Lebensdaten
1869 – 1945
Geburtsort
Bremen
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117541168 | OGND | VIAF: 14888371
Namensvarianten
  • Manchot, Wilhelm

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Manchot, Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117541168.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl (1839–1909), Dr. phil., D. theol., Pfarrer, seit 1867 in B., seit 1887 in Hamburg, theol. Schriftsteller, Hrsg. d. Dt. Protestantenbl., S d. Joh. Daniel (1805–67), Pfarrer u. Dekan in Nidda (Oberhessen), u. d. Caroline Wilhelmine Dickoré;
    M Clotilde Joh. Caroline (1833–1910), T d. Karl Credner (1797-1857), Prof. d. Theol. in Gießen (s. NDB III), u. d. Klothilde Luden;
    Ur-Gvv Franz Joseph Dickoré (1779–1842), Univ.zeichenlehrer in Gießen;
    Ur-Gvm Heinrich Luden ( 1847), Historiker (s. NDB 15);
    Ov Wilhelm (* 1844), Architekt, Vorstand d. Meisterateliers f. Architektur am Städelschen Kunstinst. in Frankfurt/M. (s. Pogg. III);
    - Nürnberg 1905 Bertha (1879–1961), T d. Fabrikbes. Robert Haas (1852–1923) in Nürnberg u. d. Sophie Tafel;
    4 S, u. a. Carl Robert (* 1906), Landgerichtsdir., Willy (1907–85), Dr.-Ing., Chemiker, Vorsitzender d. Verwaltungsrats d. Fa. Henkel.

  • Biographie

    M. absolvierte das Johanneum in Hamburg und studierte anschließend Chemie in Straßburg und München, wo er 1895 bei J. Thiele mit einer Arbeit über Triazolverbindungen promoviert wurde. 1899 folgte die Habilitation in Göttingen, deren Thema – die Aktivierung des Sauerstoffs bei Oxidationsprozessen – bereits auf die anorganische Chemie weist, die künftig den Schwerpunkt von M.s Forschungen bildete. 1902/03 befaßte er sich bei H. Moissan in Paris mit der Untersuchung von Siliciumverbindungen, 1903 erhielt er eine Berufung als ao. Professor nach Würzburg, 1914 folgte der Ruf als o. Professor an die TH München, wo er bis 1935 wirkte.

    Die Untersuchungen der Sauerstoffaktivierung sowie der Autoxidation führten zu einer eingehenden Erforschung des Ozons, seiner Bildungsweise und seiner Reaktionen. Darauf aufbauend bearbeitete M. die Anlagerung von Stickstoffmonoxid an gelöste anorganische Salze. Diesen Versuchen schlossen sich entsprechende Arbeiten über Additionsverbindungen bzw. Komplexe des Kohlenmonoxids und des Ethylens an, außerdem Beiträge über die Anlagerung von Kohlen- und Stickstoffmonoxid an das Hämoglobin. M. konnte schließlich zeigen, daß die Übergangselemente der 8. Gruppe des Periodensystems sowie die Metalle Kupfer, Silber und Gold sog. „gemischte Carbonyle“, d. h. Komplexe der betreffenden Metallhalogenide mit Kohlenmonoxid bilden. Auch zur Kenntnis der reinen Cabonyle trug M. mit der Entwicklung einer Synthese für Nickeltetracarbonyl in flüssiger Phase sowie der Drucksynthese von Rutheniumcarbonylen bei. Neben den Carbonylen studierte er auch die analogen Nitrosokomplexe. – In Form derartiger Komplexverbindungen gelang M. darüber hinaus die Isolierung der einwertigen, an sich außerordentlich unbeständigen Wertigkeitsstufen der Eisen- und Platingruppe. Das ausgedehnte, von M. erschlossene Gebiet der Metallnitrosyle und -carbonyle wurde durch M.s Nachfolger Walter Hieber präparativ ausgebaut und elektronentheoretisch gedeutet. – Im Bereich der anorganischanalytischen Chemie untersuchte M. die Bromometrie, die quantitative Bestimmung von Kohlenmonoxid und neue Verfahren zur Abscheidung von Schwermetallen.|

  • Auszeichnungen

    Geh. Reg.rat (1927);
    o. Mitgl. d. Bayer. Ak. d. Wiss. (1929).

  • Werke

    u. a. O-Activierung, in: Liebigs Ann. 314, 1900, S. 177-99;
    Ferroverbindungen d. NO, ebd. 350, 1906, S. 368-89;
    Über d. Cuproverbindungen d. Kohlenoxyds, ebd. 359, 1908, S. 100-28;
    Verbindungen d. Kohlenoxyds mit Eisen u. Blutfarbstoff, ebd. 372, 1910, S. 179-86;
    Oxytriazolcarbonsäure u. Oxytriazol, in: Chem. Berr. 31, 1898, S. 2444-47;
    Bromometr. Bestimmung v. Ammoniak, schwefliger Säure, Schwefelwasserstoff u. Chromaten, ebd. 57, 1924, S. 29-32;
    Kohlenoxyd-Verbindungen d. Palladiums, ebd. 59, 1926, S. 883-86;
    Carbonyl-Verbindungen d. einwertigen Nickels, ebd. 59, 1926, S. 1060-63;
    Einwertiges Eisen, Kobalt u. Nikkel, ebd. 59, 1926, S. 2445-53;
    Anorgan.-chem. Praktikum, 1935. – Mithrsg.: Zs. f. anorgan. u. allg. Chemie, 1922-38.

  • Literatur

    H. Funk, in: FF 15, 1939, S. 288;
    W. Hieber, in: Jb. d. Bayer. Ak. d. Wiss., 1944-48, S. 214-16;
    R. Pummerer, in: Geist u. Gestalt, Biogr. Btrr. z. Gesch. d. Bayer. Ak. d. Wiss., II, 1959, S. 216 f.;
    Pogg. IV-VII;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1931.

  • Autor/in

    Claus Priesner
  • Zitierweise

    Priesner, Claus, "Manchot, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 7-8 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117541168.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA