Lebensdaten
1867 – 1930
Geburtsort
Danzig
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Historiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 101078129 | OGND | VIAF: 24959505
Namensvarianten
  • Joachimson, Paul
  • Joachimsohn, Paul
  • Joachimsen, Paul
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Zitierweise

Joachimsen, Paul, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd101078129.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Theodor, Holzgroßkaufm. in D.;
    M Hedwig Gompelsohn;
    München 1902 Margarete, T d. Kaufm. Friedrich Otto Böhm in D. u. d. Henriette Amalie Brey; kinderlos.

  • Biographie

    Nach Besuch des humanistischen Gymnasiums in Danzig studierte J. seit 1884 in Heidelberg, Leipzig und München, wo damals Heigel, Grauert und Simonsfeld lehrten. Er wandte sich früh dem Studium des Humanismus zu und promovierte 1889 mit einer Arbeit über Gregor Heimburg. Der Plan einer akademischen Laufbahn scheiterte, weil sein Vater infolge der Caprivischen Handelsverträge sein Vermögen verlor. Nachdem er sich 1894 dem Staatsexamen in den philologisch-historischen Fächern, 1895 der Seminarausbildung am Wilhelmsgymnasium in München unterzogen hatte, war er in Augsburg, 1899 als Gymnasiallehrer in Hof, 1900 in Nürnberg, 1903-25 wieder am Wilhelmsgymnasium tätig. 1908 habilitiert, seit 1916 Honorarprofessor mit einem Lehrauftrag für Geschichtsdidaktik, widmete er sich seit 1925 ganz dem akademischen Lehramt und der wissenschaftlichen Arbeit. Schon seine erste größere Veröffentlichung zur Geschichtsauffassung und Geschichtsschreibung des Humanismus in Deutschland (1911), von der nur der 1. Teil|erschien, war eine reife Leistung, die seine ausgeprägte Begabung zur geistigen Durchdringung großer Stoffbereiche zeigte. Immer mehr stieß er zu einer äußerst fruchtbaren Gesamtauffassung der humanistischen Bewegung des 14.-16. Jh. vor, ohne indes, in dauernd fortschreitender Auseinandersetzung begriffen, zu mehr als einer skizzenhaften Zusammenfassung seiner Ergebnisse zu kommen. Er erfuhr an sich die Zwiespältigkeit des Humanismus, wie sie in Deutschland schon in der Reformationszeit zum Ausdruck gekommen war. Seine eigene Reformationsgeschichte verbindet eine an Ranke geschulte historische Methode mit den Ergebnissen der neueren Lutherforschung. Der Erneuerung des historischen Bewußtseins sollte eine historisch-kritische Gesamtausgabe der Werke Rankes dienen, die er selbst mit der „Deutschen Geschichte im Zeitalter der Reformation“ (6 Bde., 1925–26) begann. J. repräsentiert in seinem zugleich auf das Verhältnis von Volk und Staat bezogenen, stets auf letzte Klärungen bedachten Denken ein der abendländischen und deutschen Tradition zutiefst verbundenes Judentum.|

  • Auszeichnungen

    D. theol.;
    Mitgl. d. Hist. Komm. b. d. Bayer. Ak. d. Wiss.

  • Werke

    Weitere W u. a. Gesch.auffassung u. Gesch.-schreibung in Dtld. unter d. Einfluß d. Humanismus, 1911, Neudr. 1968;
    Vom dt. Volk z. dt. Staat, 1916, ²1920;
    Der dt. Staatsgedanke, Dokumente, 1921, Neudr. 1967;
    Vom MA z. Ref., 1922, Neudr. 1959;
    Renaissance, Humanismus u. Ref., in: Zeitwende 1, 1925;
    Der Humanismus u. d. Entwicklung d. dt. Geistes, 1930, Neudr. 1969;
    Das Za. d. Ref., in: Propyläenweltgesch. V, 1930 (gekürzt);
    Die Ref. als Epoche d. dt. Gesch., in vollst. Fassung hrsg. v. O. Schottenloher, 1951 (W, L), Neudr. 1970;
    Ges. Aufsätze, ausgew. v. N. Hammerstein, 1970.

  • Literatur

    H. Loewe, Das wiss. Lebenswerk P. J.s, in: Bayer. Bildungswesen 4, 1930;
    E. Marcks, in: HZ 142, 1930;
    A. Rehm, in: Bayer. Bll. f. d. Gymnasial-SchuIwesen 66, 1930.

  • Autor/in

    Otto Schottenloher
  • Zitierweise

    Schottenloher, Otto, "Joachimsen, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 441-442 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd101078129.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA