Dates of Life
1882 – 1948
Place of birth
Braunseifen (Nordmähren)
Place of death
Lana (Südtirol)
Occupation
Abt-Hochmeister des Deutschen Ordens ; Politiker
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 139497196 | OGND | VIAF: 84467783
Alternate Names
  • Schälzky, Johann (Taufname)
  • Schälzky, Robert
  • Schälzky, Johann (Taufname)
  • more

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

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Citation

Schälzky, Robert, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139497196.html [28.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Johann, Landbriefträger;
    M Anna Klein.

  • Biographical Presentation

    Nach dem Abitur in Troppau 1902 und dem Noviziat im dortigen Konvent des Dt. Ordens absolvierte S. das Theologiestudium in Brixen, wo ihn besonders Aemilian Schöpfer (1858–1936) und Sigismund Waitz (1864–1941) mit ihren christlichsozialen Reformideen prägten. 1906 legte er in Troppau die feierliche Ordensprofeß ab und wurde 1907 in Brixen zum Priester geweiht. Anschließend wirkte er in Freudenthal als Religionslehrer und Kommunalpolitiker. Seit 1910 Konsulent im „Landesverband der kath. nichtpolitischen Vereine Schlesiens“, trat er 1913 erstmals als Referent beim Verbandstag der Christlichsozialen Partei in Troppau auf. Im Herbst 1918 gehörte S. zu den Gründungs- und Vorstandsmitgliedern der „Dt. Christlichsozialen Volkspartei“ und etwas später des „Volksbundes dt. Katholiken für Mähren-Schlesien“ (Landesobmann bzw. stellv. Vors., 1927 Präs.). 1919 Abgeordneter der Schles. Landesversammlung, 1920-25 des Prager Parlaments, galten seine Bemühungen v. a. der Sozialpolitik. Danach wurde ihm sowie allen Ordenspriestern aufgrund der neuen kanonischen Bestimmungen vom Vatikan die politische Betätigung untersagt.

    Als der Dt. Orden in den 1920er Jahren neue Regeln für den Übergang von einem Ritterorden zu einem reinen Klerikalinstitut ausarbeitete, wurde S. von Hochmeister Norbert Klein (1866–1933) zur Klärung offener Fragen nach Rom gesandt. 1926 wurde er Mitglied und Sekretär des Balleirats und delegierter Großkapitular, Anfang 1928 Mitglied der Diözesankommission „Acta catholica“ im Erzbistum Olmütz, 1929 Pfarrverweser und Dechant der Ordenskirche zu Freudenthal, 1930 Generalökonom und 1932 Generalrat des Gesamtordens.

    Nach dem Tod des Hochmeisters Paul Heider (1868–1936) wurde S. am 24.3.1936 in Wien dessen Nachfolger und am 29. März von Theodor Kard. Innitzer zum Abt benediziert. S. bemühte sich um Verbesserungen und Rationalisierungen in der Verwaltung und in den Betrieben und Krankenhäusern des Ordens. Er vereinheitlichte die Ausbildung der Deutschordensschwestern, errichtete für sie ein Noviziat in Freudenthal und erneuerte ihre Schwesterntracht. Seine Interventionen gegen die Aufhebung des Dt. Ordens in Österreich (1.9.1938) und im Sudentenland (27.2.1939) durch die Nationalsozialisten blieben erfolglos. S. konnte lediglich erreichen, daß die Deutschordenspriester zu Pfarradministratoren bestellt wurden und daß für die in Lazaretten tätigen Dt.ordensschwestern ein Versorgungsverein gegründet wurde. Er selbst mußte Anfang 1939 das Schloß in Freudenthal verlassen und in einem Forsthaus im Altvater und später in Troppau Wohnung nehmen. Nach Kriegsende wurde S. außer Landes gewiesen. Gesundheitlich angeschlagen, starb er während einer Visitation in Lana.

  • Literature

    W. Dietl, Die Dt. Christlichsoziale Volkspartei in d. Ersten Tschechoslowak, Rep. (1918–1929), 1991;
    B. Demel, Der Dt. Orden in d. CSR 1918-1939, in: ders., Der Dt. Orden einst u. jetzt, hg. v. F. Vogel, 1999, S. 303-34;
    G. Hanusch, in: U. Arnold (Hg.), Die Hochmeister d. Dt. Ordens 1190-1994, 1998, S. 315-25 (P);
    ÖBL;
    Biogr. Lex. Böhmen;
    M. O. Balling, Von Reval bis Bukarest, Statist.-Biogr. Hdb. d. Parl. d. dt. Minderheiten in Ostmittel- u. Südosteuropa 1919-1945, I, 1991, S. 409;
    Eigene Archivstudien
    (Dt.ordenszentralarchiv, Wien, Abt. Hochmeister, Karton 549-50).

  • Author

    Friedrich Vogel
  • Citation

    Vogel, Friedrich, "Schälzky, Robert" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 524 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139497196.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA