Lebensdaten
1891 – 1963
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Tübingen
Beruf/Funktion
Indologe
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 118695215 | OGND | VIAF: 9868802
Namensvarianten
  • Glasenapp, Otto Max Helmuth von
  • Glasenapp, Helmuth von
  • Glasenapp, Otto Max Helmuth von
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Porträt(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der NDB Genealogie

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Glasenapp, Helmuth von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118695215.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Otto (s. 2); ledig.

  • Biographie

    Ab Sommersemester 1910 war G. bei der Universität Tübingen eingeschrieben, zunächst als Jurist, doch schwenkte er schon im 1. Semester zur Indologie ab. Verursacht wurde dies durch die Eindrücke der bedeutenden indologisch-religionshistorischen Bücher von Deussen, Oldenberg und die seines Tübinger Lehrers R. von Garbe, zu denen sich die reichhaltigen indologischen Partien im Werke Arthur Schopenhauers gesellten. Drei weitere Semester studierte G. dann in München bei Ernst Kuhn und R. Simon Sanskrit und Pali und hörte 1912-14 in Berlin und Bonn bei H. Lüders, H. Beckh und H. Jacobi, bei letzterem legte er die Grundlagen für künftige Arbeiten in der Jaina-Literatur und in der Geschichte der indischen Philosophie. Die indologische Ausbildung G.s war also sehr vielseitig und umfassend. Daneben lief ein Studium der Allgemeinen Religionswissenschaft bei C. Clemen, K. Holl und U. von Wilamowitz-Moellendorff. 1914 wurde G. in Bonn promoviert auf Grund seiner Dissertation „Die Lehre vom Karman in der Philosophie Jainas“ (gedruckt 1915). 1918 erfolgte, ebenfalls in Bonn, die Habilitation mit der Arbeit „Madhvas Philosophie des Vishnuglaubens“ (gedruckt 1923), 1920 die Umhabilitierung nach Berlin, 1928 die Berufung zum ordentlichen Professor an der Universität Königsberg, wo G. bis Kriegsende blieb. 1946-59 hatte er das Ordinariat seines Lehrers von Garbe an der Universität Tübingen inne.

    G., einem lebendigen und systematischen Geist, der sein großes theoretisches Wissen auf zahlreichen Reisen im Orient wie in der ganzen Welt durch Anschauung und Erlebnis vertiefte, war es gegeben, die riesigen Massen der indischen religiösen und kulturellen Überlieferung ungeachtet der sehr schwierigen und abendländischem Denken fremden Materie in so übersichtlicher und klarer Form darzubieten, daß seine Werke ein Besitz nicht nur der Fachgelehrten, sondern auch der Gebildeten in Deutschland wurden und darüber hinaus in zahlreichen Übersetzungen in andere europäische und sogar indische Sprachen Verbreitung fanden. Über alle großen indischen Religionen hat er umfassende und autoritative Werke hinterlassen: „Der Hinduismus“ (1922), „Der Jainismus“ (1925), „Der Buddhismus in Indien und im Fernen Osten“ (1936), zusammenfassend über die indische Religion und Philosophie: „Brahma und Buddha“ (1926, neubearbeitet unter dem Titel „Die Religionen Indiens“, 1943), „Die Philosophie der Inder“ (1949); dazu als literarhistorisches Pendant: „Die Literaturen Indiens von ihren Anfängen bis zur Gegenwart“ (1929, veränderte Neuauflage 1961).

  • Werke

    Weitere W u. a. Unsterblichkeit u. Erlösung in d. ind. Religionen, 1938;
    Entwicklungsstufen d. ind. Denkens, 1940;
    Buddhist. Mysterien, 1940 (Darst. d. mag. Buddhismus);
    Der Stufenweg zum Göttlichen, 1948 (Monogr. üb. d. Vedânta-Philosophen Shankara);
    Buddhismus u. Gottesidee, 1954;
    Kant u. d. Religionen d. Ostens, 1954;
    Das Indienbild dt. Denker, 1960;
    Eine Reihe bedeutender Aufsätze wurde zus.gefaßt in d. Festschr. z. 70. Geburtstag: Von Buddha zu Gandhi, 1962 (W-Verz., P);
    - Zur Allg. Rel.wiss. u. a.: Die fünf großen Religionen, 2 Bde., 1951 f.;
    Die Religionen d.|Menschheit, ihre Gegensätze u. Übereinstimmungen, 1954;
    Die nichtchristl. Religionen, = Fischer-Lex. I, 1954;
    Glaube u. Ritus d. Hochreligionen in vgl. Übersicht, 1960. - Hrsg.: Otto v. Glasenapp [s. 2], Ind. Gedichte aus vier Jahrtausenden, 1925. - Autobiogr.: Meine Lebensreise, 1964 (P).

  • Autor/in

    Helmut Hoffmann
  • Zitierweise

    Hoffmann, Helmut, "Glasenapp, Helmuth von" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 427-428 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118695215.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA