Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Basler Gelehrtenfamilie
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118656481 | OGND | VIAF: 57408411
Namensvarianten
  • Bernoulli

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Zitierweise

Bernoulli, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118656481.html [28.03.2024].

CC0

  • Biographie

    Die B. sind berühmt durch drei Generationen von Mathematikern, deren bedeutendste noch im 17. Jahrhundert zur Welt kamen. Sie leiten sich ab von einem niederländischen Refugianten Jakob B., der sich um 1570 in Frankfurt/Main niederließ. Ein Enkel desselben erwarb 1622 das Basler Bürgerrecht, und dessen Sohn, Niklaus (1623–1708), Spezereihändler, Rats- und Gerichtsherr, wurde durch seine Heirat mit Margaretha (1626–73), der Tochter des Kaufmanns und Ratsherrn Emanuel Schönauer (1601–73) und der Gertrud Herwagen, der Stammvater aller im Folgenden besprochenen B.. Drei von den acht Mathematikern (in der Literatur durch Nummern unterschieden) werden hier kurz vorweggenommen: Nikolaus (II) (1695-1726), der als glänzender Mathematiker mehrfach seinem Vater Johann (I) s. (4) in dessen Kontroversen mit italienischen und englischen Widersachern sekundierte und 1725 mit seinem Bruder Daniel s. (2) an die neugegründete Petersburger Akademie ging, wo er jedoch schon ein Jahr später starb; ferner sein Bruder Johann (II) (1710-90), der - schon mit 14 Jahren Magister, mit 22 Dr. jur. - als Mathematiker mehrfach Preise der Pariser Akademie erhielt, mit dem Präsidenten der Berliner Akademie, Maupertuis, befreundet war und dem 1743 die Professur für Eloquenz in Basel, nach dem Tode seines Vaters (1748) die für Mathematik übertragen wurde; schließlich dessen jüngster Sohn Jakob (II) (1759-89), der, durch einige mathematische Arbeiten gut ausgewiesen, 1786 Adjunkt, 1787 ordentliches Mitglied der Petersburger Akademie wurde, dort aber schon bald beim Baden in der Newa einem Herzschlag erlag. Von den Nicht-Mathematikern sind aus neuerer Zeit hervorzuheben: der Archäologe Johann Jakob (1831–1913), dessen sieben Bände über römische und griechische Ikonographie (1882–1905) bis heute grundlegend geblieben sind; August (1839–1921), ein Kleinmeister der schweizerischen Geschichte, der eine Reihe sorgfältiger Untersuchungen durchführte und z. B. 7 Bände der Basler Chronik in vorbildlicher Weise kritisch herausgab; endlich Carl Albrecht (Pseudonym Ernst Kilchner, 1868-1937), der 1895-98 und wieder 1922-36 als Privatdozent und Lektor über Kirchengeschichte las, dazwischen als freier Schriftsteller lebte (an die 20 Dramen und Festspiele, 8 Romane, 5 Gedichtbände, zahlreiche kritische Artikel zu Tagesfragen) und 1911-19 den Nachlaß seines Lehrers und Freundes Franz Overbeck herausgab, insbesondere 1916 dessen Korrespondenz mit Nietzsche, die er schon 1908 in seinem gegen das Weimarer Nietzsche-Archiv gerichteten Werk „Overbeck und Nietzsche“ verwertet hatte.

  • Literatur

    zum Gesamtartikel: ADB II, XLVI;
    P. Merian, Die Mathematiker B., Basel 1860;
    R. Wolf, Biogrr. z. Kulturgesch. d. Schweiz, 4 Bde., Zürich 1858–62;
    Gedenkbuch d. Fam. B., Zum 300. Jahrestag ihrer Aufnahme in d. Basler Bürgerrecht, Basel 1922;
    O. Spiess, Leonh. Euler, Frauenfeld 1929;
    A. Speiser, Die Basler Mathematiker, Neujahrsbl., 1939;
    E. Fueter, Gesch. d. exakten Wiss. in d.|Schweiz, Aarau 1941;
    Schweizer Forscher;
    HBLS I;
    Schweiz. Lex. I, 1945;
    zu Niklaus (II): Commentarii Academiae scientiarum Imperialis Petropolitanae, Bd. 2, 1727 (v. Ch. Goldbach redigiert);zu Johann (II): Atlantis, 1940, S. 669 (P);
    Pogg. I (W);zu Jakob (II):
    Nova Acta Acad. scient. Imp. Petropol., Bd. 7, 1789 (W);zu Joh. Jakob:
    E. His, in: Basler Zs. f. Gesch. 35, 1936, S. 36 (P);zu August:
    R. Thommen, in: Basler Zs. f. Gesch. 20, 1922 (W);zu Carl Albrecht:
    O. Kleiber, in: Basler Jb., 1938;
    Neue Schweizer Biogr., Basel 1938 (W, P);
    E. His, Basler Gelehrte d. 19. Jh., ebenda 1941, S. 301;
    Kosch, Lit.-Lex. I (W).

  • Porträts

    Mehrere Ölgem. in Basler Privatbesitz;
    v. Johann (II): Radierung in: H. Pfenninger, Helvetiens berühmte Männer, Winterthur 1782–94;
    v. August: Basler Zs. f. Gesch. 35, 1936, vor S. 39.

  • Autor/in

    Otto Spiess
  • Familienmitglieder

  • Zitierweise

    Spiess, Otto, "Bernoulli" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 128-129 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118656481.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA