Lebensdaten
1901 – 1986
Geburtsort
Tirpersdorf (Vogtland)
Sterbeort
Freiberg (Sachsen)
Beruf/Funktion
Montanwissenschaftler
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118598120 | OGND | VIAF: 229459019
Namensvarianten
  • Rammler, Erich
  • Rammler, E.

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Rammler, Erich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118598120.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Max (1881–1957), Bautechniker u. Architekt;
    M Emma Kaiser (1881–1960);
    Schw Käthe (* 1917), Pädagogin an d. TH Braunschweig; Schwager Karl-Heinz Türk (1928–2001), Rektor d. FH f. Kunsttherapie Nürtingen;
    Johanna Welschke (1889–1954), Konzertsängerin, Gesangspädagogin (s. Kutsch-Riemens).

  • Biographie

    Nach dem Besuch der Bürgerschule und Oberrealschule in Halle/Saale studierte R. 1920-25 an der Bergakademie Freiberg Bergbau. Seine wichtigsten Lehrer waren Karl Kegel und Otto Fritzsche, ein Schüler Richard Molliers. Anschließend wurde er Versuchsingenieur in den „Staatlichen Hütten- und Blaufarbenwerken Freiberg“, wo die langjährige Zusammenarbeit mit dem Hüttenmann Paul Rosin (1890–1967) begann. 1927 erfolgte die Promotion zum Dr.-Ing. bei Fritzsche (Unterss. über d. Messung u. Bewertung d. Feinheit v. Kohlenstaub). Ende 1928 wurde R. erster Mitarbeiter Rosins in dessen neuem Büro für Brennstofftechnik in Dresden und war bis 1945 als beratender Ingenieur und Privatlehrer tätig. Nach dem Verlust von Büro und Wohnung bei der Bombardierung Dresdens 1945 war R. zunächst in Bitterfeld und danach bei Kegel an der Bergakademie Freiberg tätig, ehe er dort 1949 zum Professor mit vollem Lehrauftrag und 1951 zum Ordinarius für Brikettierung, Brennstofftechnik und Wärmewirtschaft berufen wurde (1966 em.).

    R. entwickelte 1932/33 gemeinsam mit Rosin und K. Sperling eine empirische Korngrößenverteilungsfunktion, die unter der Bezeichnung RRSB-Funktion (Rosin, Rammler, Sperling, Bennett) in die Fachliteratur einging. Zu seinen besonderen Verdiensten gehört zudem die Gestaltung des wiss.-techn. Erkenntnisstandes auf dem Gebiet der Brennstoff-, insbes. Kohleveredlung zum universitären Studienfach mit hohem theoretischem Niveau und großer Praxisnähe. Aus seiner Schule gingen mehr als 300 Absolventen und über 70 Doktoranden hervor, von denen 13 zu Professoren berufen wurden. R. war Mitbegründer und (neben seiner Tätigkeit an d. Bergak.) 1959-63 Direktor des „Dt. Brennstoffinstituts Freiberg“.

    R. untersuchte in zahlreichen Arbeiten v. a. die Kohlecharakterisierung, Brikettierung, Vergasungs- und Verbrennungstechnik sowie die Schwelung und Verkokung. Sein größter Erfolg war die hauptsächlich 1949-51 durchgeführte Entwicklung eines einstufigen Verfahrens zur Herstellung von stückigem Braunkohlenhochtemperaturkoks (BHT-Koks) aus Weichbraunkohlen ohne Einsatz von Bindestoffen (mit Georg Bilkenroth). Dabei wurde ein neu entwickeltes Spezialbri-kett in einem ebenfalls neuen, kontinuierlich arbeitenden Ofen mit eigener Kokskühlung verkokt. Die erste Produktionsanlage ging 1952 in Lauchhammer in Betrieb. Dort und in Schwarze Pumpe wurden während der 80er Jahre bis zu 2, 6 Mio. t Koks pro Jahr hergestellt, der in der metallurgischen und chemischen Industrie (Erzeugung v. Calciumcarbid u. gebrannten Kalk) sowie als Heizkoks verwendet wurde und den westdt. Steinkohlenkoks ersetzte.|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. E. h. (RWTH Aachen 1958, TU Dresden 1981);
    Mitgl. d. Dt. Ak. d. Wiss. (1953) u. d. Sächs. Ak. d. Wiss. (1958);
    Nat.preis 1. Kl. (1951);
    Hervorragender Wiss. d. Volkes (1966);
    Ehrensenator d. Bergak. Freiberg (1971).

  • Werke

    Insges. 652 Fachpubl., u. a.: Korngrößenprobleme d. Kohlenstaubes u. ihre Bedeutung f. d. Vermahlung, Ber. C 52 d. Reichskohlenrates, 1933 (mit P. Rosin u. K. Sperling);
    Die Verteilungskennwerte d. Mahlgutes, in: Verfahrenstechnik, 2. VDI-Beih., 1944. Nr. 4, S. 94;
    Zur Entwicklung d. Arbb. über Braunkohlen-Hochtemperaturkoks, in: Bergak. 4, 1952, S. 7-14;
    Grundlagen d. Herstellung v. Braunkohlen-Hochtemperaturkoks, in: Freiberger Forsch.hh. A 13, 1953, S. 6-13 (mit G. Bilkenroth);
    Über d. Zusammenhänge zw. Brikett- u. Kokseigenschaften b. d. Braunkohlenhochtemperaturverkokung, ebd. A 24, 1954, S. 32-46 (mit dems.);
    Mein Berufsleben, 1974 (unveröff. Autobiogr., Archiv d. TU Bergak. Freiberg). – Hg.: Technol. u. Chemie d. Braunkohlenverwertung, 1962 (mit H.-J. v. Alberti).

  • Literatur

    Erdöl u. Kohle 4, 1951, S. 607;
    Bergak. Freiberg 3, 1951, S. 216 (P);
    Bergak. Freiberg, Freiberger Forsch.hh. A 13, 1953, S. 5 (P);
    Bergbautechnik 11, 1961, S. 611 (P);
    Hofmann, ebd. 16, 1966, S. 387-89 (P);
    Bergak. 13, 1961, S. 533, 783-88 (W, P);
    E. Knopfe, ebd. 18, 1966, S. 445 f. (P);
    Energietechnik 16, 1966, S. 370;
    Biogr. hervorragender Naturwiss., Techniker u. Mediziner, 25, 1976;
    Jb. d. Sächs. Ak. d. Wiss. 1985/86, 1989, S. 200-18;
    Pogg. Vll a. |

  • Quellen

    Qu Archiv d. TU Bergak. Freiberg.

  • Autor/in

    Wolfgang Naundorf
  • Zitierweise

    Naundorf, Wolfgang, "Rammler, Erich" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 133-134 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118598120.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA