Lebensdaten
1858 – 1933
Geburtsort
Dresden
Sterbeort
Kötzschenbroda bei Dresden
Beruf/Funktion
Philologe ; Historiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 101122659 | OGND | VIAF: 71536272
Namensvarianten
  • Manitius, Max
  • Manitius, M.
  • Manitius, Maximilian
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Zitierweise

Manitius, Max, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd101122659.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm (1808–85), Hofrat, Geh. Sekr. im sächs. Justizmin., S d. Wilhelm (1789–1836), aus Berlin, Kauf- u. Handelsmann in Oschatz u. D., u. d. Joh. Friederike Seydler;
    M Emilie (1828-n. 1915), T d. Gymnasialdir. Mehlhorn in Glogau;
    1895 Gertrud, T d. Dir. d. Kgl. Gefäßslg. Dresden Carl Eduard Clauß;
    2 S, u. a. Karl (1899–1979), Gymnasialprof., Philologe, Freier Mitarbeiter d. Monumenta Germaniae Historica.

  • Biographie

    Nach dem Gymnasialbesuch in Dresden immatrikulierte sich M. Ostern 1877 an der Univ. Leipzig, wo er hauptsächlich Geschichte und Altertumswissenschaften studierte. Bei Wilhelm Arndt wurde er 1880 zum Dr. phil. promoviert. Seine Dissertation „Die Annales Sithienses, Laurissenses minores und Enharti Fuldenses“ (1881) weist in ihren subtilen Quellen- und Abhängigkeitsuntersuchungen bereits die Stärke auf, die M.s wissenschaftliche Arbeiten auszeichnet, die leicht verständliche Darstellung komplizierter Sachverhalte. Für sein späteres Leben, in dem er als Privatgelehrter in Radebeul b. Dresden im wesentlichen von den Honoraren für seine Veröffentlichungen leben mußte, war diese Eigenheit entscheidend. Nur kurze Zeit (1883/84) war er als Hilfsarbeiter für die Monumenta Germaniae Historica in Halle tätig, wo er Ernst Dümmler bei der Edition des 2. Poetae-Bandes, vornehmlich durch Nachweise von antiken Vorlagen der mittelalterlichen Dichter, unterstützte.

    Nach Dresden zurückgekehrt, nahm er 1884 eine Tätigkeit als Lehrer an der „Noldenschen höheren Mädchenschule“ auf, die ihm ausreichend Zeit für mediävistische Forschungen ließ. Nach der Edition der anonymen geographischen Schrift aus dem 9. Jh. „De situ orbis“ (1884) veröffentlichte er 1889 eine „Deutsche Geschichte unter den sächs. und sal. Kaisern (911–1125) “. Seine besonderen Interessen für christliche Dichtung hatten ihn 1881 zu seiner ersten literarhistorischen Monographie geführt, der „Geschichte der christlich-lat. Poesie bis zur Mitte des 8. Jh.“ Auch mit der Erforschung der Überlieferungsgeschichte der klassischen Autoren beschäftigte sich M. weiterhin in verschiedenen Aufsätzen. Eine Edition des klassizisierenden Satirikers aus dem 11. Jh. mit dem Pseudonym Amarcius (1888) liegt auf derselben Linie. – Sein hohes Ansehen erwarb sich M. vor allem durch die „Geschichte der lat. Literatur des Mittelalters“, die im Handbuch der Altertumswissenschaft in drei Bänden 1911, 1923 und 1931 erschienen ist. Der bleibende Wert dieses Werkes liegt besonders in der Detailfreudigkeit und Ausführlichkeit. Außerdem verfaßte M. auch populäre Aufsätze zu mittelalterlichen Themen in Zeitungen und Publikumszeitschriften. M.s letztes größeres Werk über die „Handschriften antiker Autoren in mittelalterlichen Bibliothekskatalogen“ wurde postum 1935 von seinem Sohn Karl herausgegeben.

  • Werke

    Weitere W Literar. Zustände in Dtld. im 10. Jh., in: Das Mgz. f. d. Litteratur d. In- u. Auslandes 57, 1888;
    Btrr. z. Gesch. röm. Dichter, in: Philologus 1889;
    Btrr. z. Gesch. röm. Prosaiker im MA, ebd.;
    Über westgot. Poesie in Spanien, in: Dt. Dichterheim 12, 1891;
    Eine Papstwahl aus d. 11. Jh., in: Dt. Revue 21, 1896;
    Die Perle d. Kleopatra, Plinius nat. hist. IX, 119-121, übers. in: Dresdner Anz., Montagsbeil. 2, 6, 1902;
    Ein Satiriker d. 11. Jh., in: Dt. Rdsch. 29, 1903;
    Scheffels Eckehard u. d. Sanktgaller Klosterchronik, in: Westermanns Mhh. 95, 1904;
    Der Aberglaube unserer Vorfahren u. d. Kirche, in: Dtld.-Mschr. f. d. ges. Kultur 30, 1905;
    Die Kenntnis d. Griechischen im frühen MA, in: Beil. z. Allg. Ztg. München, Nr. 193, 1905;
    Zur Gesch. d. Schreibens, in: Dt. Rdsch. 32, 1906. |

  • Nachlass

    Nachlaß: Briefe im Archiv d. Mon. Germ. Hist., München.

  • Literatur

    H. Breßlau, Gesch. d. Mon. Germ. Hist., 1921, S. 605;
    W. Berschin, in: Anz. f. dt. Altertum u. dt. Lit. 91, 1980, S. 139-41;
    LThK VI.

  • Porträts

    Phot. (Inst. f. Lat. Philol. d. MA d. Univ. München).

  • Autor/in

    Gabriel Silagi
  • Zitierweise

    Silagi, Gabriel, "Manitius, Max" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 36-37 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101122659.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA