Dates of Life
1890 – 1950
Place of birth
Prag
Place of death
New York
Occupation
Kabarettist
Religious Denomination
jüdisch
Authority Data
GND: 116577967 | OGND | VIAF: 40133567
Alternate Names
  • Robey, Ken (Pseudonym)
  • Robitschek, Kurt
  • Robey, Ken (Pseudonym)
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Objekt/Werk(nachweise)

Relations

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Citation

Robitschek, Kurt, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116577967.html [26.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    R. verließ ohne Abschluß das Gymnasium und arbeitete beim Zirkus und bei Schauspielwandertruppen. Nachdem er zuvor bereits für das „Prager Tagblatt“ geschrieben hatte, lebte er seit 1910 als freier Journalist („Der Guckkasten“, „Zeit im Bild“) in Wien und verfaßte Libretti und Schlagertexte, u. a. „Im Prater blühn wieder die Bäume“ für Robert Stolz, „Wenn eine schöne Frau befiehlt“ für Franz Lehár und „Zwei rote Rosen, ein zarter Kuß“ für Walter Kollo. Seine Karriere als Kabarettist begann im Wiener „Simplicissimus“. 1924 wurde er Conferencier im „Charlott-Kasino“ in Berlin, wo er gemeinsam mit den Komikern Paul Morgan (1886–1938) und Max Adalbert (1874–1933) auftrat und mit Morgan die aus Wien bekannte Doppel-Conference – ein Zwiegespräch zwischen einem ,Gescheiten' und einem, Blöden' – einführte.

    Am 1.12.1924 übernahm R. mit Morgan das Kabarett „Rakete“ und eröffnete mit ihm und dem Komiker Max Hansen (1897–1961) das „Kabarett der Komiker in der Rakete“ (seit 1925 „Kabarett d. Komiker“, „Kadeko“). 1925-28 spielte er mit dem Kadeko im „Palmenhaus“ am Kurfürstendamm, danach in|einem Neubau am Lehniner Platz, wo er auch die Kabarettzeitschrift „Die Frechheit“ herausgab und 1932 die Revue „Rufen Sie Herrn Plim“ von Marcellus Schiffer und Mischa Spoliansky mit seinem Gespür für jüd. Witz und Musikalität inszenierte. Nach den entweder überwiegend zeitkritischen oder rein unterhaltenden Kabaretts kurz nach dem 1. Weltkrieg stellte das „Kadeko“ eine intelligente Mischung aus beidem dar. R.s veranlaßte 1924 die Einladung Karl Valentins und Liesl Karlstadts zu einem Gastspiel in Berlin, das für diese beiden den Durchbruch außerhalb Münchens bedeutete.

    Im Sept. 1933 emigrierte R. nach Wien. Hier übernahm er die „Kammerspiele“ und schrieb Texte für die Kabarettrevue „Wiener Illustrierte“ (mit Lisa Dahms u. Hans Moser), die er mit Geza Herczeg organisierte. Über Paris und London (1936) floh er 1938 nach New York, wo er noch im selben Jahr das „Kadeko“ neu gründete. Obwohl er dabei von namhaften Emigranten wie Curt und Ilse Bois unterstützt wurde, mußte er das Unternehmen bald einstellen und arbeitete unter seinem Pseudonym als Agent im amerik. Showgeschäft.

    R.s Karriere fußt nicht zuletzt darauf, daß er es schaffte, den eigentümlichen Wortwitz von Juden böhm. Herkunft, seine musikalischen und literarischen Fähigkeiten mit einem ausgeprägten Geschäftssinn zu verbinden.

  • Works

    Operetten Du liebes Wien, 1912;
    Die Varietédiva, 1915 (mit O. Hein, Musik v. R. Stolz);
    Märchen im Schnee, 1927 (mit P. Morgan. Musik v. R. Stolz). – Pierrot, 1910 (Komödie);
    Fam. Veilchenstein, Ein Epos, 1917;
    Der hl. Fifi u. andere Verse, 1919;
    Da muß ich lachen!, Neue Brettlverse, 1921;
    Verschämtes u. Unverschämtes, Gedichte u. Bühnenstücke, 1924;
    Könige in Unterhosen, Das Buch d. Anekdoten, 1925.

  • Literature

    K. Budzinski, So weit d. Zunge reicht, 1964, S. 554;
    U. Liebe, Verehrt, verfolgt, vergessen, Schausp. als Naziopfer, ²1993;
    Metzler Kabarettlex.;
    Biogr. Lex. Böhmen;
    ÖBL;
    Kosch, Lit.-Lex.³;
    Riemann, Erg.bd.;
    BHdE II.

  • Portraits

    Fotos b. Ullstein-Bilderdienst, Berlin.

  • Author

    Klaus Budzinski
  • Citation

    Budzinski, Klaus, "Robitschek, Kurt" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 681-682 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116577967.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA