Lebensdaten
1896 – 1975
Geburtsort
Schweinfurt
Sterbeort
Erlangen
Beruf/Funktion
Industrieller
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 121416518 | OGND | VIAF: 50082141
Namensvarianten
  • Schäfer, Johann Georg
  • Schäfer, Georg
  • Schäfer, Johann Georg
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Zitierweise

Schäfer, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121416518.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg (s. 1);
    M Friederike Schunk;
    Halb-B Otto (s. 3);
    1927 Elisabeth (1904–93), T d. Heinrich Körber (1872–1945), aus Sch., u. d. Elisabeth Viernstein (1881–1924);
    3 S Georg (* 1928, Ruth Kleinhenz, * 1928), Dipl.-Ing., bis in d. 1990er Jahre in d. Unternehmensleitung tätig, Hans-Peter (* 1929), Dr. med., 3 T Elisabeth, Irmtraut, Heidemarie.

  • Biographie

    S. trat 1919 in das väterliche Unternehmen ein, seit 1922 war er Geschäftsführender Gesellschafter der OHG. In den wirtschaftlichen und politischen Krisenjahren der Weimarer Republik hielt er dem scharfen Konkurrenzkampf nach dem Zerbrechen der Kugellagerkonvention stand, brachte Kugelfischer nicht in die Neugründung (1929) der von der schwed. SKF dominierten „Vereinigten Kugellager-Fabriken“ (VKF) ein und konnte die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise durch Export in die Sowjetunion (1930–34) abfangen. Massenmotorisierung und Aufrüstung waren entscheidend für das rasante Wachstum der weltweit operierenden Firma im Dritten Reich. 1941 erfolgte die Umbenennung des sich mittlerweile im alleinigen Besitz der Familien Schäfer befindlichen Unternehmens in „FAG Kugelfischer Georg Schäfer & Co.“ 1942 übernahm Georg die Leitung des im Rahmen der Rüstungsorganisation Speers geschaffenen „Sonderrings Wälzlager“. Als strategisches Kriegsziel erster Ordnung wurde die Schweinfurter Kugellagerindustrie seit Aug. 1943 zum Opfer alliierter Luftangriffe: Bei Kriegsende waren die Werksanlagen Kugelfischers, in denen zuletzt 12 000 Arbeiter, darunter Tausende von Zwangsarbeitern, beschäftigt waren, zu 83% zerstört. Nach der totalen Demontage 1947 kam es unter den Bedingungen des Kalten Krieges, der Währungsreform und des Wirtschaftswunders zu einem beispiellosen Wiederaufstieg und einer weltweiten Expansion. Bei Georgs Tod 1975 zählte der Gesamtkonzern rund 35 000 Mitarbeiter, wurde 1978 in eine Kommanditgesellschaft, 1983 in eine Kommanditgesellschaft auf Aktienbasis umgewandelt (FAG Kugelfischer Georg Schäfer & Co. KGaA) und 2001 durch die „INA – Holding Schaeffler KG“ (Herzogenaurach) übernommen.

    Das soziale Engagement seines Vaters setzte S. auf breiter Basis fort (z. B. Georg-Schäfer-Stiftung 1933, Geheimrat-Georg-Schäfer-Stiftung e. V. 1960, Errichtung des nach seiner Mutter benannten Friederike-Schäfer-Heims 1960, Dr.-Georg-Schäfer-Jugendstiftung 1961, vielfältiges mäzenat. Engagement in Kultur u. Wiss.). Seine Sammlung dt. Kunst des 19. Jh., die bedeutendste Privatsammlung ihrer Art, ist seit 2000 in einem durch Zusammenwirken der Erben (Dr. Georg-Schäfer-Stiftung 1997), der Stadt Schweinfurt und des Freistaates Bayern nach den Plänen von Volker Staab (* 1957) errichteten „Museum Georg Schäfer“ zu sehen.|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. E. h. (TH München 1952);
    Ehrenbürger bzw. Ehrensenator d. Universitäten Erlangen, München u. Würzburg;
    Ehrenbürger d. Stadt Schweinfurt (1952);
    Gr. BVK mit Stern (1954);
    Bayer. Verdienstorden (1959).

  • Literatur

    E. Schneider, in: Fränk. Lb. 17, 1998, S. 307-21 (P);
    B. Bushart, M. Eberle u. J. Ch. Jensen, Mus. Georg Schäfer Schweinfurt, Erll. z. d. ausgestellten Werken, 2000 (P);
    P. Kolb. Die unterfränk. Stiftungen, 2000;
    P. Pedersen (Hg.), Mus. Georg Schäfer – Volker Staab Architekten, 2000 (P).

  • Autor/in

    Uwe Müller
  • Zitierweise

    Müller, Uwe, "Schäfer, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 501 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121416518.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA