Dates of Life
um 1425 – 1506
Place of birth
Erfurt
Place of death
Lübeck
Occupation
Diplomat ; Jurist
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 138008701 | OGND | VIAF: 86163650
Alternate Names
  • Osthusen, Johannes

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Osthusen, Johannes, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138008701.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Johannes, Kaufm., 1427 Ratsherr in E.;
    M N. N. ( v. 1463);
    B Lorenz, in E., erhielt 1470 auf Wunsch O.s ebenfalls das diesem b. Verleihung d. Hofpfalzgrafenwürde zugeteilte Wappen (in schwarzem Feld ein steigender weißer, schwarz-weiß-gelb gefleckter Panther auf zwei goldenen Hörnern);
    N (wahrsch. S d. Lorenz) Henning ( 1530), Magister, aus Gandersheim, nach d. Studium Notar in E., 1496 2. Ratssekr., Domherr u. Dompropst in L.

  • Biographical Presentation

    O. immatrikulierte sich 1442 an der Universität seiner Heimatstadt und erwarb 1451 den Grad eines Magister Artium. Danach wandte er sich juristischen Studien zu und promovierte 1458 zum baccalaureus utr. iuris. 1455-65 Kollegiat des Collegium beatae Mariae virginis, seit 1457 wahrscheinlich auch Dozent, wurde er 1463 Lizentiat und Dr. beider Rechte.

    Nach längeren Verhandlungen erhielt O. 1465 das Amt des Syndikus in Lübeck, das vor ihm bereits zweimal von Absolventen der Erfurter Universität versehen worden war. Im April 1466 trat er das Amt – nach Erledigung verschiedener Angelegenheiten in Erfurt – endgültig an. In den folgenden nahezu 30 Jahren vertrat er Lübeck und die Hanse erfolgreich auf Reichstagen und bei Verhandlungen sowohl mit den Fürsten von Mecklenburg und Lauenburg als auch mit den Königen von Dänemark und Schweden. In Wismar erreichte er 1467 die Wiedereinsetzung des dortigen Bürgermeisters Peter Langjohann ( 1475). 1476 war er maßgeblich beteiligt an den Konferenzen zur Wiederaufnahme Kölns in die Hanse. 1470 war es ihm gelungen, in einjähriger Mission am Hof Kaiser Friedrichs III. sowohl die Widerrufung einer durch das Landgericht des Burggraftums Nürnberg ausgesprochenen Acht als auch die Durchsetzung der Alleinzuständigkeit des kaiserl. Kammergerichts für die Reichsstadt Lübeck zu erreichen. O. selbst wurde 1470 vom Kaiser zum Hofpfalzgrafen erhoben. Den größten Erfolg seines diplomatischen Wirkens bedeuteten die Vereinbarungen des Utrechter Friedens (Juli u. Sept. 1473 sowie Feb. 1474), wonach England den Hansestädten die Bestätigung aller früheren Privilegien, eine hohe Wiedergutmachungssummo und die Übereignung der Hansekontore London, Boston und King's Lynn zugestand. O. gehörte nicht nur als juristischer und lateinkundiger Fachmann der hansischen Delegation unter dem Lübecker Bürgermeister Johann Castorp und dem Hamburger Bürgermeister Hinrich Murmester an, sondern leitete diese Verhandlungen z. T. selbst. 1475 wurde O. von Papst Sixtus IV. eine Domherrnstelle zuerkannt sowie – wohl 1476 oder 1477 – die 1. Pfarrstelle an der Marienkirche, der er eine Reihe von Büchern stiftete. 1486-92 unterstützt von Dr. Albert Krantz (1448–1517), amtierte O. seit 1490 als Thesaurarius des Domkapitels.|

  • Awards

    O.s Leben und Wirken bildet ein frühes Beispiel für die in der Folgezeit übliche Beschäftigung juristisch gebildeter Beamter in den Verwaltungen großer Städte.

  • Literature

    G. Neumann, J. O., Ein Lübecker Syndikus u. Domherr in d. 2. Hälfte d. 15. Jh., in: Zs. d. Ver. f. Lübeck. Gesch. u. Altertumskde. 56, 1976, S. 16-60 (L-Verz.).

  • Author

    Antjekathrin Graßmann
  • Citation

    Graßmann, Antjekathrin, "Osthusen, Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 628 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138008701.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA