Lebensdaten
1861 – 1900
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Politiker ; Herausgeber der "Ostmark" ; Mitgründer des Vereins zur Förderung des Deutschtums in den Ostmarken
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 133453219 | OGND | VIAF: 55337273
Namensvarianten
  • Hansemann, Ferdinand von
  • Hansemann-Pempowo, Ferdinand von

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Zitierweise

Hansemann, Ferdinand von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133453219.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adolph (s. 1);
    Vt David (s. 3);
    Heidelberg 1885 Josephine (1862–1936, 2] Hans Gf. v. Schlippenbach, 1926, Gen.-Lt.), T d. Großkaufm. Caspar Stienen u. d. Mathilde Rollmann;
    1 S, 4 T, u. a. Frida ( Leo v. Caprivi, 1873–1921, preuß. Major, Flügeladjutant Kaiser Wilhelms II., N d. Reichskanzlers Leo Gf. v. Caprivi, 1899, s. NDB III), Anna ( Leo Frhr. v. König, 1871–1944, Porträtmaler, s. ThB).

  • Biographie

    Nach dem Schulbesuch in Berlin widmete sich H. dem Jurastudium, das er mit dem Referendarexamen (1882) und der Promotion abschloß. Anfänglich im Staatsdienst tätig, wandte er sein berufliches Interesse alsbald der Landwirtschaft zu. Er erwarb sich durch ein neuerliches Studium umfassende Sachkenntnisse und verwaltete seit 1888 mit der Fideikommißherrschaft Pempowo (Provinz Posen) einen Teil des ausgedehnten väterlichen Grundbesitzes. Gleichzeitig entwickelte er sich zu einem Befürworter einer aktiven deutschen Nationalitätenpolitik in der Provinz Posen und beteiligte sich maßgeblich an der Gründung des Deutschen Ostmarkenvereins (1894). Er gehörte dem Hauptvorstand des Vereins an, seit 1896 als 2. stellvertretender Vorsitzender. Von Januar 1896 bis Juni 1897 war er verantwortlicher Redakteur des Vereinsblattes „Die Ostmark“. Von H. angeregt, wurde 1895 die Landbank in Berlin gegründet, die mit privaten Mitteln die Ansiedlung Deutscher in den Ostprovinzen förderte. H. gehörte nach 1890 zu den Gegnern der von ihm publizistisch bekämpften Nationalitätenpolitik des Reichskanzlers Caprivi. Hieraus ergaben sich für ihn persönliche Beziehungen zu Bismarck, die es ihm erlaubten, bei der Vorbereitung einer Demonstration der Ostmärker vor Bismarck (September 1894) und damit bei der Gründung des Ostmarkenvereins als Vermittler tätig zu sein. In der Ostmarkenpolitik trat er für die Ausdehnung des deutschen Grundbesitzes ein, wobei er unter anderem die Enteignung polnischen Grundbesitzes empfahl (1900). Gelegentliche Versuche, in Anlehnung an die Freikonservative Reichspartei sich öffentlich politisch zu betätigen, blieben ohne Wirkung. Der frühe Tod H.s verhinderte eine weitere Ausdehnung seiner Wirksamkeit.

  • Werke

    Dt. Kultur u. poln. Grundbes., in: Die Ostmark 5, 1900, S. 3 f.;
    Bismarck u. d. Ostmarkenver., ebd., S. 81 ff.

  • Literatur

    H. Münch, A. v. H., 1922 (P);
    Quante, in: BJ V, S. 247-51 (L).

  • Porträts

    Ölgem. v. G. Graef, 1891, Abb. b. H. Münch, s. L.

  • Autor/in

    Dieter Hertz-Eichenrode
  • Zitierweise

    Hertz-Eichenrode, Dieter, "Hansemann, Ferdinand von" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 630 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133453219.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA