Lebensdaten
1530 – 1587
Geburtsort
Bludenz
Sterbeort
Hohenems
Beruf/Funktion
kaiserlicher und päpstlicher General ; Söldnerführer ; Soldunternehmer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118706268 | OGND | VIAF: 806933
Namensvarianten
  • Altems, Jakob Hannibal Graf von
  • Ems, Jakob Hannibal Graf von
  • Hohenems, Jakob Hannibal I. Graf von
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Zitierweise

Hohenems, Jakob Hannibal Graf von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118706268.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wolf Dietrich ( 1538, s. Einl.), S d. Marx Sittich ( 1533, s. Einl.) u. d. Helena v. Freiberg;
    M Clara ( vor 1559), Schw d. mailänd. Condottiere Gian Giacomo Medici ( 1555) u. d. Gian Angelo Medici, seit 1559 Papst Pius IV. ( 1565);
    B Markus Sittich ( 1595, s. Einl.);
    Schw Helena ( Wernher v. Raitenau, 1593, österr. Vogt in Burgau);
    Vt Marx Sittich ( 1565), österr. Vogt in Bludenz (s. ADB 13);
    - Rom Vatikan 6.1.1565 Hortensia ( 1578), Halb-Schw d. Kardinals u. EB v. Mailand Karl Borromäus ( 1584), N d. Papstes Pius IV.;
    3 S, 2 T, u. a. Kaspar u. Marcus Sittich (beide s. Einl.);
    N Wolf Dietrich v. Raitenau ( 1617), EB v. Salzburg.

  • Biographie

    H. verbrachte einen Teil seiner Jugendjahre unter der Obhut seines Onkels Gian Giacomo Medici in Oberitalien und im Heere Karls V. in Deutschland und in Italien. 1556 erreichte er in Flandern von Philipp II. eine 1558 auf 900 Dukaten erhöhte Jahrespension|von 400 Goldscudi. 1557 zeichnete er sich bei Doulens in der Picardie im Dienste Philipps gegen die Franzosen aus. 1558 bestellte Philipp II. ihn zum Kriegsobristen über 10 deutsche Fähnlein. Mit der Wahl des Onkels Gian Angelo zum Papst (Pius IV.), 1559, brach die große Zeit für H. und seine Geschwister an. Sie sind bis heute die letzten deutschen Neffen und Nichten eines Papstes geblieben. Kaiser Ferdinand I. erhob sie 1560 in den Grafenstand und ihr Gebiet in Vorarlberg zu einer Reichsgrafschaft. H. zog als päpstlicher Gesandter an den Hof Philipps II. und nahm 1564 als Oberst an einer Impresa der spanischen Flotte gegen das auf einer Felseninsel vor der marokkanischen Küste zwischen Tetuan und Melilla gelegene maurische Seeräubernest Peñon de Velez teil. – Dieses Kriegsabenteuer wurde von Andreas Reichlin von Meldegg ( 1572, siehe Literatur) in seinem Kriegstagebuch ebenso anschaulich beschrieben wie von Hans Beer von Cranach (siehe Literatur) in seinem 41 Strophen langen „Hübsch Lied“. – Pius IV. ernannte 1565 seinen Neffen H. zum Gubernator aller Truppen des Kirchenstaates. Nach dessen Tode (1565) von Pius V. zunächst noch als päpstlicher Truppenbefehlshaber beibehalten, ließ er sich anfangs 1566 von Philipp II. ein Obristenpatent zur Anwerbung eines deutschen Regiments ausstellen, mit dem er dann in Apulien die Küstenwache gegen eine türkische Seeräuberflotte versah. 1567 richtete er sich in dem von dem lombardischen Baumeister Martino Longo adaptierten Stammschloß Altems ein, das er in der Folgezeit zu einer starken Festung ausbauen ließ. Der von seinem Bruder, dem Kardinal Markus Sittich, nach Plänen M. Longos am Fuße des Schloßberges erbaute Renaissancepalast diente ihm nur als Gästehaus.

    Gegen ein Darlehen von 100 000 Gulden ließ er sich 1567 von Erzherzog Ferdinand II. die Vogteien Feldkirch und Bregenz als Pfandschaften einräumen und versuchte, daraus ein eigenes Fürstentum zu errichten. Dieser ehrgeizige Plan scheiterte jedoch gegen Ende seines Lebens am Widerstande der Vorarlberger Landstände, die dem verschuldeten Landesherrn in Innsbruck ein ausreichendes Darlehen zur Rücklösung dieser für die Einheit des Landes und seiner ererbten hohen Freiheitsrechte gefährlichen Pfandschaft zur Verfügung stellten.

    H. erlangte 1578 von Philipp II. als Abschlagszahlung für seine hohen Soldforderungen die lombardische Grafschaft Gallarate nordwestlich Mailand, die bis 1655 im Besitze seiner Nachkommen verblieb.

    1574-76 und 1578/79 half er als Obrist über von ihm angeworbene deutsche Regimenter Philipp II., die südlichen Niederlande gegen die aufständischen Geusen zu verteidigen und unter der Führung des Herzog Alexander Farnese die starke Maasfestung Maastricht zu erobern. Der zweijährige Aufenthalt in der reichen Handelsstadt Antwerpen als Garnisonskommandant gab ihm reichlich Gelegenheit, kostbare und auserlesene Kunstwerke in die Heimat zu senden, unter anderem 700 bemalte Wandbespannungen, den Flügelaltar eines Antwerpener Meisters (um 1510, jetzt im Museum Ferdinandeum Innsbruck) sowie Relieffigurengruppen zur Ausstattung des Hochaltars in der um diese Zeit neu erbauten Hohenemser Pfarrkirche.

    Als ein Abglanz der hohen Kultur des Hauses Hohenems zur Zeit H.s sind die um 1800 nach Böhmen gebrachten Bildnisse und die von dem Niederländer Antoni Boys um 1578 gemalte große Festtafel zu werten, auf der H. im Kreise seiner Familie, seiner Verwandtschaft und seines ganzen Hofstaates dargestellt ist (heute in tschechischem Staatsbesitz). Erzherzog Ferdinand II. schenkte er unter anderem die Rüstungen seines Großvaters, seines Vaters und die des 1512 bei Ravenna gefallenen Jakob von Ems mit ihren Porträts und denen ihrer Frauen für seine Ambraser Rüst- und Kunstkammer. Sie werden heute in der Neuen Wiener Hofburg beziehungsweise im Kunsthistorischen Museum in Wien aufbewahrt.

  • Literatur

    (auch f. Fam.) ADB 13, S. 509-16;
    J. Schrenk v. Notzing, Ambraser Heldenbuch, 1601;
    L. Welti, Gesch. d. Reichsgfsch. Hohenems u. d. Reichshofes Lustenau, 1930;
    ders., Merk Sittich u. Wolf Dietrich v. Ems, 1952 (P);
    ders., Gf. J. H. I. v. H. (1530-87), 1954 (P);
    ders., Kaspar v. H. (1573-1640), 1963 (P);
    G. Galbiati, Un manipolo di lettere degli Altemps al Cardinale Federico Borromeo, 1940;
    F. Martin, Salzburgs Fürsten in d. Barockzeit 1587-1771, 1949, S. 66-84;
    F. Redlich, The German military enterpriser and his work force, 2 Bde., 1964/65. - Zu A. Reichlin v. Meldegg u. H. Beer v. Cranach:
    F. O. Pestalozzi, Erlebnisse d. Andr. Reichlin v. Meldegg auf d. Zuge nach „Barbaria“ 1564 … u. e. „hübsch Lied“ üb. diesen Zug, in: 123. Neuj.bl. d. Feuerwerker-Ges. in Zürich, 1931.

  • Porträts

    Medaille, 1557;
    Denkmünze (Rettung Antwerpens 1575);
    Grabdenkmal (v. Esaias Gruber ?) (Hohenems, Pfarrkirche).

  • Autor/in

    Ludwig Welti
  • Zitierweise

    Welti, Ludwig, "Hohenems, Jakob Hannibal Graf von" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 480-481 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118706268.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Hohenems*)Zu Bd. XII S. 672.: Jakob Hannibal, Reichsgraf v. H., geb. am 13. Mai 1530, am 26. December 1587, ausgezeichneter Kriegsmann; mit seinem Bruder, dem Cardinal Marx Sittich (II.) v. H. (s. unten), der Ruhm seines Geschlechtes. Söhne des Freiherrn Wolfgang Dietrich v. H. von dessen Gemahlin Clara Medici (s. unten), verloren sie den Vater schon 1538. Jakob Hannibal, der älteste von drei Brüdern, trat nun unter die Leitung seines mütterlichen Oheims Johann Jakob Medici, eines berühmten Parteigängers jener Zeit, um sich der kriegerischen Laufbahn zu widmen. Noch in untergeordneter Stellung trug er zuerst die Waffen in Kaiser Karls V. Heere im schmalkadischen Kriege von 1547, unter Medici, in dessen Truppe sein älterer Vetter, Marx Sittich III. v. H., ein Fähnlein befehligte. Im Herbste 1548 stand er unter den kaiserlichen Truppen, welche die Stadt Constanz nach dem von ihr abgeschlagenen Sturme der Spanier (6. August 1548) berannten und zur Uebernahme an Oesterreich (11. October 1548) zwangen. Dann zog er in kaiserlichem Dienste nach Italien. Als Hauptmann führte er ein Fähnlein 1551 in des Kaisers Kriege gegen den von Frankreich beschützten Herzog Ottavio Farnese von Parma und Piacenza und stieg während Karls V. und Herzog Cosimo's von Florenz Kriege gegen Siena (1553—55) bis zum Oberstlieutenant im deutschen Regimente des Grafen J. Bapt. v. Arco. Später in spanische Dienste getreten, focht H. als Oberst 1557 in der Picardie gegen König Heinrich II. von Frankreich, zeichnete sich hier insbesondere bei Doulens aus und wurde von König Philipp II. reich belohnt. Heimgekehrt, sah er seine Stellung bald nachher durch die Erfolge seiner mütterlichen Oheime erhöht. Denn als der Eine derselben, der Cardinal Joh. Angelo Medici, zu Weihnacht 1559 den päpstlichen Stuhl, als Pius IV., bestieg, während Johann Jakob Medici nun Marchefe von Marignano hieß, fand sich Kaiser Ferdinand I. bewogen, am 27. April 1560 die freiherrlichen Brüder J. Hannibal, Marx Sittich (II.) und Gabriel und ihren Vetter Marx Sittich III. v. H. in den Reichsgrafenstand zu erheben und die Herrschaft Hohenems zur Reichsgrafschaft zu erklären. J. H. aber blieb in Verbindung mit dem spanischen Hofe, wo ihn König Philipp anfangs 1561 in Madrid auszeichnete und trat 1564 neuerdings in des Letzteren Dienste. Als Oberst nahm er in diesem Jahre|unter dem Vicekönig von Neapel, Garcia de Toledo, an dem siegreichen Kriegszuge gegen die arabische Raubveste Pennon de Velez de la Gomera an der Nordküste von Afrika Theil. Jetzt aber zog ihn sein Oheim Papst Pius IV. nach Rom, ernannte ihn (5. Januar 1565) zum Generalbefehlshaber aller Truppen der römischen Kirche und Gouverneur von Spoleto, Terravissi und Cerveteri, und H. vermählte sich (6. Januar 1565) mit Hortensia Borromea, einer Halbschwester des Cardinal-Erzbischofs von Mailand, Karl Borromeo (wie H. selbst ein Schwestersohn des Papstes). Hauptaufgabe des Grafen war es jetzt, die Küsten des Kirchenstaates gegen die türkischen und arabischen Piraten zu sichern, welche mehr als je (1565 Belagerung von Malta durch die Türken) Italien bedrohten. Nach Pius IV. Tode durch dessen Nachfolger Pius V. in seinen Würden bestätigt (15. Januar 1566), übernahm H. um diese Zeit auch den Befehl eines der vier deutschen Regimenter, die Spanien mit Bewilligung Kaiser Maximilians II. im Frühjahr 1566 warb, und führte dasselbe nach Apulien zum Schutze der dortigen Küstenstädte Manfredonia, Barletta, Trani, Bisceglia, Bari gegen die Ungläubigen. 1567, begleitet von seiner Gemahlin, aus Italien zurückkehrend, nahm er auf längere Zeit Sitz in Hohenems. Er wurde jetzt vom Erzherzog Ferdinand von Tirol zum obersten Hauptmann im österreichischen Vorarlberg ernannt und erhielt von demselben die Vogtei der Herrschaften Bregenz und Feldkirch, zwischen denen die Reichsgrafschaft Hohenems lag, als Pfand für ein Darlehen von 100 000 Gulden, die der zu großartigem Reichthume gelangte Oberst dem Erzherzoge vorstreckte und die erst 20 Jahre nachher, kurz vor Hohenems' Tode, zurückerstattet wurden. Schon 1558 hatte H. über dem Erbbegräbniß seiner Vorfahren statt der Kapelle, die dasselbe barg, eine schöne Kirche in Hohenems erbauen lassen und die Ablösung des Fleckens Hohenems von der alten Pfarre Lustnau bewirkt. Nun wurde auch Schloß Hohenems zu einer Festung nach den Grundsätzen der Zeit erweitert und ausgebaut. Indessen sah der Graf seine kriegerische Laufbahn nicht als beendigt an. Auf König Philipps Ruf warb er vielmehr im Frühjahr 1574 15 Fahnen (4500 Mann) zu dessen Dienst in den Niederlanden. Nach einem Unfalle nahe bei Elsaß-Zabern, wo er am 5. Mai 1574 von deutscher Reiterei Prinz Heinrichs I. von Condé, die aus Frankreich heimkehrte, überfallen, sein Gefolge zersprengt und größtentheils getödtet, nachgeführte Waffenladungen geplündert wurden und H. selbst sich nur mit Mühe nach Zabern rettete, gelangte er an den Niederrhein, sammelte und bewaffnete seine Truppen bei Cöln und stieß endlich in Mastricht zum spanischen Statthalter der Niederlande, Requesens, bis zu dessen Tode (5. März 1576) unter demselben dienend. H. zeichnete sich u. A. durch die Klugheit und Kraft aus, womit er einen durch Wilhelm von Oranien geplanten Ueberfall auf Antwerpen vereitelte; ein Ereigniß, auf welches eine Medaille zu seinen Ehren geschlagen wurde (Av. Bildniß mit der Umschrift: Jacobus Hannibal, Comes de Alt-Aemps. Rev., ein vom Lande sich entfernendes Schiff mit der Umschrift: Salva, Domine, vigilantes). 1576 erfolgte die allmählige Abdankung des Regiments und H. kehrte heim. 1577 von Philipp II. nach Madrid berufen, wurde er vom Könige zum Grande von Spanien erhoben und mit der Grafschaft Gallarate im Mailändischen beschenkt. Kaum aber war er wieder in Hohenems angelangt, als ein neuer Ruf des Königs im Sommer 1578 ihn veranlaßte, neuerdings 20 Fahnen für den Dienst in den Niederlanden, unter Don Juan d'Austria, zu werben. Ende August im Elsaß eintreffend, erhielt er in Altkirch den Befehl, zunächst die spanische Freigrafschaft Burgund gegen die französischen Hugenotten zu schützen, die der Aufstand des Herzogs von Alençon gegen König Heinrich III. in Bewegung gebracht hatte. Er trieb Eingedrungene ans dieser Provinz hinaus und hielt diese während der Unruhen in|Frankreich besetzt. Dann aber zog er Don Juan's Nachfolger im Statthalteramt der Niederlande, Alexander Farnese, zu und nahm an dessen Kriegszügen Antheil. Am 2. Februar 1579 erstürmte er mit seinem Regimente das feste Schloß Weert im Limburgischen und wirkte dann bei der Belagerung und Einnahme von Mastricht (12. März bis 29. Juni 1579) nachdrücklich mit, worauf das Regiment entlassen wurde und H. nach Hohenems zurückkehrte. Daselbst war mittlerweile die Gräfin Hortensia verstorben. In Aufträgen von Erzherzog Ferdinand brachte H. die nächsten Jahre zu. Er beendigte 1581 Streitigkeiten des Erzherzogs mit den Grafen von Truchseß im Vorarlberg, machte den Brautwerber für den durch den Hinschied seiner ersten Gemahlin, Philippine Welser ( 24. April 1580), verwittweten Fürsten am mantuanischen Hose und geleitete die Prinzessin Anna Katharina Gonzaga von da zur Vermählung mit dem Erzherzoge (14. Mai 1582) nach Innsbruck. 1584 unternahm er in Begleit seines Sohnes Caspar eine letzte Reise nach Madrid, auf welcher sie in Mailand am Sterbelager des Erzbischofs Karl (3. November 1584) standen. Der Hauptzweck der Reise, Befriedigung rückständiger Forderungen des Grafen an die spanische Regierung, im Betrage vom 270 000 Gulden, wurde freilich nicht erreicht. Unverrichteter Dingen kehrte H. nach Hohenems zurück. Am 26. December 1587 starb er daselbst und wurde in der Familiengruft begraben. Die Kirche, in welcher dieselbe sich befindet — nach 1610 nach dem heil. Karl Borromeus St. Karl benannt, — ist über ihrem Haupteingange mit einem Standbilde des Grafen H. in Feldherrentracht, nebst Inschrift, geschmückt. — Durch seinen Sohn Caspar ( 1640) — ein anderer Sohn, Marx Sittich IV., war Erzbischof von Salzburg ( 1619) — ist H. der Ahne aller späteren Reichsgrafen von Hohenems. Unter denselben sind zu nennen: Franz Wilhelm II., geb. 1654, der als Oberstlieutenant des Pfalzneuburgischen Regiments im kaiserlichen Heere in der Schlacht von Salenkemen verwundet wurde und einige Tage darauf, am 27. August 1691, in Peterwardein seinen Wunden erlag; Franz (Wilhelm) Rudolf, ein Brudersohn des Vorgenannten, geb. am 10. December 1686, Cavallerieoffizier in kaiserlichen Diensten, in Feldzügen gegen die Türken 1716 und 1717, im polnischen und im österreichischen Erbfolgekrieg, 1734 Feldmarschalllieutenant, 1736 Hofkriegsrath, 1741 General der Kavallerie, 1745 bei Hohenfriedberg verwundet, 1745 Feldmarschall, am 21. April 1756 in Brünn als commandirender General von Mähren; und Franz Wilhelm III., der Sohn Franz Wilhelms II., geb. am 28. März 1692, 1756 Generalmajor und Commandant zu Grätz, ebendaselbst am 5. November 1759 als Letzter des Stammes. Durch Töchter der beiden Letztgenannten gingen die Besitzungen im Vorarlberg und (1710 erkaufte) in Böhmen an andere Familien über, nachdem die Grafschaft Gallarate schon im 17. Jahrhundert an einen Visconti verkauft worden war.

    • Literatur

      Bergmann, Jos., Die Reichsgrafen von und zu Hohenembs im Vorarlberg, in den Denkschriften der kaiserl. Akademie der Wissenschaften. Philos.-histor. Klasse. Eilfter Band. Wien 1861. — (Unter den dort genannten früheren Quellen ist insbesondere herauszuheben ein von Graf H. selbst 1581 verfaßter Abriß seines Lebens, der in lateinischer Bearbeitung von seinem Secretär Jakob Schrenk erschien in: Armamentarium Ambrosianum [sic!], Oeniponti MDCI. und in der deutschen Uebersetzung dieses [auf die Sammlungen in Ambras bezüglichen] Werkes von E. Noyse. Innsbruck 1603 Fol.) —
      Bergmann, Jos., Landeskunde von Vorarlberg. Innsbruck und Feldkirch 1868. (Kurzer Abriß.) — Stramberg, Art. Hohenems in Ersch u. Gruber, Encycl., Sect. II. Bd. IX. (Nach B. zu berichtigen.)

  • Autor/in

    G. v. Wyß.
  • Zitierweise

    Wyß, Georg von, "Hohenems, Jakob Hannibal Graf von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 13 (1881), S. 509-511 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118706268.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA