Lebensdaten
1782 – 1853
Geburtsort
Laupheim
Sterbeort
Graz
Beruf/Funktion
österreichischer Feldmarschalleutnant ; Gouverneur von Wien
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 119370549 | OGND | VIAF: 59892674
Namensvarianten
  • Welden, Franz Ludwig Freiherr von
  • Welden, Ludwig Freiherr von
  • Welden, Franz Ludwig Freiherr von
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Welden, Ludwig Freiherr von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119370549.html [29.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Welden: Franz Ludwig Freiherr v. W., k. k. Feldzeugmeister, geboren im Juni 1782 zu Laupheim in Württemberg, am 7. August 1853 in Graz. Einer uralten schwäbischen Familie entsprossen, studirte W. die Rechte auf der Universität Würzburg, trat dann am 4. October 1798 in das in kaiserlichem Sold stehende Fürst Würzburg’sche Infanterieregiment als Cadet ein und machte in demselben als Lieutenant und Oberlieutenant die Feldzüge 1799, 1800 und 1801 mit. Bei Philippsburg im J. 1799, sowie bei Feucht im J. 1800 schwer verwundet, wurde W. am 22. December 1802 zu Deutschmeister, am 1. April 1804 zu Erzherzog Karl-Infanterie übersetzt und am 11. Juli desselben Jahres zum Capitänlieutenant im Tiroler-Jägerregiment befördert. Am 28. Juli 1804 erwarb er durch Kauf die Hauptmannscharge und wurde am 27. August 1805 zum Generalquartiermeisterstab versetzt. Im Feldzuge 1805 zeichnete er sich bei Braunau, Altheim, Ried, Haag und Lambach vorzüglich aus, wurde am 4. November 1805 bei Steyer abermals verwundet, hielt sich dann 1806 längere Zeit in Ulm auf, um das dort verborgene Kriegsarchiv nach Wien zu befördern und wurde bis zum Ausbruche des Feldzuges 1809 zur Aufnahme der Umgebung von Wien und zur Ordnung der Landesbeschreibungen verwendet. Im J. 1809 kam W. zur Armee in Deutschland, gerieth bei der Vertheidigung von Regensburg am 23. April in französische Kriegsgefangenschaft, wurde jedoch kurz nachher ranzionirt, da er bereits am 21. Mai an der Schlacht von Aspern theilnahm, an welchem Tage er auch zum Major befördert wurde und am 13. Februar 1810 mit dem Ritterkreuze des österreichischen Leopoldordens decorirt wurde. Im Feldzuge 1812 war W. im Hauptquartier des FM. Fürsten Schwarzenberg, machte dann die Feldzüge 1813 bis 1815 bei der Armee in Italien mit, wurde am 12. Mai 1813 zum Oberstlieutenant, und am 16. Juli 1815 zum Oberst befördert. Für seine persönliche Bravour gelegentlich der Forcirung der Alpenpässe bei Lesrousses und Fosilles am 1. Juli 1815 durch die Brigade Fölseis wurde ihm das Ritterkreuz des Militär-Maria-Theresienordens zuerkannt. Nach dem Friedensschlusse in den verschiedensten Generalstabsbureaux verwendet, fungirte W. vom Jahre 1821 bis 1824 als Chef des Generalstabes bei der Armee in Oberitalien, dann leitete er die Redaction der Landesbeschreibung und wurde mit der Führung der Pionnierbrigade betraut. Am 31. Mai 1828 zum Generalmajor befördert, war W. Brigadier in Zara, Budweis und Mainz, wurde am 2. October 1832 zum Bevollmächtigten bei der Militär-Centralcommission am deutschen Bundestage in Frankfurt am Main ernannt, welche Stellung er bis zum 1. Mai 1838 inne hatte. Inzwischen (am 29. Februar 1836) zum Feldmarschalllieutenant befördert, wurde er im Mai 1838 Divisionär in Graz, am 16. März 1840 zweiter Inhaber des Infanterieregiments Nr. 22, am 16. October 1843 Militärcommandant in Tirol; nachdem ihm am 8. April 1848 die geheime Raths-Würde verliehen worden war, wurde er im Mai 1848 zum Commandanten der sich in Görz neu bildenden Reserven ernannt, und marschirte mit dem Reservecorps an die Piave, stellte durch Erstürmung der feindlichen Stellung bei Enego die Verbindung mit Tirol her, zwang am 14. Juni Treviso zur Capitulation und|vollendete am 24. Juni die Einschließung Venedigs von der Landseite. Am 21. Juni wurde W. durch Verleihung des Großkreuzes des österreichischen Leopoldordens ausgezeichnet, nachdem ihm einen Monat vorher das Commandeurkreuz desselben Ordens verliehen worden war. Im Juli rückte er in Padua ein, stellte die Verbindung mit Mantua her, ging Anfangs August über den Po, besetzte Ferrara, säuberte Bologna von Insurgenten und kehrte sodann wieder nach Padua zurück. In der 151. Promotion vom 27. November 1848 wurde ihm für die von ihm eingeleiteten und mit einsichtsvoller Tapferkeit ausgeführten Operationen das Commandeurkreuz des Militär-Maria-Theresienordens zuerkannt. Am 23. September 1848 wurde W. zum Civil- und Militärgouverneur in Dalmatien, am 2. December desselben Jahres zum Civil- und Militärgouverneur in Wien ernannt. Am 7. Januar 1849 wurde ihm die erste Inhaberstelle beim Infanterieregimente Nr. 20 verliehen, welcher Auszeichnung am 13. März die Beförderung zum Feldzeugmeister folgte. Am 12. April wurde er mit dem Obercommando der Armee in Ungarn betraut, aber seine rastlose Thätigkeit stieß auf unüberwindliche Hindernisse, so daß er schon nach sechs Wochen, am 1. Juni, an Geist und Körper tief gebeugt das Obercommando in die Hände des FZM. Baron Haynau legte und sich zur Erholung nach Graz zurückzog. Aber schon Anfang August kehrte er auf den ihm reservirten Posten eines Gouverneurs von Wien zurück, welche Stelle er bis zu seiner am 4. Juni 1851 erfolgten Versetzung in den Ruhestand bekleidete. W. zog sich nach Graz, welche Stadt ihm in der Zeit, in welcher er dort Divisionär gewesen, lieb geworden, zurück und starb daselbst am 7. August 1853. Am Schloßberg in Graz, dessen Parkanlagen eine Schöpfung Welden's sind, setzte ihm die dankbare Stadt ein schönes Denkmal. W., seit 22. August 1808 k. k. Kämmerer, war in erster Ehe mit Therese Gräfin Soppranza, in zweiter Ehe mit Marie Freiin v. Aretin und zuletzt mit Charlotte v. Lamey vermählt gewesen und hinterließ eine an den Grafen Richard Belcredi vermählte Tochter Anna.

    • Literatur

      Acten des k. u. k. Kriegs-Archivs. — Oesterreichischer Soldatenfreund, Jahrg. 1853. —
      Wurzbach, Biographisches Lexicon LIV. —
      Hirtenfeld, Der Militär-Maria-Theresien-Orden und seine Mitglieder II. — Amon, Geschichte des k. k. Infanterie-Regimentes Nr. 20.

  • Autor/in

    Pallua-Gall.
  • Zitierweise

    Pallua-Gall, "Welden, Ludwig Freiherr von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 41 (1896), S. 665-666 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119370549.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA