Lebensdaten
1778 – 1841
Geburtsort
Gotha
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Altphilologe ; Philosoph ; Ästhetiker
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 118650742 | OGND | VIAF: 7449215
Namensvarianten
  • Ast, Georg Anton Friedrich
  • Ast, Friedrich
  • Ast, Georg Anton Friedrich
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Ast, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118650742.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Friedrich Ast ( 1814), Bedienter des Hofmarschalls von Frankenberg;
    M Christiana Dorothea Charlotta (1747–1812), T des Perückenmachers Johann Gottfried Hückmann ( 1789) in Gotha und der Dorothea Wilhelmina Leonhardi ( 1758).

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Gothaer Gymnasiums, wo F. Schlichtegroll und F. Jacobs in A. die Begeisterung für die Geschichte und die Sprachen des klassischen Altertums geweckt hatten, zog dieser 1798 auf die Universität Jena, um Philologie, Theologie, Ästhetik und Philosophie zu studieren; hier hörte er u. a. bei F. Schlegel, Fichte und Schelling, wurde 1802 mit einer Abhandlung „De primis artis Pulchri lineamentis“ zum Doktor der Philosophie promoviert und hielt dann Vorlesungen über Ästhetik und Geschichte der Philosophie; 1805 wurde er auf den Lehrstuhl für klassische Philologie an die Universität Landshut berufen und siedelte mit der Hochschule 1826 nach München über. 1825 wurde er Mitglied der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften. In Landshut schloß sich A. an den Kreis der Romantiker um J. M. Sailer und C. von Savigny an, gab 1808-10 drei Jahrgänge der „Zeitschrift für Wissenschaft und Kunst“ heraus, wo u. a. Eichendorffs Gedichte zuerst erschienen. Als Philologe gehört er in die große Bewegung des Neuhumanismus, als Dichter zum Klassizismus (sein Trauerspiel „Krösus“ wurde von Goethe, Nicolai und Kotzebue abgelehnt), als Philosoph zum Idealismus platonischer Provenienz. Als Platonforscher schuf A. neben einer lateinischen Übersetzung des gesamten platonischen Werkes das heute noch unentbehrliche und viel benützte dreibändige „Lexicon Platonicum“ (1834-39).

  • Werke

    Weitere W Vollst. Bibliogr. b. J. Hermann (s. L); Üb. d. Geist des Altertums u. dessen Bedeutung f. unsere Zeit, 1805; System d. Kunstlehre, 1805;
    Grundlinien d. Philos., 1807, ²1809;
    Grundriß|einer Gesch. d. Philos., 1807, ²1825;
    Grundlinien d. Grammatik, Hermeneutik u. Kritik, 1808;
    Entwurf d. Universalgesch., 1808, ²1810;
    Platons Leben u. Schrr., 1816;
    Platonis opera, 9 Bde. u 2 Bde. Kommentar, 1819–32;
    De studiis humanitatis, Progr. München 1826.

  • Literatur

    ADB I;
    Neuer Nekrolog d. Dt., Jg. 1841, S. 1021;
    K. Bursian, Gesch. d. klass. Philol. in Dtld., 1883;
    E. v. Hartmann, Die dt. Ästhetik seit Kant, 1886;
    J. Hermann, F. A. als Neuhumanist, Diss. München 1912 (vollst. Bibliogr.);
    C. Loewe, Friedrich Thiersch, 1925, S. 129-34;
    Ph. Funk, Von d. Aufklärung z. Romantik, 1926;
    Frels, 1934.

  • Autor/in

    Josef Hanslmeier
  • Zitierweise

    Hanslmeier, Josef, "Ast, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 420-421 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118650742.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Ast: Friedrich A., ein philosophisch gebildeter Philolog, geb. zu Gotha am 29. Dec. 1778, 31. Dec. 1841, bezog, auf dem Gymnasium seiner Vaterstadt tüchtig vorgebildet, 1798 die Universität zu Jena, um sich dem Studium der Theologie zu widmen. Aber angezogen durch das rege Leben der lateinischen Gesellschaft unter Eichstädt's Leitung trat er bald zur Philologie über und betrieb außerdem fleißig philosophische Studien. Bereits nach dreijähriger Wirksamkeit als Docent der Philologie und Philosophie zu Jena erhielt A. 1805 einen Ruf als Professor der classischen Litteratur an die Universität zu Landshut, in welcher Stellung er auch nach Verlegung der Universität nach München bis zu seinem Tode verblieb. Seine litterarische Thätigkeit bewegte sich in den früheren Jahren vorzugsweise auf philosophischem Gebiete. Seine zahlreichen philosophischen und ästhetischen Hand- und Lehrbücher (Handbuch der Aesthetik, 1805, Grundriß der Aesthetik, 1807, Grundlinien der Grammatik, Hermeneutik und Kritik, 1808, Grundlinien der Philosophie, 1809, Grundriß einer Geschichte der Philosophie, 1807 und 1825, Entwurf der Universalgeschichte, 1808 und 1810 etc.) waren in seiner Zeit sehr geschätzt und viel verbreitet. Als Philolog erwarb sich A. einen bedeutenden Ruf durch seine Arbeiten über Plato. Nach verschiedenen Monographien, von denen wir das noch jetzt geschätzte Werk über „Plato's Leben|und Schriften“ (1816) hervorheben, folgte seine Gesammtausgabe des Plato in 9 Bänden (1819—27), deren Hauptwerth auf der in gewandtem und fließendem Latein gefertigten Uebersetzung beruht. Von dem zu breit angelegten Commentar erschienen nur 2 Bände (1829—32 zu Protagoras, Phädros, Gorgias und Phädo). Den Abschluß seiner Arbeiten über Plato bildete das „Lexicon Platonicum“ in 3 Bänden (1834—39). Als Lehrer war A. geistreich und anregend, um jedoch einen tüchtigen Nachwuchs jüngerer Philologen heranzuziehen, war er etwas zu bequem, wie überhaupt auf der Universität zu Landshut nach kurzer, vielversprechender Blüthe bald ein starker Quietismus unter den Lehrern eingerissen ist. (Meusel, Gel. Teutschl. Bd. IX—XXII. N. Nekrol. d. D., Jahrg. 1841. S. 1021.)

  • Autor/in

    Halm.
  • Zitierweise

    Halm, Karl Ritter von, "Ast, Friedrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 626-627 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118650742.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA