Dates of Life
1869 – 1945
Place of birth
Elberfeld
Place of death
Malente-Gremsmühlen
Occupation
Reichsverkehrsminister ; Eisenbahn- und Verkehrsfachmann
Religious Denomination
lutherisch
Authority Data
GND: 119297159 | OGND | VIAF: 27878462
Alternate Names
  • Dorpmüller, Julius Heinrich
  • Dorpmüller, Julius
  • Dorpmüller, Julius Heinrich
  • more

Relations

Outbound Links from this Person

Genealogical Section (NDB)

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Dorpmüller, Julius, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119297159.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Heinrich (1841–1918), Eisenbahningenier in Aachen, Erfinder des D.-Gleismessers u. der Schienenklemme, S des Wilhelm, Schleifer u. Nadler in Unna (Westfalen), u. der Carolina Nüsperling;
    M Anna Maria (Jenny) Raulff (1839–90); ledig.

  • Biographical Presentation

    D. studierte 1889-93 Eisenbahn- und Straßenbau an der TH Aachen. Nach der Diplom-Prüfung machte er im Bezirk der Eisenbahndirektion Köln die Regierungsbauführer-Ausbildung durch und wurde 1898 bei der preußischen Eisenbahndirektion Saarbrücken als Regierungsbaumeister angestellt. Hier hatte er wesentlichen Anteil an den sehr schwierigen Bahnhofsumbauten in Saarbrücken und Neunkirchen. Bestimmend für D.s weitere Laufbahn wurde das Jahr 1907, als er einen Urlaub zur Schantung-Eisenbahn antrat. Seine dortige Stellung als Vorstand des technischen Büros in Tsingtau vertauschte er schon 1908 mit der eines Chefingenieurs bei der hauptsächlich aus einer deutschen Anleihe finanzierten 1085 km langen Neubaulinie Tientsin-Pu-Kou (gegenüber Nanking) der chinesischen Staatsbahn. Nachdem er den ihm übertragenen etwa 700 km langen Nordabschnitt fertiggestellt hatte, übernahm er die Betriebsleitung der ganzen Strecke (1912). Infolge der Kriegserklärung Chinas an die Mittelmächte verlor er im August 1917 seine Stellung. Der drohenden Internierung entzog er sich durch die Flucht und schlug sich, als Missionar verkleidet, auf abenteuerliche Weise über die Mandschurei, Sibirien und Südrußland in die Heimat durch. 1918 treffen wir ihn dann als Feldeisenbahner bei der Transkaukasischen Bahn wieder.

    Anfang 1919 kam D. zur Eisenbahndirektion Stettin und übernahm Ende des Jahres bei der Eisenbahndirektion Essen das Oberbaudezernat. 1922 wurde ihm als Präsident der Aufbau der neugebildeten Reichsbahndirektion Oppeln übertragen. 1924 wurde er in gleicher Eigenschaft zur Reichsbahndirektion Essen versetzt. Hier gelang es ihm in kurzer Zeit, die durch die Ruhrbesetzung völlig in Unordnung geratenen Eisenbahnen zu reorganisieren. Nachdem er in der Oppelner Zeit schon schwierige Verhandlungen mit Polen zu führen gehabt hatte, wurde er jetzt zu den Beratungen über das Reichsbahngesetz und das Dawes-Gutachten herangezogen. Auf Grund seiner hervorragenden technischen, organisatorischen und wirtschaftlichen Leistungen, der ihm in besonderem Maße eigenen Gabe der Menschenführung und nicht zuletzt seines in zehnjähriger Auslandspraxis geweiteten Blicks wurde er 1926 zum Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft ernannt und bis 1935 noch dreimal wiedergewählt, nachdem er seit 1925 schon das Amt des stellvertretenden Generaldirektors bekleidet hatte. In den fast zwei Jahrzehnten seines Wirkens hat D. die Deutsche Reichsbahn zu einem einheitlichen Unternehmen ausgestaltet und ihre Geschicke in Friedens- und Kriegszeiten souverän gelenkt. Daneben übernahm er 1933 die Leitung des Unternehmens „Reichsautobahnen“ und war schließlich 1937-45 auch Reichsverkehrsminister. Im Mai/Juni 1945 führten die Besatzungsmächte in einem Schloß bei Paris mit D. Verhandlungen über den Wiederaufbau der deutschen Eisenbahnen. Ehe er deren Leitung wieder in die Hand nehmen konnte, starb er. - Dr.-Ingenieur Ehren halber (Aachen 1925). Goldene Medaille der Preußischen Akademie des Bauwesens (1934), Grashof-Denkmünze des VDI (1936).

  • Works

    u. a. Reichsbahn u. Elektrisierung, in: Die Reichsbahn, 1928, S. 367; Gegenwart u. Zukunft d. Reichsbahn, ebd., 1929, S. 109;
    Schwebende Reichsbahnfragen, ebd., 1934, S. 1167; Verkehrsaufbau im Osten, in: Verkehrstechn. Woche 34, 1940, S. 47.

  • Literature

    D. - 10 J. Gen.dir. d. Dt. Reichsbahn, in: Zs. d. Ver. Mitteleurop. Eisenbahnverw. 76, 1936, S. 461; Der 70. Geburtstag d. … D., in: Die Reichsbahn, 1939, S. 784 (mehrere P);
    D. z. 70. Geburtstag, in: Zs. d. Ver. Mitteleurop. Eisenbahnverw. 79, 1939, S. 577 (P);
    M. Roser, In memoriam…D., in: Die Reichsbahn 23, 1949, S. 324 (P);
    K. Stieler, Aus meinem Leben, 1950, S. 151 (Sorgen um die Leitung d. Reichsbahn); Rhdb. (P).

  • Portraits

    Gem. v. A. Kampf, 1929 (Bundesbahndirektion Essen);
    Bronzebüsten v. Seekessy, 1931 (Heimatmus. Unna/Westf.) u. v. H. Leven-Intze, 1939 (Bundesbahndirektionen Essen, Köln u. Wuppertal, ferner Verkehrsmus. Nürnberg u. Verkehrsu. Baumus. Berlin);
    Phot. in: Verz. d. oberen Reichsbahnbeamten, 22.-39. Jg.

  • Author

    Erwin Massute
  • Citation

    Massute, Erwin, "Dorpmüller, Julius" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 84-85 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119297159.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA