Lebensdaten
erwähnt 1459, gestorben 1475
Sterbeort
Eltville
Beruf/Funktion
Erzbischof von Mainz ; Graf von Nassau
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 120251973 | OGND | VIAF: 22967688
Namensvarianten
  • Adolf II. von Mainz
  • Adolf von Nassau
  • Nassau, Adolf von
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Zitierweise

Adolf II., Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd120251973.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Graf Adolf von Nassau-Wiesbaden;
    M Margarethe, T des Markgrafen Bernhard I. von Baden.

  • Biographie

    Nach der Absetzung Diether von Isenburgs durch den Papst wurde A., der bei der Wahl von 1459 nur knapp in der Minderheit geblieben war, zum Erzbischof von Mainz ernannt. Er konnte das Stift nur in schweren Kämpfen gegen Diether, der von Kurpfalz, Hessen und Katzenelnbogen sowie von der Stadt Mainz unterstützt wurde, erobern (1461 bis 1463): die Stadt Mainz verlor dabei am 28.10.1462 ihre Stadtfreiheit. Es kam schließlich zu einem Vergleich, der das Erzstift außerordentlich belastete. Die von Diether an Hessen verpfändeten Mainzer Besitzungen in Nordhessen, an Weser und Diemel, Eder und oberer Lahn blieben hessisch, die an Kurpfalz verpfändeten Besitzungen an der Bergstraße und im Odenwald konnte das Erzstift erst 1648 wieder zurückgewinnen. Da Diether selber auch Teile des Erzstiftes auf Lebenszeit zur Nutznießung erhalten hatte, riet A. selbst dem Domkapitel, diesen als seinen Nachfolger zu wählen. A. war eine treue Stütze der päpstlichen und kaiserlichen Politik. Er nahm den alten Gutenberg in seine Dienste und betrieb die Gründung der Mainzer Universität.

  • Literatur

    ADB I;
    K. Menzel, Dieter v. Isenburg, 1868;
    B. Schädel, Zum Kampfe A.s v. Nassau u. Diethers v. Isenburg im Rheingau, nebst zwei hist. Volksliedern, in: Festgabe d. Gen.-Versammlung d. Gesamtver. Mainz, 1887, S. 81-96;
    J. Jaeger, Btrr. z. Gesch. d. Erzstiftes Mainz unter Diether v. Isenburg u. A. II. v. Nassau, 1894;
    F. Gundlach, Hessen in d. Mainzer Stiftsfehde, 1898;
    E. Ziehen, Mittelrhein u. Reich im Zeitalter d. Reichsreform 1356-1504, I, 1934;
    W. Diepenbach-C. Stenz, Die Mainzer Kurfürsten, 1935;
    K. Küster, Adolf v. Breithardt 1491. Mainzer Kanzler unter EB A. II. v. Nassau, in: Jb. d. Bistums Mainz, Bd. 2, 1947, S. 187-226;
    A. Schmidt, Zur Mainzer Stiftsfehde|1462, ebenda, Bd. 3, 1948, S. 89-99;
    LThK;
    Enc. Catt. I, 1949.

  • Porträts

    Grabmal in Kloster Eberbach im Rheingau, Abb. in: J. Weiß, Mittelrhein. Bildnisplastik, o. J., Tafel 13.

  • Autor/in

    Anton Brück
  • Zitierweise

    Brück, Anton Ph., "Adolf II." in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 84-85 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120251973.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Adolf II., Erzbischof von Mainz, Graf von Nassau, Sohn des Grafen Adolf II. von der Walramischen Linie des Hauses Nassau, Großneffe des vorhergehenden. Er trat als jüngerer Sohn in den geistlichen Stand, ward Domherr zu Mainz, als solcher Provisor zu Erfurt und oberster Amtmann auf dem Rusteberg im Eichsfeld. Als der Papst den Erzbischof Diether von Isenburg am 21. Aug. 1461 seiner Würde entsetzte, ward A. an seine Stelle ernannt, nachdem schon vorher Kaiser Friedrich dazu seine Genehmigung ertheilt hatte. Diether beschloß, sich im Erzstift zu behaupten und verbündete sich seinerseits mit dem Pfalzgrafen Friedrich und dem Grafen Philipp von Katzenelnbogen. A. aber schloß ein Bündniß mit Pfalzgraf Ludwig von Veldenz, Markgraf Karl von Baden und Graf Ulrich von Würtemberg. Die Stadt Mainz entschied sich für Diether, nachdem sie lange mit beiden Parteien unterhandelt hatte. Das Erzstift war theils in Adolfs, theils in Diethers Gewalt und der Kampf zog sich hin und her, bald zu des Einen, bald zu des Andern Gunsten. Im October 1462 wurde zwar A. Herr der Stadt Mainz; damit war indessen der Krieg nicht zu Ende. Die Bemühungen des Papstes und des Kaisers blieben lange erfolglos, bis am 12. Oct. 1463 zu Zeilsheim, zum Theil durch angewandte List, ein Vergleich zu Stande kam, demzufolge Diether seinem Nachfolger das Kurschwert überlieferte. A. bemühte sich, in Zeiten der Ruhe die dem Erzstift geschlagenen Wunden zu heilen, Handel und Wandel, auch Zucht und Sitte unter den Clerikern zu heben. Er starb am 6. Sept. 1475 zu Eltville, wo er seine Residenz genommen hatte, nachdem er den verdrängten Diether zum Nachfolger empfohlen hatte.

  • Autor/in

    Walther.
  • Zitierweise

    Walther, "Adolf II." in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 119 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120251973.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA