Burdach, Konrad
Burdach, Carl Ernst Konrad
Germanist, * 29.5.1859 Königsberg, † 18.9.1936 Berlin. (evangelisch)
- Lebensdaten
- 1859 – 1936
- Geburtsort
- Königsberg
- Sterbeort
- Berlin
- Beruf/Funktion
- Germanist ; Kunsthistoriker ; Literarhistoriker ; Literaturwissenschaftler ; Musikwissenschaftler
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 118668056 | OGND | VIAF: 27086601
- Namensvarianten
-
- Burdach, Carl Ernst Konrad
- Burdach, Konrad
- Burdach, Carl Ernst Konrad
- Burdach, Conrad
- Burdach, Ernst Konrad
- Burdach, Karl Ernst Konrad
- Burdach, Ernst Conrad
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
Quellen(nachweise)
- * Kalliope-Verbund
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- Historische Mitglieder der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) [2005-]
- Personendaten-Repositorium der BBAW [2007-2014] : 2
- Pressemappe 20. Jahrhundert
- Briefwechsel zwischen Eduard Spranger und Käthe Hadlich
- * Nachlassdatenbank beim Bundesarchiv
Literatur(nachweise)
- * NDB/ADB-Register [1912-]
- * Katalog der Bayerischen Staatsbibliothek München (BSB) : 28
- Deutsche Digitale Bibliothek : 20
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GVK) des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) : 165
- * Deutsches Literaturarchiv Marbach - Kallías
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Regesta Imperii
- Personen im Fachinformationsdienst Darstellende Kunst
- Sächsische Bibliographie : 3
- Index Theologicus (IxTheo) : 16
- Zentrales Personenregister des Herder-Instituts für historische Ostmitteleuropaforschung : 2
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online : 3 von, 6 über Burdach, Konrad (1859-1936)
Objekt/Werk(nachweise)
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Personen in der NDB Genealogie
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Genealogie
V Otto B., Landgerichtsrat, S des Joh. Frdr. Hager, sächsischer Offz., der in russischen Diensten das Veterinärwesen der baltischen Provinzen organisieren sollte u. v. dort nicht zurückkehrte, so daß seine aus Österr. stammende Witwe den Königsberger Physiologen →Karl Frdr. B. (1776–1847) heiratete, der ihren S aus 1. Ehe adoptierte, er wurde bekannt durch sein unvollendetes Hauptwerk „Die Physiologie als Erfahrungswissenschaft“ (v. seinem B →Ernst [1801–76] hrsg. unter dem Titel „Anthropologie für das gebildete Publikum“) u. seinen großen Einfluß auf die damals so unruhige Studentenschaft;
M Mathilde (1829–66), T des Kaufm. u. Gutsbesitzers Jos. Ferd. Friedländer in Berlin aus der bekannten Fam. Friedländer u. der Iris Reißert; ledig. -
Biographische Darstellung
B. studierte deutsche und klassische Philologie in Königsberg (1876), Leipzig (1876/77 und 1877/79) und Bonn (1877). Die Dissertation, mit welcher der Schüler von F. Zarncke und R. Hildebrand sich vorstellte, „Reinmar der Alte und Walther von der Vogelweide“ (1880, ²1928), bedeutete eine Wendung der Minnesangforschung; die herrschende biographisch-chronologische Betrachtungsweise wurde hier durch eine stil- und geistesgeschichtliche ergänzt. In Wilhelm Scherer, dem B. während eines anschließenden anderthalbjährigen Studienaufenthalts in Berlin nahetrat, stieß er auf den wahlverwandten Geist. Mit der Lösung der von Scherer gestellten Preisaufgabe über die Sprache des jungen Goethe siedelte er sich auf dem zweiten Forschungsgebiet, der Goethephilologie, an, dem ein gewichtiger Teil seiner Lebensarbeit gewidmet blieb. 1884 in Halle habilitiert, wurde er 1887 außerordentlicher und 1894 ordentlicher Professor daselbst. Sein Buch „Vom Mittelalter zur Reformation“ (1893) kündigte thematisch ein neues Forschungsziel an, in dessen Dienst er 1897-99 eine Reise nach Bibliotheken und Archiven in Böhmen, Mähren, Schlesien, Österreich, Italien, Schweden und Paris unternahm; das Ergebnis dieser Reise hat Plan und Durchführung des von B. angeregten, in Obhut der Preußischen Akademie der Wissenschaften erwachsenen Sammelwerks „Vom Mittelalter zur Reformation“ (1912 folgende) bestimmt, dessen Kernstück die Ausgabe des von B. wiederentdeckten Prosadialogs „Der Ackermann aus Böhmen“ darstellt. 1902 wurde er auf die neu begründete hauptamtliche Forschungsstelle für deutsche Sprachwissenschaft bei der Preußischen Akademie berufen und hat darüber hinaus als Mitglied verschiedener Kommissionen (Deutsche, Luther-, Humboldt-, Leibniz-, Dilthey-Kommission) erheblichen Einfluß auf die Arbeit der Akademie geübt. - B.s durchaus aufs Universelle gerichtetes Bestreben hat in der Deutung der Quellen zweifellos oft die schmalen Grundlagen der Erkenntnis überflogen, doch haben seine Entdeckungen und Ideen der Forschung neue reiche Impulse zugetragen.
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Werke
Weitere W B.-Bibliogr. 1880-1930, zusammengestellt v. P. Piur, 1930 (P); seit 1930 in:
K. B., Die Wiss. v. dt. Sprache, 1934 (P);
Der Gral, F üb. seinen Ursprung u. seinen Zusammenhang mit d. Longinuslegende, in: F z. Kirchen- u. Geistesgesch., Bd. 14, 1938. -
Literatur
Einl. zu: K. B., Antrittsrede, in: SB d. preuß. Ak. d. Wiss., 1902, S. 793-96 (anonym);
Adresse an K. B. z. 50jähr. Dr.-Jubiläum, ebenda, 1930, S. 685 f.;
J. Nadler, in: Sudetendt. Jb., NF 1, 1930 bis 1931, S. 23-28 (P);
H. Bork, in: Geistige Arbeit, Nr. 11, 1934, S. 12;
P. Piur, Zum 75. Geburtstag v. K. B., in: FF 10, 1934, S. 199;
ders., K. B. z. Gedächtnis, in: ZDP 62, 1937, S. 106-12;
J. Petersen, Gedächtnisrede auf K. B. u. A. Hübner, in: SB d. preuß. Ak. d. Wiss., 1937, S. CXX bis CXXX. - Zu Karl Frdr.: ADB III;
Scholz, in: Altpreuß. Biogr. I, 1941 (auch f. Ernst). -
Porträts
in Rhdb. I.
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Autor/in
Günther Jungbluth -
Zitierweise
Jungbluth, Günther, "Burdach, Konrad" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 41 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118668056.html#ndbcontent