Dates of Life
1901 – 1963
Place of birth
Erlangen
Place of death
Freiburg (Breisgau)
Occupation
Germanist
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 119522357 | OGND | VIAF: 61664631
Alternate Names
  • Rehm, Walther
  • Rehm, Walter

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Rehm, Walther, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119522357.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Hermann (s. 1);
    M Lina Birkner;
    1926 Else v. Eck (1901–84), Dr. phil., Germanistin;
    1 S Wolfgang (* 1929), Musikwiss., seit 1975 Mitgl. d. Geschäftsltg. d. Bärenreiter-Verlags. 1960-94 mit Wolfgang Plath Hg. d. Neuen Ausg. sämtl. Werke Mozarts, seit 1992 Dir. d. Internat. Stiftung Mozarteum, österr. Ehrenkreuz f. Wiss. u. Künste 1977 (s. Riemann mit Erg.bd.; New Grove; New Grove²).

  • Biographical Presentation

    Nach der Schulzeit in Straßburg und dem Abitur am Max-Gymnasium in München 1919 studierte R. hier Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte bei Franz Muncker, Max Weber, Paul Joachimsen, Fritz Strich und v. a. Heinrich Wölfflin. 1923 wurde er bei Hans Heinrich Borcherdt mit einer Arbeit über das literarische Renaissancebild des 18. und 19. Jh. promoviert. 1927 habilitierte er sich mit einer Geschichte des literarischen Todesgedankens und war anschließend Privatdozent in München. Rufe führten ihn 1937 nach Gießen und 1943 nach Freiburg (Br.).

    R.s umfangreiches Werk bewegt sich methodisch zwischen Geistes-, Problem- und Motivgeschichte, spiegelt den wissenschaftlichen Zeitgeist der 20er fahre und ist durch eine eher untypische Verpflichtung zur Textnähe gekennzeichnet. Von letzterer zeugt auch R.s Tätigkeit als historisch-kritischer Editor, v. a. seine kommentierte Ausgabe der Briefe und Aufsätze Johann Joachim Winckelmanns. R.s Themenspektrum ist nicht auf die dt. Literatur beschränkt. Die größte Wirkung erzielte R. mit seinen lebenslangen Forschungen zum Nachleben der Antike, unter denen zwei Rom-Bücher, die einflußreiche Monographie „Griechentum und Goethezeit, Geschichte eines Glaubens“ (1936, ⁴1968) und die Sammlung „Götterstille und Göttertrauer, Aufsätze zur dt.-antiken Begegnung“ (1951) herausragen. Ein weiteres Zentrum bilden die Arbeiten zum dichterischen|Totenkult, kulminierend in den Studien über Novalis, Hölderlin und Rilke (Orpheus, Der Dichter u. d. Toten, 1950, ³1976). In den Jahren des Nationalsozialismus wandte sich R. ostentativ der lit. Gestaltung des unheroischen, schwermütigen und glaubensangefochtenen Menschen zu (Jacobsen, Gontscharow, Dostojewski, Kierkegaard, Jean Paul). Die Ergebnisse dieser Studien wurden meist erst nach 1945 veröffentlicht. In den Gießener Hochschulakten sind R.s anhaltende politische Schwierigkeiten dokumentiert. Wesentlicher Einfluß auf die dt. Nachkriegsgermanistik ging von der existentialistischen Einfärbung von R.s Spätwerk aus.|

  • Awards

    korr. Mitgl. d. Bayer. Ak. d. Wiss. (1956);
    Mitgl. d. Dt. Archäolog. Inst. (1956).

  • Works

    u. a. Das Werden d. Renaissancebildes in d. dt. Dichtung v. Rationalismus bis z. Realismus, 1924 (Diss.);
    Der Todesgedanke in d. dt. Dichtung v. MA bis z. Romantik, 1928, Nachdr. 1967 (Habil. schr.);
    Jacob Burckhardt, 1930;
    Der Untergang Roms im abendländ. Denken, 1930, Nachdr. 1966, 1969, 1987;
    Europ. Romdichtung, 1939;
    Experimentum medietatis, 1947;
    Kierkegaard u. d. Verführer, 1949;
    Begegnungen u. Probleme, 1957;
    Heinrich Wölfflin als Lit.hist., 1960;
    Späte Stud., 1964 (Bibliogr., P);
    Der Dichter u. d. neue Einsamkeit, Aufss. z. Lit. um 1900. hg. v. R. Habel, 1969 (Bibliogr). – Hg.: Johann Joachim Winckelmann, Krit.-Hist. Gesamtausgabe, 4 Bde., 1952-57;
    Johann Joachim Winckelmann, Kl. Schrr., Vorreden, Entwürfe, 1968 (Bibliogr.).|

  • Archival Ressources

    Nachlaß: Dt. Lit.ar-chiv. Marbach; Univ.archiv Gießen.

  • Literature

    P. Böckmann, in: DVjS 38, 1964 S. 321-36;
    H. Kuhn, in: Jb d. Bayer. Ak. d. Wiss., 1964, S. 1-4;
    W. Müller-Seidel, in: Jb. d. Schiller-Ges. 9, 1965 S. 581-92;
    C. Wiedemann, in: Gießener Gel. in d. ersten Hälfte d. 20. Jh., II, 1982, S. 745-54 (P);
    E. Osterkamp. Klassik-Konzepte, Kontinuität u. Diskontinuität b. W. R. u. Hans Pyritz, in: Zeitenwechsel, Germanist. Lit.wiss. vor u. nach 1945, 1996, S. 150-70;
    M. Schlott, Wertkontinuität im Werkkontinuum, Die Funktion d. „Klassiker“ bei W. R., ebd., S. 171-81;
    Munzinger;
    Bad. Biogrr. II, 1987;
    Kosch, Lit.-Lex.³;
    Killy.

  • Author

    Conrad Wiedemann
  • Citation

    Wiedemann, Conrad, "Rehm, Walther" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 283-284 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119522357.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA