Lebensdaten
1768 – 1833
Geburtsort
Offenburg
Sterbeort
Mainz
Beruf/Funktion
Bischof von Mainz
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 117164208 | OGND | VIAF: 67235808
Namensvarianten
  • Burg, Joseph Anton (Taufname)
  • Burg, Josef Vitus
  • Burg, Joseph Anton (Taufname)
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Burg, Josef Vitus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117164208.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joseph, Kaufmann;
    M Franziska Huber.

  • Biographie

    B. besuchte das Gymnasium der Minoriten in Offenburg, legte 1787 in Speyer die Ordensgelübde als Minorit ab, wobei er den Namen Vitus annahm. Im Orden studierte er Philosophie in Regensburg und Theologie in Würzburg, wo er auch wohl die Universität besuchte und sich seine ausgezeichneten kanonistischen und umfassenden Geschichtskenntnisse aneignete. 1791 in Würzburg zum Priester geweiht, wurde B. Lehrer am Ordensgymnasium in Überlingen. Nach Aufhebung des Speyrer Konventes wurde er Weltpriester und nach kurzer Tätigkeit als Benefiziat in Pfaffenhofen Kaplan der Deutschordenskommende Mainau, von wo er gleichzeitig in der Verwaltung der Diözese Konstanz tätig war. 1802 wurde er Pfarrer in Herten bei Basel, 1807 Dekan des Landkapitels Wiesenthal und von Wessenberg zum bischöflichen Deputat bestellt, 1809 Pfarrer in Kappel bei Ettenheim und wirklicher geistlicher Rat Dalbergs als Kommissar für die 96 Pfarreien des rechtsrheinischen Teiles des Bistums Straßburg, 1810 badischer Dekan und Schulinspektor, 1812 Dr. theol. in Freiburg (Breisgau) 1817 mit dem Generalvikar Heinrich von Wessenberg in Rom und Sachverständiger der badischen Regierung für die Kirchenfrage, wurde B. ein führender Mann der Frankfurter Konferenzen (1818–22) zur Gründung der oberrheinischen Kirchenprovinz, wobei er sich vom Episkopalisten zum überzeugten Staatskirchler entwickelte. 1822 war er päpstlicher Subdelegierter für die Ausstattung des Erzbistums Freiburg, 1824 Mitglied der katholischen Kirchensektion im badischen Ministerium des Innern, 1827 Domdekan in Freiburg, wo er Domkapitel und Ordinariat, Dotation und Kanzlei organisierte. 1828 wurde B. trotz römischer Bedenken Weihbischof in Freiburg und 1830 erster Bischof der neuen, mit dem Großherzogtum Hessen sich deckenden Diözese Mainz. In Mainz organisierte er die Verwaltung des Bistums nach staatskirchlichen Grundsätzen und gab die Zustimmung zur Errichtung der katholisch-theologischen Fakultät in Gießen.

  • Literatur

    ADB III;
    A. Schnütgen, in: Hess. Biogrr. II, 1927, S. 1-6;
    H. Baier, Zum Charakterbild J. V. B.s, in: ZGORh 40, 1926, S. 591-630;
    L. Lenhart, Bischof J. V. B. (1830/33) od. eine grundsätzl. staatskirchl Episode auf d. neuen Mainzer Bischofstuhl, in: Jb. f. d. Bistum Mainz 2, 1947, S. 61-98;
    J. Franz, Bischof J. V. B. bis z. Antritt seines Episkopates, Aufklärung u. Restauration in d. rhein. Kirchengesch. u. Kirchenpol., Diss. Mainz 1948;
    F. Kössing, in: Bad. Biogrr. I, 1875, S. 143;
    LThK;
    Dict. Hist. Géogr. X, 1938, Sp. 1259 ff. (L).

  • Porträts

    Ölgem. (Mainzer Priesterseminar).

  • Autor/in

    Anton Ph. Brück
  • Zitierweise

    Brück, Anton Ph., "Burg, Josef Vitus" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 43 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117164208.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Burg: Joseph Vitus B. (eigentlich Joseph Anton, den Namen Vitus erhielt er bei seiner Aufnahme in das Franciscanerkloster zu Speier 1787), geboren in Offenburg am 27. August 1768, als Bischof von Mainz am 22. Mai 1833. Seine bedeutsame Laufbahn begann, nachdem er längere Zeit in der Seelsorge thätig gewesen, als er mit der commissarischen Verwaltung der dem Großherzogthum Baden einverleibten Theile des Bisthums Straßburg beauftragt wurde. In Folge der bei den hier vorkommenden Geschäften bewiesenen Gewandtheit wurde B. dazu ausersehen, den Freiherrn v. Wessenberg nach Rom zu begleiten, als dieser dorthin reiste, um sich gegen die Beschuldigungen der päpstlichen Curie zu vertheidigen. B. wird vielfach beschuldigt, hierbei ein doppeltes Spiel gespielt und Wessenberg's Vertrauen getäuscht zu haben. Er war ferner bei allen Verhandlungen betheiligt, welche der Errichtung der oberrheinischen Kirchenprovinz vorausgingen und hat zu dem Zustandekommen einer endlichen Einigung wesentlich beigetragen. Als das Erzbisthum Freiburg errichtet war, wurde B. zum Domdecan ernannt (1827), 1829 zum Bischof von Mainz berufen und am 12. Januar 1830 als solcher inthronisirt. Er hatte hervorragenden Antheil an der Abfassung der zur Wahrung des landesherrlichen Schutz- und Aufsichtsrechtes über die katholische Kirche in den Staaten der oberrheinischen Kirchenprovinz erlassenen landesherrlichen Verordnungen, die von Rom in dem Breve: Pervenerat non ita pridem (1830) mißbilligt wurden. Den bischöflichen Stuhl von Mainz hatte B. nur etwas über 3 Jahre lang inne. — Auf Grund einer Abhandlung über die Civilehe hatte ihm die theologische Facultät zu Freiburg schon 1810 die Doctorwürde verliehen.

    • Literatur

      Vgl. Badische Biographien I. 143.

  • Autor/in

    v. Weech.
  • Zitierweise

    Weech, Friedrich von, "Burg, Josef Vitus" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 590 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117164208.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA