Lebensdaten
1889 – 1979
Geburtsort
Biebrich (heute: Wiesbaden-Biebrich)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Physiker ; Hochschullehrer
Konfession
evangelisch-lutherisch
Normdaten
GND: 118538713 | OGND | VIAF: 114589075
Namensvarianten
  • Gerlach, Walther
  • Gerlach, W.
  • Gerlach, Walter

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Gerlach, Walther, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118538713.html [06.10.2024].

CC0

  • Walther Gerlach war einer der renommiertesten Experimentalphysiker seiner Zeit. 1922 wies er mit Otto Stern (1888–1969) die Richtungsquantelung der Atome nach. Er maß als erster den Lichtdruck und lieferte bedeutende Beiträge zum Magnetismus und zur chemischen Spektralanalyse. Darüber hinaus war er jahrzehntelang in zahlreichen Wissenschaftsorganisationen an führender Stelle tätig. Nach dem Zweiten Weltkrieg beschäftigte Gerlach sich intensiv mit der Geschichte der Naturwissenschaft und bemühte sich um die Popularisierung der Physik.

    Lebensdaten

    Geboren am 1. August 1889 in Biebrich (heute: Wiesbaden-Biebrich)
    Gestorben am 10. August 1979 in München
    Grabstätte Waldfriedhof in München
    Konfession evangelisch-lutherisch
    Walther Gerlach, Deutsches Museum (InC)
    Walther Gerlach, Deutsches Museum (InC)
  • Lebenslauf

    1. August 1889 - Biebrich (heute: Wiesbaden-Biebrich)

    1896 - 1908 - Wiesbaden

    Schulbesuch (Abschluss: Abitur)

    Mittelschule; Königliches Gymnasium

    1908 - 1911 - Tübingen

    Studium der Philosophie, Mathematik, Physik und Chemie

    Universität

    1911 - 1916 - Tübingen

    Universität

    - 1912 - Tübingen

    Promotion (Dr. rer. nat.)

    Universität

    1915 - 1918 - Westfront; Jena; Berlin

    Kriegsdienst (1919 Entlassung aus dem Militär)

    u. a. Technische Abteilung der Funkertruppen

    - 1916 - Tübingen

    Habilitation für Physik

    Universität

    - 1917 - Göttingen

    Umhabilitation

    Universität

    1919 - 1920 - Elberfeld (heute: Wuppertal)

    Leiter

    Physiklabor der Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co.

    1920 - 1924 - Frankfurt am Main

    Assistent; außerordentlicher Professor

    Universität

    1925 - 1929 - Tübingen

    ordentlicher Professor für Experimentalphysik und Direktor

    Physikalisches Institut der Universität

    1929 - 1945 - München

    ordentlicher Professor für Experimentalphysik

    Physikalisches Institut der Universität

    1939 - 1943 - Berlin

    Mitglied

    Arbeitsgemeinschaft Cornelius

    1943 - 1945 - Berlin

    Leiter der Fachsparte Physik; Bevollmächtigter für Kernphysik

    Reichsforschungsrat

    1945 - Januar 1946 - Frankreich; Belgien; Cambridgeshire (England); Alswede bei Hannover

    Internierung

    Farm Hall

    Februar 1946 - März 1948 - Bonn

    Vertreter des Lehrstuhlinhabers Christian Füchtbauer (1877–1959)

    Physikalisches Institut der Universität

    April 1948 - Sept. 1957 - München

    ordentlicher Professor für Experimentalphysik

    Physikalisches Institut der Universität

    1948 - 1951 - München

    Rektor

    Universität

    10. August 1979 - München
  • Genealogie

    Vater Valentin Gerlach 26.11.1858–7.6.1957 Dr. med.; Arzt, Hygieniker
    Großvater väterlicherseits Johann Jakob Gerlach 23.3.1829–21.11.1902 Architekt, Maurermeister
    Großmutter väterlicherseits Margarethe Gerlach, geb. Drill 16.8.1829–17.4.1909
    Mutter Marie Wilhelmine Mina Gerlach, geb. Niederhäuser 30.9.1863–24.9.1944
    Großvater mütterlicherseits Christian Eduard Gustav Niederhäuser 1831–6.1.1892 Herzoglicher Nassauer Hausoffiziant
    Großmutter mütterlicherseits Therese Katharina Elisabeth Niederhäuser, geb. Beckel 1839–15.3.1885
    Bruder Wolfgang Gerlach 1891–1976 Arzt
    Bruder Werner Gerlach 1891–1963 Dr. med.; ordentlicher Professor für Pathologie an der Universität Basel
    1. Heirat 29.9.1917 in Stuttgart
    Ehefrau Wilhelmine Katharine Gerlach, geb. Mezger 1889–1974
    Tochter Ursula Gerlach 1918–1940 in Grafeneck ermordet
    2. Heirat 18.4.1939 in München
    Ehefrau Ruth Gerlach , geb. Probst 1905–1994 Ärztin
    Kinder keine
    weiterer Verwandter Stephan Gerlach 1546–1612 Professor für Theologie in Tübingen
    weiterer Verwandter Samuel Gerlach 1609–1683 evangelischer Theologe; 1647–1652 Pfarrer in Osterwieck, 1655–1670 Superintendent in Wildbad; 1670–1680 Superintendent in (Mark)gröningen, 1678 Abt von St. Georgen im Schwarzwald
    Diese Grafik wurde automatisch erzeugt und bietet nur einen Ausschnitt der Angaben zur Genealogie.

    Gerlach, Walther (1889 – 1979)

    • Vater

      Valentin Gerlach

      26.11.1858–7.6.1957

      Dr.·med.; Arzt, Hygieniker

      • Großvater väterlicherseits

        Johann Jakob Gerlach

        23.3.1829–21.11.1902

        Architekt, Maurermeister

      • Großmutter väterlicherseits

        Margarethe Gerlach

        16.8.1829–17.4.1909

    • Mutter

      Mina Gerlach

      30.9.1863–24.9.1944

      • Großvater mütterlicherseits

        Christian Eduard Gustav Niederhäuser

        1831–6.1.1892

        Herzoglicher Nassauer Hausoffiziant

      • Großmutter mütterlicherseits

        Therese Katharina Elisabeth Niederhäuser

        1839–15.3.1885

    • Bruder

      Wolfgang Gerlach

      1891–1976

      Arzt

    • Bruder

      Werner Gerlach

      1891–1963

      Dr.·med.; ordentlicher Professor für Pathologie an der Universität Basel

    • 1.·Heirat

      in

      Stuttgart

      • Ehefrau

        Wilhelmine Gerlach

        1889–1974

    • 2.·Heirat

      in

      München

      • Ehefrau

        Wilhelmine Gerlach

        1889–1974

  • Biografie

    Nach dem Abitur in Wiesbaden 1908 studierte Gerlach Philosophie und Mathematik an der Universität Tübingen und wurde Mitglied im Corps Borussia Tübingen (1954 Austritt). Der Philosoph Erich Adickes (1866–1928) riet ihm, auch Physik zu studieren. Nach dem Besuch einer Vorlesung und eines Praktikums bei dem Physiker Friedrich Paschen (1865–1947) wechselte Gerlach 1909 von der Philosophie zur Physik, wurde 1911 Paschens Assistent und 1912 bei diesem zum Dr. rer. nat. promoviert. 1916 habilitierte er sich für Physik. In beiden Qualifikationsschriften überprüfte Gerlach die Messwerte anderer Experimentatoren der Stefan-Boltzmann-Konstante und entwickelte eine eigene Messmethode, doch wurde trotz jahrelanger Versuche keine Vereinbarkeit der Messwerte erreicht. Daneben beschäftigte er sich – dank der Offenheit am Institut Paschens – mit anderen Gebieten, wie Magnetismus, Röntgenstrahlen, Strahlungsdruck, Spektroskopie, und experimentierte lange vor Otto Stern (1888–1969) mit Atomstrahlen.

    Von 1915 bis 1918 leistete Gerlach – mit Unterbrechungen wegen Krankheit – Kriegsdienst. Er war meist bei technischen Einheiten, die sich mit der Entwicklung von Nachrichtengeräten auf der Basis der neuen Elektronenröhren befassten, so z. B. bei der Technischen Abteilung der Funkertruppen unter Leitung von Max Wien (1866–1938), wo er u. a. mit den Physikern Gustav Hertz (1887–1975), Wilhelm Westphal (1882–1978), Max Born (1882–1970), James Franck (1882–1964) und Peter Debye (1884–1966) in Kontakt kam. Nach der Entlassung aus dem Militär 1919 übernahm Gerlach die Leitung des Physikalischen Labors der Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. in Elberfeld (heute: Wuppertal).

    1920 wechselte Gerlach als außerordentlicher Professor und Assistent des Experimentalphysikers Richard Wachsmuth (1868–1941) an die Universität Frankfurt am Main. Stern, Assistent des Frankfurter Theoretischen Physikers Born, überredete Gerlach zur Durchführung gemeinsamer Experimente, um die 1916 von Arnold Sommerfeld (1868–1951) und Debye verkündete Richtungsquantelung der Atome auf ihre Existenz zu überprüfen. Die im Sommer 1921 begonnenen Experimente führte Gerlach nach Sterns Weggang nach Rostock im Oktober 1921 fast allein zu Ende. Im Februar 1922 gelang ihm der Nachweis der Richtungsquantelung. Die vollständige und richtige Interpretation des Versuchs, der als Stern-Gerlach-Experiment in die Geschichte der Physik einging, gelang erst in den darauffolgenden Jahren mithilfe des Elektronenspins und der relativistischen Quantentheorie. Gerlach setzte die Untersuchungen zur Richtungsquantelung mit anderen Atomsorten fort und befasste sich bald wieder verstärkt mit der Spektralanalyse und dem Strahlungsdruck. 1923 gelang ihm mit Alice Golsen (geb. 1889) erstmals die Messung des reinen Strahlungsdrucks. 1925 übernahm er Paschens Ordinariat für Experimentalphysik an der Universität Tübingen, wo er neben der Spektralanalyse zum Ferromagnetismus arbeitete.

    1929 folgte Gerlach einem Ruf auf den Lehrstuhl für Experimentalphysik an die Universität München. Er führte seine spektralanalytischen und magnetischen Untersuchungen fort, die er zunehmend auf Anwendungen in der Metallkunde ausweitete. Wegen seiner Proteste gegen Aktivitäten der nationalsozialistischen Studentenschaft und die Bücherverbrennung (10.5.1933) sowie einer angeblichen Sabotage des Rundfunkempfangs am „Tag von Potsdam“ (21.3.1933) wurde er im Wintersemester 1933/34 mit einem Vorlesungs- und Prüfungsverbot belegt. Im November 1939 wurde er in die „Arbeitsgemeinschaft Cornelius“ berufen, die sich mit der Entmagnetisierung von Schiffen und Torpedos sowie mit der Entwicklung von Magnetzündern beschäftigte und zum Oktober 1943 wieder aufgelöst wurde. Obwohl er den Krieg für verloren hielt, übernahm Gerlach Ende 1943 nach Beratung mit Otto Hahn (1879–1968) und Werner Heisenberg (1901–1976) die Leitung der Fachsparte Physik im Reichsforschungsrat und wurde Bevollmächtigter für Kernphysik und damit Leiter des „Uranprojekts“. Er suchte erfolgreich die physikalische Forschung in Deutschland über die restliche Zeit des Kriegs zu erhalten und Physiker von der Front zu holen. Außerdem setzte er sich mit Erfolg für den Schutz jüdischer Kollegen vor Verfolgung durch NS-Behörden ein und ermöglichte seiner jüdischen Studentin Gertrude Scharff (1911–1998) noch 1935 die Promotion. Er gehörte weder der NSDAP noch anderen NS-Organisationen an. Seine Rolle in den Ämtern des Reichsforschungsrats ist jedoch bis heute nicht vollständig geklärt.

    Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Gerlach mit neun anderen Wissenschaftlern im Rahmen der „Operation Epsilon“ bis Januar 1946 auf dem Landsitz Farm Hall (England) interniert und bis einschließlich März 1948 in der britischen Besatzungszone festgehalten, wo er die Vertretung des Lehrstuhlinhabers Christian Füchtbauer (1877–1959) für Experimentalphysik an der Universität Bonn übernahm. Anschließend kehrte er auf seinen Lehrstuhl zurück und beteiligte sich als Rektor von 1948 bis 1951 an der Wiedererrichtung der Universität München. Zugleich wirkte er am Aufbau der Studienstiftung des Deutschen Volkes, der Max-Planck-Gesellschaft und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt mit und war von 1949 bis 1951 Gründungspräsident der Fraunhofer-Gesellschaft. Gerlach gehörte zu den „Göttinger Achtzehn“, einer Gruppe angesehener bundesdeutscher Atomforscher, die sich im April 1957 mit einem Manifest erfolgreich gegen die Aufrüstung der Bundeswehr mit Atomwaffen wandte und für eine friedliche Nutzung der Kernenergie eintrat. Gerlachs Veröffentlichungen nach dem Krieg haben auch Kernkraftwerke sowie künstliche und natürliche Radioaktivität und deren Auswirkungen zum Gegenstand. Ebenso galt sein Interesse der Anwendung der Physik in Technik, Chemie und Medizin, wozu er wertvolle Beiträge verfasste. Nach seiner Emeritierung 1957 widmete er sich verstärkt der Geschichte der Naturwissenschaft – hier v. a. dem Werk Johannes Keplers (1571–1630) – und bemühte sich in Vorträgen und Rundfunkbeiträgen um die Popularisierung der Naturwissenschaft, die er als festen Bestandteil einer humanistischen Bildung verstand, u. a. auch als Autor der Neuen Deutschen Biographie.

    Als exzellenter Experimentalphysiker lieferte Gerlach mit seinen Präzisionsmessungen Belege für die Gültigkeit der Quantenphysik. Seine Ergebnisse der Magnetismusforschung hatten Einfluss auf die Metallphysik und industrielle Anwendungen und seine Mitwirkung in Wissenschaftsorganisationen, seine Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte und zur Popularisierung der Physik waren von großer Bedeutung.

    Neben Scharff waren u. a. Hermann Auer (1902–1997), Max Auwärter (1908–1995), Heinz Bittel (1910–1980), Josef Brandmüller (1921–1996), Friedrich Fraunberger (1912–1996), Ernst Hofmeister (1922–2022), Eugen Kappler (1905–1977), Walter Rollwagen (1909–1993), Friedrich Wilhelm Schütz (1900–1972), Eugen Schweitzer (gest. 1934) und Klaus Stierstadt (geb. 1930) seine Schüler.

  • Auszeichnungen

    1912 Mitglied der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (1928/29 Vorsitzender; 1956/57 Präsident)
    1924 Mitglied des Physikalischen Vereins, Frankfurt am Main (1949 Ehrenmitglied)
    1925–1944 30 Nominierungen für den Nobelpreis für Physik (weiterführende Informationen)
    1930 ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München (1957 Mitglied der Kepler-Kommission) (weiterführende Informationen)
    1930 Mitglied des Deutschen Museums [1931–1949 und 1962–1968 Mitglied des Ausschusses des Deutschen Museums (Freunde, Förderer, Sponsoren); 1949–1962 und 1968–1979 Mitglied des Vorstandsrates des Deutschen Museums]
    1937–1946 Mitglied im Senat der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft
    1940 Kriegsverdienstkreuz II. Klasse
    1940 Mitglied der Leopoldina (1960 Vizepräsident)
    1942 Komturkreuz des Ordens der Krone von Italien
    1942 Mitglied in der Deutschen Akademie der Luftfahrtforschung
    1943 Kriegsverdienstkreuz I. Klasse
    1946 Gründungsmitglied der Max-Planck-Gesellschaft in der Britischen Zone
    1946 Gründungsmitglied der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft in Nordrhein-Westfalen
    1947 korrespondierendes Mitglied der Göttinger Akademie der Wissenschaften
    1949–1951 Gründungspräsident der Fraunhofer-Gesellschaft
    1951–1969 Mitglied im Senat der Max-Planck-Gesellschaft
    1951–1961 Vizepräsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft
    1955–1959 Mitglied in der Bayerischen Staatlichen Kommission zur Friedlichen Nutzung der Atomkräfte (Atomkommission)
    1957 Mitglied der Académie internationale d‘histoire des sciences (1971 Ehrenmitglied)
    1958–1962 Mitglied im Wissenschaftsrat der Bundesregierung
    1959 Gründungsmitglied der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler e. V.
    1959 Bayerischer Verdienstorden
    1960 Dr. med. h. c., Universität Münster
    1960 Dr. rer. nat. h. c., Universität Saarbrücken
    1961 Medaille zum 50-jährigen Bestehen der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft/Max-Planck-Gesellschaft
    1964 Goldene Bürgermedaille der Stadt Weil der Stadt
    1969 Medaille „München leuchtet“
    1969 Dr. h. c., TU Clausthal
    1970 Orden Pour le mérite für Wissenschaften und Künste (weiterführende Informationen)
    1970 Großes Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
    1971 Kepler-Medaille der Akademie der Wissenschaften der UdSSR, Leningrad
    1971 Rutherford-Medaille der Akademie der Wissenschaften der UdSSR, Moskau
    1973 Verdienstmedaille der Kepler-Gesellschaft in Weil der Stadt
    1974 Adolf von Harnack-Medaille der Max-Planck-Gesellschaft
    1974 Kepler-Medaille des Deutschen Museums München (1979 Kepler-Goldmedaille)
    1977 Jubiläumsmedaille der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina
    1979 Dr. h. c., Universität Tübingen
    Mitglied der Kepler-Gesellschaft, Weil der Stadt (1960 Ehrenmitglied, 1960–1972 Vorsitzender, 1972–1979 Ehrenvorsitzender)
    1988 Stern-Gerlach-Preis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (seit 1993 Stern-Gerlach-Medaille, jährlich)
    2002 Gedenktafel, Physikalisches Institut der Universität Frankfurt am Main
    2005 Stern-Gerlach-Zentrum, Universität Frankfurt am Main
    2014 Historic Site, Physikalische Gesellschaft, Frankfurt am Main
    2019 Gedenktafel, Physikalische Gesellschaft, Frankfurt am Main
    Goldmedaille des Bayerischen Rundfunks
  • Quellen

    Nachlass:

    Archiv des Deutschen Museums, München, NL 080. (Onlineressource)

    Wilhelm Füßl, Der wissenschaftliche Nachlaß von Walther Gerlach, 2 Teile, 1998.

    Weitere Archivmaterialien:

    Bayerisches Hauptstaatsarchiv, MK 5 4508.

    Bundesarchiv, Berlin – Abteilungen Potsdam, R 73.

    Hessische Landesbibliothek Wiesbaden, Sign. HS345.

    Schiller-Nationalmuseum, Deutsches-Literatur-Archiv Marbach am Neckar.

    Universitätsarchiv Bonn, S2826, Rothacker I.

    Universitätsarchiv Frankfurt am Main.

    Universitätsarchiv München, E-II-1429 und Sen 289. (Personal- und Senatsakten)

    Universitätsarchiv Tübingen, 258/5 324.

    Universitätsbibliothek Freiburg im Breisgau, Archiv der Geologischen Vereinigung, 3330–3334, 14 039, 19 381.

    Universitätsbibliothek Heidelberg, HS 3695.

  • Werke

    Bibliografien:

    Margret Nida-Rümelin, Bibliographie Walther Gerlach. Veröffentlichungen von 1912 bis 1979, 1982.

    Verzeichnis der Veröffentlichungen des Forschungsinstituts des Deutschen Museums für die Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik, 1982.

    Monografien:

    Experimentelle Untersuchungen über die absolute Messung und Größe der Konstante des Stefan-Boltzmannschen Strahlungsgesetzes, 1916. (Habilitationsschrift)

    Die experimentellen Grundlagen der Quantentheorie, 1921.

    Atomabbau und Atombau. Die physikalische Analyse des Atoms, 1923.

    Materie, Elektrizität, Energie. Die Entwicklung der Atomistik in den letzten 10 Jahren, 1923, 21926.

    Walther Gerlach/Eugen Schweitzer, Die chemische Emissionsspektralanalyse, Teil 1: Grundlagen und Methoden, 1930.

    Walther Gerlach/Werner Gerlach, Die chemische Emissionsspektralanalyse, Teil 2: Anwendung in Medizin, Chemie und Mineralogie, 1933.

    Walther Gerlach/Else Riedl, Die chemische Emissionsspektralanalyse, Teil 3: Tabellen zur quantitativen Analyse, 1936.

    Die Quantentheorie. Max Planck, sein Werk und seine Wirkung, 1948.

    Physik des täglichen Lebens. Eine Anleitung zu physikalischem Denken und zum Verständnis der physikalischen Entwicklung, 1957, 21971.

    Humanität und naturwissenschaftliche Forschung, 1962.

    Die Sprache der Physik, 1962.

    Physik in Geistesgeschichte und Pädagogik, 1964.

    Walther Gerlach/Martha List, Johannes Kepler. Leben und Werk, 1966, 31987.

    Michael Faraday (1791–1867). Zum 100. Geburtstag, 1968.

    Aufsätze:

    Eine Methode zur Bestimmung der Strahlung in absolutem Maß und die Konstante des Stefan-Boltzmannschen Strahlungsgesetzes, in: Annalen der Physik 38 (1912), S. 1–29. (Diss. rer. nat.)

    Walther Gerlach/Otto Stern, Der experimentelle Nachweis der Richtungsquantelung im Magnetfeld, in: Zeitschrift für Physik 9 (1922), S. 349–352.

    Walther Gerlach/Otto Stern, Das magnetische Moment des Silberatoms, in: ebd., S. 353–355.

    Walther Gerlach/Otto Stern, Über die Richtungsquantelung im Magnetfeld. I., in: Annalen der Physik. 4. Folge 74 (1924), S. 673–699.

    Walther Gerlach/Alice Golsen, Untersuchungen an Radiometern. II. Eine neue Messung des Strahlungsdruckes, in: Zeitschrift für Physik 15 (1923), S. 1–7.

    Über die Richtungsquantelung im Magnetfeld. II. Experimentelle Untersuchungen über das Verhalten normaler Atome unter magnetischer Kraftwirkung, in: Annalen der Physik. 4. Folge 76 (1925), S 163–197.

    Über den „Curiepunkt“, in: Anniversary Volume Dedicated to Professor Kôtarô Honda, 1936, S. 248–255.

    Fortschritte der Naturwissenschaft im 19. Jahrhundert, in: Golo Mann (Hg.), Propyläen-Weltgeschichte, Bd. 8, 1960, S. 235–277.

    16 Artikel in der NDB. (Onlineressource)

    Herausgeberschaften:

    Gründung und Herausgabe von Spectrochimica, 1939.

    Reichsberichte für Physik, 1944/45.

    Der Natur die Zunge lösen. Leben und Leistung großer Forscher, 1967, 21969.

    Wilhelm Conrad Röntgen. Über eine neue Art von Strahlen. Mit einem Vorw. v. Fritz Krafft, 1972.

    Zeichen der Natur. Das große Buch der Naturvorgänge, 1972.

  • Literatur

    J. C. Poggendorffs biographisch-literarisches Handwörterbuch der exakten Naturwissenschaften, Bd. 5, 1926, S. 420 f., Bd. 6, 1937, S. 873 f., Bd. 7a, 1958, S. 191–193 u. Bd. 8, 2002, S. 1361–1364. (W)

    Homeer, Walther Gerlach. Zu Lebzeiten zum Begriff geworden. Gedenkkolloquium in München, in: MPG-Spiegel (1980) H. 2, S. 20 f.

    Hans-Reinhard Bachmann/Helmut Rechenberg (Hg.), Walther Gerlach (1889–1979). Eine Auswahl aus seinen Schriften und Briefen. 1989. (P)

    Rudolf Heinrich/Hans-Reinhard Bachmann, Walther Gerlach. Physiker. Lehrer. Organisator. Dokumente aus seinem Nachlass. Katalog zur Ausstellung im Deutschen Museum München, 1989. (P)

    Bernd-A. Rusinek, Walther Gerlach. Der Wissenschaftler in der Öffentlichkeit. Vortrag, 2005. (Onlineressource)

    Josef Georg Huber, Walther Gerlach (1889–1979) und sein Weg zum erfolgreichen Experimentalphysiker bis etwa 1925, 2015. (P) (Onlineressource)

    Josef Georg Huber/Horst Schmidt-Böcking/Bretislav Friedrich, Walther Gerlach (1889–1979). Precision Physicist, Educator and Research Organizer, Historian of Science, in: Bretislav Friedrich/Horst Schmidt-Böcking (Hg.), Molecular Beams in Physics and Chemistry. From Otto Stern's Pioneering Exploits to Present-Day Feats, 2021, S. 119–161. (P)

    Sebastian Martius, Art. „Gerlach, Walther“, in: Frankfurter Personenlexikon, 2022. (P) (Onlineressource)

    Johannes-Geert Hagmann, Die Lücke als Fund. Über eine Fehlstelle zur Familiengeschichte im Nachlass von Walther Gerlach, in: Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 46 (2023), S. 1–16.

  • Onlineressourcen

  • Porträts

    Fotografien, Archiv des Deutschen Museums, München.

    Büste v. Rolf Nida-Rümelin (1910–1996), 1974, Objektsammlung Deutsches Museum, München, Abbildung in: Archiv des Deutschen Museums, München, R 2123-04.

    Relief-Porträt v. Herbert Deiss (geb. 1952), 2002, Physikalischer Verein, Frankfurt am Main (ehemals Physikalisches Institut der Universität).

    Gemälde (Aquarell) v. Josef Behringer (1923–2006), 1967, Privatbesitz.

  • Autor/in

    Josef Georg Huber (München)

  • Zitierweise

    Huber, Josef Georg, „Gerlach, Walther“ in: NDB-online, veröffentlicht am 01.04.2023, URL: https://www.deutsche-biographie.de/118538713.html#dbocontent

    CC-BY-NC-SA