Lebensdaten
1896 – 1969
Geburtsort
Mülheim/Ruhr
Sterbeort
Castagnola bei Lugano (Kanton Tessin)
Beruf/Funktion
Großhandelskaufmann ; Gesellschafter der Emil Tengelmann OHG
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 139643281 | OGND | VIAF: 102507275
Namensvarianten
  • Schmitz, Karl
  • Schmitz-Scholl, Karl
  • Schmitz, Karl
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Zitierweise

Schmitz-Scholl, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139643281.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Kaufmannsfam. in M.;
    V Karl S. (1868–1933), 1893 Mitgründer d. Filial-Handelskette Hamburger Kaffee-Importgeschäft Emil Tengelmann. KR, S d. Wilhelm, Bes. d. Fa. Wilhelm Schmitz-Scholl OHG – Kolonialwaren en gros u. Seifenfabrikation in M., u. d. Luise Scholl;
    M Ilse Weynen (1873–1936);
    Ov Wilhelm S. (1861–1927), 1893 mit Karl (s. o.) Mitgründer d. Filial-Handelskette Hamburger Kaffee-Importgeschäft Emil Tengelmann;
    Schw Elisabeth Haub (1899–1977), Mitgesellschafterin d. Hamburger-Kaffee-Import Ges. ET, gründete 1968 d. Karl Schmitz-Scholl-Fonds f. Umweltrecht u. Umweltpol. z. nat. u. internat. Durchsetzung v. Umweltrechtsvorschrr. u. a. des Artenschutzabkommens;
    1920 Gertrud Flasshaar (* 1892), aus Hainsberg (Sachsen);
    N Erivan Haub ( Helga Otto, Dipl.-Kauffrau, Kuratoriumsvors. d. Karl Schmitz-Scholl-Fonds f. Umweltrecht u. Umweltpol.), Dipl.-Volkswirt, 1969-2000 Alleiniger Geschäftsführer d. Handelskette Tengelmann, 2002 Vors. d. Beirats d. Untern.gruppe, Uhren- u. Briefmarkensammler, Dr. h. c. (St. Joseph's Univ. Philadelphia), Gr. BVK 2004, Bürgermedaille in Gold d. Landeshauptstadt Wiesbaden (s. Munzinger);
    Gr-N Karl-Erivan Haub (* 1960), seit 1997 f. d. Lebensmittelgeschäft in Dtld. u. f. d. europ. Tochteruntern. zuständig, seit 2000 Geschäftsführer d. Handelskette Tengelmann, bzw. seit 2002 mit Erivan Haub (s. o.) u. Georg Haub (s. u.) Komplementär d. Tengelmann KG, Georg Haub (* 1962), Architekt, Christian Haub (* 1964), seit 2002 mit Erivan Haub u. Karl-Erivan Haub (beide s. o.) Komplementär d. Tengelmann KG.

  • Biographie

    S. trat nach dem Schulbesuch in das 1867 von seinem Vater gegründete Kolonialwarenhandlungs-Unternehmen „Fa. Wilhelm Schmitz-Scholl OHG“ (WISSOLL) ein, seit 1882 wurde eine Kaffeerösterei betrieben, 1893 die erste Filiale des „Hamburger KaffeeImport-Geschäft Emil Tengelmann“ eröffnet (benannt nach Emil Tengelmann, 1864–1904, seit 1890/92 Prokurist d. Fa.). Die Firma besaß 1914 bereits 560 Verkaufsstellen. Seit 1927 wurden weitere Kaffeeröstereien und Auslieferungslager gegründet und die Verkaufsstellen jeweils in räumlichem Zusammenhang eröffnet. Nach dem Tod des Vaters war S. seit 1933 alleiniger Geschäftsführer. Nach Internierung in Eselsheide b. Stukenbrock wurde S. 1947 (NSDAP-Mitgl. seit 1933) entlassen und in Kategorie V eingestuft, das Vermögen 1948 entsperrt. Seit 1949 baute S. das Unternehmen wieder auf, anfangs mit 222 Filialen. Er entwickelte ein modernes Organisationsschema mit Trennung der Handels- und Produktionsbetriebe sowie Dezentralisierung des Handels in Regionalbezirken und stellte die Handelskette auf Selbstbedienung um (1953 Eröffnung d. ersten „Tengelmann“-Selbstbedienungsladens in München). Unter Anwendung amerik. Werbestrategien und der Einführung des Discount-Prinzips mit reduziertem Angebot wurde 1968 erstmals eine Mrd. DM Umsatz erreicht.

    S. beschäftigte sich intensiv mit Verkehrsfragen, unterstützte Planungen, im Ruhrgebiet unterirdische Verkehrsanlagen einzuführen, finanziell und engagierte sich auch sozial.

    Das Unternehmen übernahm 1969 sein Neffe Erivan Haub als alleiniger Geschäftsführer, der es auch über die Lebensmittelbranche hinaus ausweitete (1972 Eröffnung d. Discountkette „PLUS“, Ausdehnung ins europ. Ausland u. d. USA, 1985 Beteiligung an OBI Bau- u. Heimwerkermärkten, Einstieg in d. Textilhandel, 1994 Gründung d. Textildiscounters KiK). Seit 2003 führen die „Tengelmann Warenhandelsgesellschafts KG“ die Söhne Karl-Erivan und Christian. WISSOLL wurde 2003 an den Dortmunder Süßwarenhersteller „van Netten GmbH“ verkauft. S.s Schwester gründete 1968 den „Karl Schmitz-Scholl-Fonds für Umweltrecht u. Umweltpolitik“.

  • Literatur

    Tengelmann 1893-1968, FS 1968 (P);
    B. Gerstein, in: Lb. aus d. Rhein.-Westfäl. Ind.gebiet, Jg. 1968-1972, 1980, S. 135-37 (L);
    R. Baumeister, Die Untern.gruppe Tengelmann zw. Innovation u. Tradition, in: Jb. Mülheim a. d. Ruhr 55, 2000, S. 173-77 (P);
    Nordrhein-Westfalen;
    Mitt.
    d. StadtA Mülheim/Ruhr;
    BA Berlin.

  • Autor/in

    Barbara Gerstein, Maria Schimke
  • Zitierweise

    Gerstein, Barbara; Schimke, Maria, "Schmitz-Scholl, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 256 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139643281.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA