Lebensdaten
1879 – 1971
Geburtsort
Straßburg (Elsaß)
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Violinist ; Komponist ; Musikpädagoge
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116230002 | OGND | VIAF: 22189126
Namensvarianten
  • Klingler, Karl
  • Klingler, Carl

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Zitierweise

Klingler, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116230002.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Theodor (1845–1905), Bratschist u. Lehrer am Konservatorium in St., S d. Mil.-Trompeters Joh. Matthias in Würzburg u. d. Maria Magdalena Adam;
    M Marie Elisabeth (1843–1913), T d. Ackerbürgers Carl Ludwig Christian in Bad Soden/Taunus u. d. Elisabeth Schauer;
    B Fridolin (1871–1961), Bratschist, Mitgl. d. Klingler-Quartetts;
    - 1917 Margarethe (1888–1973), T d. Bankiers Arthur v. Gwinner ( 1931, s. NDB VII);
    2 S, 2 T, u. a. Arthur (* 1918), Bildhauer.

  • Biographie

    K. schwankte anfänglich zwischen Musik und Mathematik, bis endlich die Neigung zur Musik obsiegte. Sein Vater erteilte ihm den ersten Violinunterricht; danach unterwies ihn in Straßburg Heinrich Schuster. Wirklich entscheidend für ihn wurde die Berliner Begegnung mit Joseph Joachim 1897, der ihn als Geigenschüler aufnahm und stets freundschaftlich förderte. Joachims ernste Kunstauffassung und spezielle Liebe zur Kammermusik haben K.s Entwicklung bestimmt. Bei Max Bruch und Robert Kahn studierte er Komposition. Schon 1900 erhielt er den Mendelssohn-Preis; bald darauf wurde er vom Berliner Philharmonischen Orchester als 2. Konzertmeister verpflichtet. Hier erwarb er sich reiche Literaturkenntnis und viel Ansehen; die eigentliche Erfüllung jedoch fand er erst durch die Berufung an die Berliner Hochschule für Musik (1904–36), wo er sich als trefflicher Pädagoge erwies. Parallel mit der Hochschultätigkeit verlief die Aktivität des Kammermusikers, die 1905 zur Gründung des weit über Deutschlands Grenzen hinaus berühmt gewordenen Klingler-Quartetts führte, das 3 Jahrzehnte hindurch bestand und aus politischen Gründen dann von K. selbst aufgelöst wurde. Die Quartettabende, die hauptsächlich der Epoche zwischen Haydn und Reger galten und nicht selten auch Werkzyklen eines Komponisten (zum Beispiel Beethoven oder Brahms) enthielten, realisierten in vorbildlicher Weise volksbildende und musikerzieherische Aufgaben. Seine eigenen Kompositionen sah K. vermutlich nur als Nebenprodukte an; sie bleiben immer in der Tradition verankert, sind gespeist aus der Sicherheit einer noch heilen Weltordnung, der sich K. zeitlebens zugehörig fühlte. In seinen späten Jahren beschäftigte er sich bezeichnenderweise auch wieder mit der Mathematik.

  • Werke

    (nur z. T. gedr.) Symphonie;
    Violinkonzert E-dur;
    4 Streichquartette (D-dur, Es-dur, f-moll, fis-moll), Klavierquintett Es-dur;
    2 Streichtrios (C-dur, D-dur);
    3 Violinsonaten (C-dur, d-moll, d-moll);
    Bratschensonate d-moll;
    Sonate für Bratsche solo;
    Cellosonate a-moll;
    Introduktion und Ciacona c-moll für Violine allein: Variationen A-dur für Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn, 2 Violinen, Viola, Violoncello und Kontrabaß;
    Variationen für 2 Klaviere;
    Lieder für 1 Singstimme und Klavier;
    Gesänge für Frauenchor und Klavier;
    Szenen aus V. v. Scheffels „Der Trompeter v. Säckingen“ f. Chor, Solobaß u. Klavier bzw. Orch.;
    Musik zu A. Haushofers „Chines. Legende“. - Schrr.:
    Über d. Grundlagen d. Violinspiels, 1921;
    Die ausübenden Künstler u. d. Urheberrecht, in: Die Musikpflege 4, 1935, H. 1.

  • Literatur

    W. Altmann, in: Neue Musikzs. 4, 1950, S. 21 f.;
    E. Stargardt-Wolff, Wegbereiter großer Musiker, 1954, S. 150 f.;
    J. Herrmann, in: Musica 13, 1959, S. 806 (P);
    W. Zentner, ebd. 23, 1969, S. 604 f.;
    K. Höcker, K. K., Hüter e. großen Tradition, in: Philharmon. Bll. (Berlin), H. 3, 1966/67;
    dies., Hauskonzerte in Berlin, 1970, S. 63 f., 115;
    MGG Suppl. (W, L);
    Riemann.

  • Porträts

    Gem. v. L. v. König (in Fam.bes.);
    v. M. Oppenheimer, Streichquartett, Abb. in: Zeit u. Bildnis, 1959;
    Zeichnung v. E. Spiro;
    Plastiken v. C. Ebbinghaus, Arthur Klingler (S, beide in Fam.bes.) u. Th. Georgii.

  • Autor/in

    Werner Bollert
  • Zitierweise

    Bollert, Werner, "Klingler, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 96 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116230002.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA