik mögen H. in seiner dichterischen und wissenschaftlichen Arbeit mitbestimmt haben, ohne die Eigenwilligkeit zu zerstören. Am Anfang (unter dem Pseudonym George Taylor) veröffentlichte er Romane fast immer aus der Kirchengeschichte, die er stilistisch und psychologisch eindrucksvoll zu gestalten wußte. Eine Reihe biographischer Essays sind noch heute in ihrer aus dem persönlichen Miterleben geschöpften Darstellung lesenswert. Seine theologischen Werke sind der historisch-kritischen, liberalen Periode zuzurechnen. Er war ein scharfer Gegner des zeitgenössischen Pietismus, den er als eine Verfälschung des ursprünglichen, als Mischung von dogmatisch gebundener Orthodoxie und Sektiererei, ansah.|
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Ehrungen, Auszeichnungen und Mitgliedschaften
D. theol. (Wien 1871), Dr. phil. h. c. (Heidelberg 1871). W Wiss. Werke: Der Apostel Paulus, 1865, ²1872;
Neutestamentl. Zeitgesch., 1868, Bd. 1-4, ³1879;
Rel. Reden u. Betrachtungen, 1873, ²1882;
David Frdr. Strauß u. d. Theol. s. Zeit, 2 Bde., 1875–77;
Der Vier-Kapitelbrief d. Paulus an d. Korinther, 1879;
Kleine Schrr. rel.geschichtl. Inhalts, 1883;
Weltverbesserer im MA, I: Abälard, II: Arnold v. Brescia, III: Die Arnoldisten, 1893–95;
Aleander u. Luther auf d. Reichstag zu Worms, 1897;
Alte Bekannte, I: Jolly, II: v. Treitschke, III: Gel. u. Künstler d. Bad. Heimat, 1899–1902;
Rich. Rothe u. s. Freunde, 2 Bde., 1902/06;
Luthers Leben, 2 Bde., 1904, ³1913;
Jesus u. d. neutestamentl. Schriftsteller, 2 Bde., 1908 f. - Romane u. Erzz.: Antinous, 1880;
Klytia, 1883;
Jetta, 1884;
Elfriede, 1886;
Pater Maternus, 1898;
Unter d. Katalpenbaum, 1899;
Potamiäna, 1901;
Die Albigenserin, 1902. -
Literatur
A. Merx, in: Prot. Mhh., 1907, S. 111-13;
H. Holtzmann, ebd., 1909, S. 368-76;
Th. Kappstein, A. H., 1912 (P);
K. Bauer, A. H., Leben u. Zeit, I (1837–67), 1933 (P), II als Ms. im Archiv d. Ev. Oberkirchenrats in Karlsruhe (unvollendet);
H. Neu, Pfarrerbuch d. ev. Kirche Badens, 1939, II, S. 239;
O. Frommel, in: BJ XIV, S. 294-99;
PRE;
RGG³. - Zu S August: Gymnasium 56, 1949, S. 70-73;
- Zu S Hans:
Aus d. Gesch. d. Naturwiss. an d. Univ. Freiburg i. B., 1957, S. 161 (P n. S. 152);
- zu N Herbert:
J. Fischer, in: Elektrotechn. Zs., Ausg. A, 81, 1960, S. 956 f.;
Pogg. V-VII a. -
Autor/in
Fritz Hauß -
Zitierweise
Hauß, Fritz, "Hausrath, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 126-127 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119059517.html#ndbcontent