Lebensdaten
1868 – 1947
Geburtsort
München
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
General ; Politiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119495279 | OGND | VIAF: 47056721
Namensvarianten
  • Epp, Franz Xaver Ritter von
  • Epp, Franz (bis 1917)
  • Epp, Franz Xaver (bis 1917)
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Zitierweise

Epp, Franz Ritter von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119495279.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Rudolf (1834–1910), Kunstmaler, seit 1863 in München (s. ThB), S des Bauunternehmers Jakob in Eberbach;
    M Katharina, T des Schreinermeisters Rudolf Steibel in München; ledig.

  • Biographie

    E. besuchte Kriegsschule und Kriegsakademie in München, diente 1900-01 als Premierleutnant freiwillig im Ostasiatischen Expeditionskorps. 1904-06 war er Kompaniechef in der Schutztruppe von Südwestafrika und kämpfte gegen die Herero und Hottentotten. Von Dezember 1914 bis Januar 1919 war er Kommandeur des bayerischen Infanterie-Leibregiments in Frankreich, Südtirol, Serbien, Rumänien und am Isonzo. Nach Ausrufung der bayerischen Räterepublik stellte er 1919 mit Unterstützung des Reichswehrministeriums auf dem thüringischen Truppenübungsplatz Ohrdruf das Freikorps Epp (Bayerisches Schützenkorps) auf und nahm an der Befreiung Münchens teil. Dann überführte er das Schützenkorps in die bayerische Reichswehr-Schützen-Brigade Epp. Vor dem Kapp-Putsch hielten die Putschisten mit E. Verbindung, doch trat er nicht offen hervor. 1920 wirkte er bei der Niederwerfung des Ruhraufstandes mit und wurde 1921 Infanterieführer der 7. (bayerischen) Reichswehrdivision und Generalmajor. 1923 sympathisierte er mit dem Deutschen Kampfbund, ohne besonders bei H. Kriebel Gegenliebe zu finden. Wegen seiner politischen Festlegung mit Versetzung bedroht, nahm er am 31.10.1923 als Generalleutnant den Abschied (1935 General der Infanterie). E. wurde zuerst Mitglied der Bayerischen Volkspartei, dann aber SA-Gruppenführer, Mitglied und 1928 Reichstagsabgeordneter der NSDAP. 1932 entsandte ihn diese zur Eröffnung der Abrüstungskonferenz nach Genf und zur Reparationskonferenz nach Lausanne. Im September 1932 wurde er zum Reichsleiter des Wehrpolitischen Amtes der NSDAP beim Stabe der Obersten SA-Führung ernannt.

    Am 9.3.1933 wurde vom bayerischen Ministerpräsidenten verlangt, E. zum Generalstaatskommissar von Bayern zu ernennen. Als dies abgelehnt wurde, setzte der Reichsinnenminister Frick E. als Reichskommissar für Bayern ein. Als solcher hatte er die Befugnisse der Obersten Landesbehörde Bayerns wahrzunehmen. Dem Rücktritt des|bisherigen Ministerpräsidenten folgte am 16.3.1933 die Verordnung E.s über die Übernahme der gesamten Regierungsgeschäfte, die einen Kommissarischen Ministerrat einsetzte. Die Ämter des Ministerpräsidenten und Ministers des Äußeren übernahm E. selbst. Im Zuge des 2. Gesetzes zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich vom 7.4.1933 (Statthaltergesetz) ernannte der Reichspräsident E. am 10.4. zum Reichsstatthalter in Bayern (seit 30.1.1934 der Dienstaufsicht des Reichsinnenministers unterstellt). Im Mai 1934 wurde E. Reichsleiter des neuerrichteten Kolonialpolitischen Amtes der NSDAP. Die Mordaktion vom 30.6.1934 versuchte er vergeblich einzudämmen. Seit 1936 war er Bundesführer des Reichskolonialbundes.

    Im April 1945 wurde E. in Starnberg von der „Freiheitsaktion Bayern“ ausgehoben und nach Freising gebracht, weigerte sich aber, den Alliierten die Kapitulation Bayerns anzubieten, wurde auf Befehl des Münchener Gauleiters verhaftet und dann von den Amerikanern interniert.|

  • Auszeichnungen

    Mil.-Max-Josephs-Orden, Pour le mérite.

  • Literatur

    W. Frank, F. Rr. v. E., 1934;
    J. H. Krumbach, Rr. v. E., 1939. ³1942;
    H. J. Gordon jr., The Reichswehr and the German Republic 1919-26, Princeton 1957.

  • Autor/in

    Wolfgang Zorn
  • Zitierweise

    Zorn, Wolfgang, "Epp, Franz Ritter von" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 547-548 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119495279.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA