Lebensdaten
1857 – 1924
Geburtsort
Mühlhausen (Thüringen)
Sterbeort
Selchow bei Storkow (Brandenburg)
Beruf/Funktion
Bankier
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 137102771 | OGND | VIAF: 81340065
Namensvarianten
  • Mankiewitz, Paul

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Zitierweise

Mankiewitz, Paul, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137102771.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Emanuel, Arzt in M.;
    M Rosalie Paderstein, aus westfäl. Bankiersfam.;
    ⚭ Hanna (gen. Anna, 1860–1951), T d. Kaufm. Aron Tarlau in Berlin;
    4 S (1 ⚔), u. a. Werner (* 1893), 1919 Prokurist d. Dt. Bank, dann selbst. Bankier, ungar. Honorarkonsul, Hans (* 1894), 1921 Dir. d. Dt. Treuhandges. f. Warenverkehr (beide s. Rhdb.).

  • Biographie

    M. absolvierte nach dem Abitur in Halberstadt eine Banklehre bei der Firma Gustav Hanau in Mülheim/Ruhr und war danach für die Vereinsbank, Mühlhausen, die Anglo-Deutsche Bank, Hamburg, und die Ludwig Loewe AG in Berlin tätig. 1879 trat er in die Deutsche Bank in Berlin ein, die er bald sehr erfolgreich an der dortigen Börse repräsentierte und zu deren internationaler Reputation er viel beitrug. Zu dieser Zeit spielte die internationale Arbitrage eine große Rolle im Bankgeschäft. Die Wertpapiere konnten von einer Börse zur anderen transferiert werden, ungehindert von hohen Stempelkosten und von der Beschränkung des Umlaufes einzelner Teile der gleichen Anleihe auf bestimmte Länder. Diese Geschäfte hingen mit dem Bestreben Berlins zusammen, sich aus einer Lokalbörse in einen großen internationalen Platz zu verwandeln. Besonders in Geschäften mit russ. Valuta und Anleihen zeigte sich M.s zielsicheres Geschick. 1885 erhielt er Prokura und war fortan als Börsendirektor anerkannt und erfolgreich, ehe er 1891 zum stellvertretenden Direktor und 1898 zum o. Vorstandsmitglied berufen wurde. 1901 bewährte er sich als geschickter Unterhändler während der Northern-Pacific-Krise, aus der die im nordamerikanischen Eisenbahngeschäft engagierte Deutsche Bank gestärkt hervorging. Dem Vorstand der Deutschen Bank gehörte M. bis 1923 an, nach A. v. Gwinners Ausscheiden (1919) als Sprecher. Seine Tätigkeit fiel in eine politisch und wirtschaftlich turbulente Zeit, in der die Geschäfte der Bank im Gefolge des 1. Weltkriegs in eine längere „defensive“ Phase (Seidenzahl) eintraten, und schloß ab mit der Inflation.

    Der Bankpraktiker M. engagierte sich für die Lösung zahlreicher wirtschaftspolitischer Probleme. Als besonderer Kenner der Währungspolitik vertrat er seit 1914 die Deutsche Bank im Beirat der Reichsbank und arbeitete dort u. a. an der finanztechnischen Bewältigung der alliierten Reparationsforderungen mit. Zur Linderung sozialer Härten bei durch den Weltkrieg mittellos gewordenen Ausländern und deutschen Kriegsgefangenen bewirkte er den Einsatz erheblicher finanzieller Mittel. Zahlreiche Studenten an Universitäten und Technischen Hochschulen profitierten von der durch M. initiierten Deutschen Studentenhilfe. – Neben dem Börsen- und Devisengeschäft bildete das Versicherungswesen einen weiteren Schwerpunkt seines Wirkens. M. war im Aufsichtsrat mehrerer Gesellschaften vertreten, u. a. hatte er den Vorsitz bei der „Kronos“, Deutsche Lebensversicherungs-AG, Berlin, und den stellvertretenden Vorsitz bei der Accumulatorenfabrik AG, Berlin, inne.

  • Werke

    Was uns not tut, in: Bank-Archiv v. 1.12.1919.

  • Literatur

    Jb. d. Vermögens u. Einkommens d. Millionäre in Preußen, 1912;
    E. Friedegg, Millionen u. Millionäre, 1913;
    E. Pinner, Dt. Wirtsch.führer, 1925;
    E. W. Schmidt, Männer d. Dt. Bank u. Disconto-Ges., 1957;
    E. Achterberg, Berliner Hochfinanz, 1965;
    F. Seidenzahl, 100 J. Dt. Bank, 1970 (P).

  • Autor/in

    Manfred Pohl
  • Zitierweise

    Pohl, Manfred, "Mankiewitz, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 37 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137102771.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA