Lebensdaten
1857 – 1942
Geburtsort
Preßburg
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Forschungsreisender in Ostafrika
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119294567 | OGND | VIAF: 71541765
Namensvarianten
  • Höhnel, Ludwig Ritter von
  • Höhnel, Ludwig von
  • Hoehnel, Ludwig von
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Zitierweise

Höhnel, Ludwig Ritter von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119294567.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Franz (s. 1);
    - Wien 1909 Valeska van Oesteren(1871–1947) aus Berlin; kinderlos.

  • Biographie

    Nach Absolvierung der Marineakademie Fiume unternahm H. 1876 im Dienst der österreichisch-ungarischen Kriegsmarine Fahrten in alle Teile des Mittelmeers und wurde 1886 von Samuel Graf Teleki als Begleiter auf dessen Afrikafahrt (1886–89) mitgenommen. Diese von Sansibar ausgehende und in Mombassa endende Expedition erlangte durch H.s Teilnahme wissenschaftliche Bedeutung. Sie durchzog entlang dem Pangani-Fluß (mit seinen „Höhnel-Schnellen“) das Hochland bis zum Kilimandscharo-Massiv. Nebst Erforschung der damals erst lückenhaft bekannten|und kartographisch nur unvollkommen erfaßten umliegenden Gebiete bestieg die Expedition den Kibo-Gipfel bis über 5000 m und teilte ihre Erfahrungen Hans Meyer mit, dem 1889 die Erstbesteigung gelang. Sodann wurde der Mount Kenia erreicht und über die Massai-Region und den Baringo-See ein Vorstoß nach dem unbekannten Norden unternommen. Dabei betrat die Expedition zum erstenmal tätiges Vulkangebiet in Afrika („Teleki-Vulkan“) und entdeckte im Grenzraum Kenias und Abessiniens die beiden großen Seen, die nach dem Thronfolgerpaar „Rudolf“- und „Stephanie-See“ benannt wurden. Durch seine Beobachtungen wies H. den Zusammenhang des abessinischen Hochlandes mit dem Randgebirge des ostafrikanischen Grabens nach und lieferte damit dem Geologen Eduard Sueß die Grundlagen zu dessen Ansichten vom afrikanischen Grabensystem. 1892-94 unternahm H. als Gefährte Will. A. Chanlers seine 2. Afrikaexpedition zur Erforschung der Landschaften nordöstlich und nördlich des Kenia-Massivs. Den Tana-Fluß entlang durchzog sie unerforschte Gebiete mit feindseligen Stämmen und entdeckte dabei die Djambeni-Bergkette, den Wasso-Nyiro, den Lorian-Sumpfsee und das Nomadenvolk der Randile. Die wegen H.s schwerer Verwundung durch ein Nashorn und wegen Desertionen abgebrochene Expedition erlangte dennoch durch die vorbildlichen kartographischen Arbeiten H.s wissenschaftliche Bedeutung. Während seiner weiteren Marinelaufbahn wirkte H. in technischen Dienstzweigen, als Flügeladjutant des Kaisers und als Kommandant mehrerer Schiffe, zuletzt des Seearsenals Pola. In Sondermission schloß er 1905 mit Kaiser Menelik II. den 1. Freundschafts- und Handelsvertrag zwischen Österreich-Ungarn und Abessinien ab und setzte hierauf mit seinem Kreuzer die Weltreise über Ceylon, Indonesien, Australien, Neuseeland und Ostasien fort. Seit 1909 im Ruhestand, widmete er sich der wissenschaftlichen Auswertung seiner Reisen. Mit seinen genauen Aufzeichnungen und Kartenaufnahmen, durch die er weiße Flächen der Afrikakarten tilgte, trug er wesentlich zur Entwicklung des geographischen Ostafrikabildes bei. Dazu brachte er bedeutende natur- und völkerkundliche Sammlungen nach Wien|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. Geogr. Ges. vieler Länder.

  • Werke

    u. a. Die Afrika-Reise d. Gf. Samuel Teleki, in: Mitt. d. Geogr. Ges. Wien 32, 1889;
    Ostäquatorial-Afrika zw. Pangani u. d. neuentdeckten Rudolf-See, in: Petermanns Geogr. Mitt., Erg.bd. 21, Erg.h. 99, 1889/90;
    Bergprofil-Slg. während Gf. S. Teleki's Afrika-Expedition, 1890;
    Zum Rudolf-See u. Stephanie-See, 2 Bde., 1892 (engl. Übers.);
    Mein Leben z. See, auf Forschungsreisen u. b. Hofe, 1920 (P);
    The Lake Rudolf Region, in: Journal of the Royal African Society 37, 1938, S. 21 ff., 206 ff.

  • Literatur

    S. Schanzer, L. v. H.s Lebenslauf als Forschungsreisender u. Seeoffz., in: Mitt. d. Geogr. Ges. Wien 70, 1927;
    W. Rothaupt, in: Dt. Kolonialztg. 51, 1939, S. 144 f.;
    E. Oberhummer, in: Petermanns Geogr. Mitt. 88, 1942;
    ders., in: Mitt. d. Geogr. Ges. Wien 86, 1943;
    Dt. Kolonial-Lex. II, 1920;
    E. Banse, Lex. d. Geogr. 1, 1933;
    ÖBL.

  • Autor/in

    Günther Hamann
  • Zitierweise

    Hamann, Günther, "Höhnel, Ludwig Ritter von" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 320-321 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119294567.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA