Lebensdaten
1888 – 1952
Geburtsort
München
Sterbeort
Schliersee
Beruf/Funktion
Regisseur ; Schauspieler
Konfession
-
Normdaten
GND: 132593491 | OGND | VIAF: 42104072
Namensvarianten
  • Seitz, Franz (senior)
  • Franz Felix (Pseudonym)
  • Seitz, Franz
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Zitierweise

Seitz, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd132593491.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz, Postmeister;
    M Sophie Poehlmann;
    1920 Anna Stephania (Anni) (1888–1978), aus Dorfen (Oberbayern), Schausp., T d. Xaver Terofal (eigtl. François Xavier Laforet) (1862–1940), Gastwirt, Schausp., mit Konrad Dreher, später Karl Mittermayr Dir. d. Schlierseer Bauerntheaters, u. d.|Anna Motzet (1865–1946), Schausp., nach d. Tod ihres Mannes Dir. d. Schlierseer Bauerntheaters (beide s. Kosch, Theater-Lex.);
    2 S Franz (s. 2), Hans (Ps. Hans Terofal) (1923–76), Schausp.; Schwägerin Fanny (Franziska) Mittermayr(-Terofal) (Ps. Fannerl Terofal) (1884–1969, Karl Mittermayr, 1880/86–1941, Schausp., Vf. v. Bauernstücken, mit Xaver Terofal Dir. d. Schlierseer Bauerntheaters, s. Kosch, Theater-Lex.), aus Dorfen, Schausp., Theaterdir. (s. Kosch, Theater-Lex.), Resl (Therese) Terofal (1887–1974, Josef [Sepp] Riendl, 1884–1965, Gitarrist, Gastwirt), Schausp., Musikerin.

  • Biographie

    Nach dem Schulabschluß in München absolvierte S. eine Schauspielausbildung, danach trat er unter dem Pseudonym „Franz Felix“ an bayer. Bühnen auf. Seit 1908 war er an das Nürnberger Volkstheater verpflichtet, danach in Regensburg und bis 1918 am Münchner Volkstheater; im Jahr darauf wurde er Mitglied des Münchner Residenz-Ensembles. 1916 realisierte S. als Regisseur zusammen mit Art(h)ur Robison (1888–1935) seinen ersten Film, „Des Nächsten Weib/Der Teufel“, eine Produktion für die Schauspielerin Lu Synd (1886–1978). Es folgten Filme zunächst für Berliner, dann v. a. für Münchner Produktionsgesellschaften. S. reüssierte mit Kriminal- und Sensationsfilmen, drehte Sittendramen ebenso wie im bayer. Milieu angesiedelte Volksstücke; häufig schrieb er für seine Filme auch die Drehbücher. 1919 verpflichtete ihn die „Union-Film Company“ (München) als ersten Regisseur, 1922 wechselte er zur „Münchner Lichtspielkunst AG“ (Emelka), vier Jahre später wurde er Mitgesellschafter der „Union-Film“, bevor er 1928–29 als Künstlerischer Ober- und Produktionsleiter wieder zur Emelka ging. Im Jahr darauf gründete S. seine eigene Produktionsfirma, arbeitete als Regisseur aber vorwiegend für andere Auftraggeber.

    S. spezialisierte sich zunehmend als Autor und Regisseur auf bayer. Sujets, eingängig schlicht in der dramaturgischen Konstruktion, drastisch in der komödiantischen Wirkung und typengerecht in der Besetzung. In dem Film „Links der Isar – rechts der Spree“ (1929) zog er Witz aus dem Gegensatz zwischen Bayern und Preußen, mit „Die Mutter der Kompagnie“ (1931) beteiligte er sich an den kassenträchtigen Militärlustspielen der Zeit. Gerne arbeitete er mit den Komikern Weiß Ferdl (1883–1949) und Joe Stöckel (1894–1959) zusammen, deren Popularität den Erfolg der Filme mit absicherte. 1933 empfahl sich S., seit 1.12.1931 Mitglied der NSDAP, dem NS-Regime mit dem Film „SA-Mann Brand“, der die politische Gegnerschaft zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten im München der frühen 30er Jahre über eine Familiengeschichte thematisiert (Drehbuch v. Joseph Dalman u. Joe Stöckel). Unverhohlen feiert der Film die „Machtübernahme“, zeigt die Verhaftungen der politischen Gegner. Bis 1941 drehte S., weitgehend dem Subgenre des bayer. Heimatfilms verhaftet, routiniert und künstlerisch unambitioniert, erfolgreiche, letztlich aber zweitklassige Unterhaltungsware. Allenfalls zwei Kurz-Spielfilme mit Karl Valentin, „Der Zithervirtuose“ und „Der Geizhals“ (beide 1934), fallen aus diesem Kanon heraus. Nach dem Krieg konnte S. nur noch einen Film als Regisseur verwirklichen.

  • Werke

    Weitere W u. a. Der Herr mit der Dogge, 1918 (auch Drehbuch);
    Der Favorit d. Kgn., 1922 (auch Drehbuch);
    Der Weg zu Gott, 1923 (auch Drehbuch mit A. Schirokauer);
    Der Jäger v. Fall, 1926 (auch Drehbuch);
    Der fidele Bauer, 1927;
    Arme kl. Colombine, 1927 (auch Drehbuch mit A. Schirokauer);
    Der Schützenkg., 1932 (auch Produktion);
    Der Meisterdetektiv, 1932/33 (auch Drehbuch mit J. Dalman u. Produktion);
    Zw. Himmel u. Erde, 1934;
    Bei d. blonden Kathrein, 1934 (auch Drehbuch mit J. Dalman);
    Der Kampf mit d. Drachen, 1935;
    IA in Oberbayern, 1936 (auch Drehbuch mit H. Fitz);
    Skandal um d. Hahn, 1938;
    Die Pfingstorgel, 1938 (auch Drehbuch mit H. Pauck);
    Die Erbin vom Rosenhof, 1941/42 (auch Drehbuch mit L. Schmidt-Wildy);
    Der letzte Schuß, 1951.

  • Literatur

    K., in: Film-Kurier, Nr. 206, 2. 9. 1933;
    ebd., Nr. 186, 12. 8. 1935;
    ebd., Nr. 86, 12. 4. 1938;
    zur Fam.:
    A. C. Ammann, Schliersee u. sein Bauerntheater, 1992 (P).

  • Zitierweise

    Jacobsen, Wolfgang, "Seitz, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 204-205 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd132593491.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA