Lebensdaten
1889 – 1988
Geburtsort
Sankt Petersburg
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Japanologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 139784896 | OGND | VIAF: 22501633
Namensvarianten
  • Ramming, Martin
  • Ramming, M.

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Zitierweise

Ramming, Martin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139784896.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Nikolaus ( 1919), aus Livland, Privatier;
    M Olga Vogel ( 1925), aus St. P.;
    1916 Vera Catharina v. Küster (* 1892);
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    Nach dem Abitur an der St. Annenschule absolvierte R. 1908-12 den Studiengang in der Chines.-Japan. Abteilung der Oriental. Fakultät der Univ. St. Petersburg. Hier waren u. a. die Sinologen P. S. Popov, A. I. Ivanov und V. M. Alekseev, der Orientalist Wilhelm Barthold und der Historiker N. I. Veselovskij seine Lehrer. Gleichzeitig besuchte R. den dreijährigen Kurs an der Praktischen Oriental. Akademie. Nach zwei Studienreisen nach Japan (1911/12) und zwei Jahren weiterer Ausbildung an der Universität war er 1914-17 Attaché am russ. Außenministerium, nach der Magisterprüfung (Habilitation) zudem 1915-17 auch Privatdozent für Japanisch. 1916-25 als Ältester Dragoman an der russ. Botschaft in Tokio, blieb er 1925-27, nach der offiziellen Anerkennung der Sowjetunion durch Japan, als Privatgelehrter in Tokio und war hier 1924-27 zugleich Dozent für russ. Sprache und Literatur an der Fremdsprachenhochschule (Gaikokugo gakkô). 1927 ging er nach Berlin und erhielt 1929 die dt. Staatsbürgerschaft. Seit 1928 wirkte er als Bibliothekar, 1930 bzw. 1934-45 in der Nachfolge von Friedrich Trautz (1877–1952) als Dt. Leiter des 1926 auf Initiative von Fritz Haber und Albert Einstein gegründeten Japaninstituts in Berlin, für das er die Zeitschriften „Yamato“ (1930-32) und „Nippon“ (1935-44) sowie das bis heute geschätzte „Japan-Handbuch“ (1941) herausgab, zu dem er selbst viele, schwerpunktmäßig historische Beiträge beisteuerte. 1928/29 studierte R. an der Univ. Berlin und wurde 1930 bei Friedrich Wilhelm Karl Müller (1863–1930) und Clemens Scharschmidt (1880–1945) aufgrund einer historischen Arbeit promoviert. 1929-45 lehrte er am Seminar für Oriental. Sprachen der Universität. 1937-44 war er Lehrbeauftragter und Direktor der Japanolog. Abt. des Orientinstituts der Univ. (1936 Hon.prof.), seit 1.10. 1944 erster o. Professor für Japanologie in Berlin. Am 1.8.1945 wieder als Ordinarius eingesetzt (Bestätigung Jan. 1946, em. 1958), war er 1948-61 Direktor der Abteilung für Ostasiat. Forschung im Institut für Orientforschung. Trotz des Umfelds des Dreimächtepakts (1940) erbrachte R. am Japaninstitut u. a. mit seinem Mitarbeiter Fritz Rumpf (1888–1949) politisch neutrale Forschungen und Veröffentlichungen.|

  • Auszeichnungen

    o. Mitgl. d. Dt. Ak. d. Wiss. (1955);
    japan. Zui-hôshô, 3. Kl. (1975).

  • Werke

    Über d. Anteil d. Russen an d. Eröffnung Japans f. d. Verkehr mit d. westl. Mächten, Mitt. d. dt. Ges. f. Natur- u. Völkerkunde Ostasiens (Tôkyô) 21 B, 1926;
    Die wirtschaftl. Lage d. Samurai am Ende d. Tokugawa-Periode, ebd. 22 A, 1928;
    Rußland-Berr. schiffbrüchiger Japaner aus d. J. 1793 u. 1805 u. ihre Bedeutung f. d. Abschließungspol. d. Tokugawa, Diss. Berlin 1930;
    Reisen schiffbrüchiger Japaner im XVIII. Jh., 1931;
    Lit.hist. Bemerkungen über die Kibyôshi d. Tokugawa-Zeit, I, 1933, S. 92-102;
    Die japan. Ztg. in Vergangenheit u. Gegenwart, in: Mitt. d. Seminars f. Oriental. Sprachen an d. Univ. Berlin 37, 1934, S. 105-42;
    Kat. d. Ausst. alter Karten u. Pläne im Japaninst., 1934 (Hektogr.);
    The evolution of cartography in Japan, in: Imago Mundi 2, 1937, S. 17-21;
    Zum Rôninproblem in d. Tokugawa-Zeit, SB d. Dt. Ak. d. Wiss., Kl. f. Sprachen, Lit. u. Kunst, 1955, Nr. 4;
    Lex.art.:
    Japan-Btrr. z. Gr. Brockhaus, 1951-56;
    Autobiogr.:
    Erinnerungen an d. Berliner Japaninst., in: Bochumer Jb. z. Ostasienforsch. 11, 1988, S. 349-57.

  • Literatur

    Ostasiat. Stud., hg. v. I. L. Kluge, 1959 (P);
    B. Lewin, in: Nachrr. d. Dt. Ges. f. Natur- u. Völkerkunde Ostasiens 126, 1979, S. 7-9;
    ders., in: Bochumer Jb. z. Ostasienforsch. 11, 1988, S. 346-62 (W-Verz., P);
    E. Friese, Japaninst. Berlin u. Dt.-Japan. Ges. Berlin, Qu.lage u. ausgew. Aspekte ihrer Pol. 1926-1945, 1980.

  • Autor/in

    Hartmut Walravens
  • Zitierweise

    Walravens, Hartmut, "Ramming, Martin" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 133 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139784896.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA