Lebensdaten
1473 – 1510
Geburtsort
Meißen
Sterbeort
Rochlitz (Sachsen)
Beruf/Funktion
Herzog von Sachsen ; Hochmeister des Deutschen Ordens in Preußen
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137531621 | OGND | VIAF: 81710287
Namensvarianten
  • Friedrich
  • Friedrich, Sachsen, Herzog
  • Friedrich, von Wettin

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137531621.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hzg. Albrecht d. Beherzte v. S. ( 1500, s. NDB I);
    M Sidonia (1449–1510), T d. Gg. v. Podiebrad ( 1471), Kg. v. Böhmen;
    B Hzg. Georg v. S. ( 1539), Hzg. Heinr. d. Fromme v. S. ( 1541).

  • Biographie

    F. wurde seit 1487 in Leipzig unterrichtet und studierte seit 1494 in Siena. Einflüsse des Humanismus sind bei ihm unverkennbar. Zum Geistlichen bestimmt, lebte er 1495-98 am Hofe EB Bertholds von Mainz. Auf Anregung des Hochmeisters Hans von Tiefen wurde F. nach langen Verhandlungen am 29.9.1498 in den Deutschen Orden aufgenommen und zum Hochmeister gewählt. Mit ihm begann in Preußen eine neue Epoche. F. lehnte die Anerkennung des Thorner Friedens von 1466 ab, machte den Ordensstaat damit von Polen unabhängig, wußte jedoch durch geschickte Verhandlungen einen Krieg mit Polen zu vermeiden. Auch im Innern vermied er Konflikte mit den Ständen. Den Landadel zog er an seinen Hof. Ihn umgaben humanistisch gebildete Räte zum Teil weltlichen Standes (Paul Watt, Hiob von Dobeneck, Dietrich von Werther, der Arzt Erasmus Stella). Das Hofgericht von 1506 war das erste Obergericht für das ganze Ordensland Preußen. F. bereitete die Verfürstlichung des Ordensstaates vor. Seine Beziehungen zum Reiche (Besuch des Wormser Reichstags 1509, Kongreß in Posen unter Beteiligung des Reiches 1510) gaben ihm einen Rückhalt gegen Polen. Um sich dem polnischen Druck zu entziehen, lebte er seit 1507 in Rochlitz. Durch Denkschriften und Gutachten, die von dem juristischen Sinn F.s Zeugnis ablegen, konnte es freilich nicht gelingen, Polen zur Rückgabe Westpreußens an den Deutschen Orden zu veranlassen. F. war seit 1504 auch Koadjutor des Erzbischofs von Magdeburg.

  • Literatur

    P. Oberländer, Hochmstr. F. v. Sachsen (bis 1501), Diss. Berlin 1914;
    K. Forstreuter, Vom Ordensstaat z. Fürstentum, 1951;
    ders., in: Altpreuß. Biogr.;
    I. Matison, Die Pol. d. Hochmeisters Hzg. F. v. Sachsen, Diss. München 1957 (ungedr.).

  • Porträts

    Ölgem. v. L. Cranach d. J., 1578-80 (Wien, Hofmus.). Abb. in: J. L. Sponsel, Fürsten-Bildnisse a. d. Hause Wettin, 1906;
    Zeitgenöss. Gem. (früher in Königsberg, Dom, z. Z. verschollen), Abb. in: Mitt. d. Ver. f. d. Gesch. v. Ost- u. Westpreußen 15, 1941;
    Grabstein (Meißen. Dom), Abb. in: Dt. Staatenbildung u. dt. Kultur im Preußenlande, 1931.

  • Autor/in

    Kurt Forstreuter
  • Zitierweise

    Forstreuter, Kurt, "Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 526 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137531621.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA