Lebensdaten
1828 – 1891
Geburtsort
Hildburghausen
Sterbeort
Bonn
Beruf/Funktion
Astronom
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 118965018 | OGND | VIAF: 5730955
Namensvarianten
  • Schönfeld, Eduard
  • Schönfeld, Eduard
  • Schoenfeld, Eduard
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Schönfeld, Eduard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118965018.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joseph (vor 1793-1853), aus d. Hzgt. Sachsen-Meiningen, seit 1815 Staatsbürger, Hausierer, später Hausbes. in H., wohl S d. Nathan (1759-n. 1819);
    M Louisa Feust ( 1838), aus Bromberg;
    Ov Julius (seit 1828 verschollen), Hausierer in H., Moritz (um 1800–51, ev., Dorothea Schwaner, um 1800-n. 1851), Partikulier in Kassel;
    Mannheim 1860 Helene (1839–1916), T d. Jacob Noeggerath (1788–1877), Geh. Bergrat, o. Prof. f. Mineral. u. Bergwerkswiss. in Bonn (s. NDB 19);
    1 S, 2 T u. a. Anna (1864–1943, Eduard Tecklenborg, 1849–1926, Kaufm., Teilh. d. Werft „loh. C. Tecklenborg“ in Bremerhaven, s. Brem. Biogr.; Bremerhavener Persönlichkeiten);
    E Marie-Helene Pletzer (1890–1971, Max Krell, Ps. Georg Even, 1887–1962, Lektor, Schriftst., s. NDB 13);
    Vt Heinrich (* 1823, seit 1843 ev.), studierte Med. in Lüttich.

  • Biographie

    Nach dem Abitur 1847 studierte S. zunächst Bauwesen in Kassel und setzte 1848 sein Studium an der Polytechnischen Schule in Hannover fort. Wegen seiner Beteiligung an den Unruhen des Vorjahres 1849 relegiert, ging er nach Marburg, wo er besonders bei dem Gauß-Schüler Christian Ludwig Gerling (1788-1864) Mathematik, Physik und Astronomie hörte. Nach Kontakten mit Friedrich Wilhelm Argelander (1799–1875) bildete sich S. seit 1852 in Bonn in praktischer Astronomie aus, erhielt als Nachfolger von Julius Schmidt (1825–84) eine Assistentenstelle und wurde 1854 mit einer Abhandlung über die Bahnelemente des kleinen Planeten Thetis promoviert. An der Bonner Sternwarte hatte Argelander seine bekannte „Durchmusterung“ des von Bonn aus sichtbaren Sternhimmels begonnen, an der S. sogleich intensiv mitwirkte. Er befreundete sich mit Adalbert Krueger (1832–96) und Wilhelm Foerster (1832–1921). 1857 konnte er sich in einem vereinfachten Verfahren habilitieren und begann mit einer Vorlesung über die Methode der kleinsten Quadrate. Neben der Durchmusterung beschäftigte er sich mit der Beobachtung veränderlicher Sterne, wobei sich eine fruchtbare Zusammenarbeit mit August Winnecke (1835–97) entwickelte. 1859 kam S. nach Mannheim, wo er das veraltete Instrumentarium durch einen Steinheil-Refraktor ergänzte und neben der weiterlaufenden Mitarbeit an der Bonner Durchmusterung auch die Positionen von Nebelflecken mittels eines Ringmikrometers bestimmte. In der Folgezeit beteiligte sich S. an der Gründung der „Astronomischen Gesellschaft“ (1865-69 Vorstandsmitgl.) und war 1863-65 sowie 1875-91 einer ihrer Schriftführer und Herausgeber ihrer Vierteljahrsschrift.

    Nach der Reichsgründung wurde S. in die Kommission für die Beobachtung der Venusdurchgänge 1874 und 1882 berufen; daneben war er für das Eichwesen im Ghzgt. Baden zuständig. Nach dem Tod Argelanders 1875 wurde S. sein Nachfolger in Bonn. Er nahm die Fortsetzung der Durchmusterung von –2° bis –23° südlicher Deklination in Angriff und vollendete dieses Projekt 1881 (1886 publ.). Die numerischen Daten wurden als „Bonner Sternverzeichnis“ bezeichnet, die dazugehörigen Himmelskarten als Atlas, im Falle des südlichen Teils auch als „Bonner Sternkarten“ (40 24 Bll.). S. kam zu der Überzeugung, daß künftig die Photographie eine entscheidende Rolle in der beobachtenden Astronomie spielen würde. 1887 besuchte er einen Kongreß zu diesem Thema in Paris und korrespondierte 1888/89 mit Max Wolf (1863–1932), konnte jedoch keine praktischen Anwendungen mehr realisieren.

  • Auszeichnungen

    GR (1883);
    korr. Mitgl. d. preuß. Ak. d. Wiss. (1886);
    div. preuß., russ. u. amerik. Orden u. Auszeichnungen.

  • Werke

    Beobachtungen v. Nebelflecken u. Sternhaufen, Astronom. Beobachtungen aus d. Ghzgl. Sternwarte zu Mannheim, 2 Bde. 1862, 1875;
    Beobachtungen v. veränderl. Sternen, in: SB d. Ak. d. Wiss. Wien 42, 1860, S. 146;
    Verz. v. veränderl. Sternen z. Feststellung ihrer Nomenclatur, in: Vj.schr. d. Astronom. Ges. 1868, H. 2;
    Cal. v. veränderl. Sternen mit Einschluß d. neuen Sterne, in: Jber. d. Mannheimer Ver. f. Naturkunde 1866, S. 53 ff.;
    Zweiter Cat. v. veränderl. Sternen, ebd. 1875, S. 72 ff.;
    Bonner Sternverz., 4. Section: enthaltend d. genäherten mittleren Oerter f. d. Anfang d. J. 1855 v. 133659 Sternen zw. 2 u. 23 Grad südl. Declination u. 1173 diesen Grenzen benachbarten, 1886.

  • Literatur

    A. Krueger, in: Vj.schr. d. Astronom. Ges. 1891, S. 172 f. (P);
    T. Schmidt-Kaler, Dt. Astronomen um 1880, private Eindrücke u. Erlebnisse (Aus d. Erinnerungen v. Anna Tecklenborg, geb. Schönfeld), in: Die Sterne 59, 1983, S. 228-35, 290-94;
    G. Steiner, E. S., Lb. e. hervorragenden Astronomen aus Hildburghausen, 1990 (P);
    Hans Schmidt, Astronomen d. Rhein. Friedrich-Wilhelms-Univ. Bonn, Leben u. Werk 1819-1966, 1990, S. 67-83 (P).

  • Autor/in

    Peter Brosche
  • Zitierweise

    Brosche, Peter, "Schönfeld, Eduard" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 407-408 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118965018.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA