Lebensdaten
1870 – 1957
Geburtsort
Kiel
Sterbeort
Stuttgart
Beruf/Funktion
Prähistoriker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 137807147 | OGND | VIAF: 85988106
Namensvarianten
  • Leisner, Georg
  • Leisner, Georg Klaus

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Zitierweise

Leisner, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137807147.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Bernhard (1836–1905), Kaufm., aus Eckernförder Fam.;
    M Elise Thede (1834–1913), aus Handwerksmeisterfam. in K.;
    Hamburg 1909 Vera (1885–1972), Dr. phil. h. c, Prähistorikerin, Mitarbeiterin L.s, T d. Hugo de la Camp (1846–1919), Großkaufm. in Hamburg, China, Japan u. New York, Mitgründer d. Ostasiat. Ver., u. d. Estella Magda Lange.

  • Biographie

    L. trat nach dem Abschluß der Kieler Gelehrtenschule 1891 in die bayer. Armee ein, wozu offenbar eine antipreuß. Familieneinstellung geführt hatte. Er nahm an den Feldzügen in China (Boxer-Aufstand 1900/01) und in Südwestafrika (Herero-Krieg 1904/05) sowie am 1. Weltkrieg teil und schied bei Kriegsende als Major aus. Nach längeren archäologischen Studien in Italien 1904/05) sowie am 1. Weltkrieg teil und von Felsbildern in Nubien 1926 (mit Mitgliedern des Frankfurter Instituts für Kulturmorphologie unter Leo Frobenius) nahm L. 1927 das Studium der Vorgeschichte in|München auf und wurde 1932 in Marburg bei G. v. Merhart mit einer Arbeit über „Verbreitung und Typologie der Galiz.-Nordportugies. Megalithgräber“ promoviert. Zur Materialaufnahme war er 1929/30 sieben Monate lang auf der Iber. Halbinsel gereist. Seit 1932 unternahm L. weitere Reisen nach Spanien und Portugal, wie schon früher in Begleitung seiner Frau, die mit ihm studiert hatte, ohne einen Studienabschluß zu beabsichtigen, und die an seinen Forschungen einen gleichbedeutenden Anteil hatte. Auf drei Reisen wurde bis 1934 das Material für das monumentale Werk „Die Megalithgräber der Iber. Halbinsel – Der Süden“ (1943) zusammengetragen.

    1943 zogen L. und seine Frau nach München, wo bald darauf die Wohnung mit zahlreichem Forschungsmaterial zerstört wurde, anschließend nach Lissabon, wo sie am Megalithgräber-Corpus weiterarbeiteten. Nach seinem Tode führte L.s Frau seine Forschungen allein weiter. Frucht dieser Zeit waren die drei Lieferungen des Werkes „Die Megalithgräber der Iber. Halbinsel – Der Westen“. (1956-65, 1. u. 2. Lfg. mit Vera L., 3. Lfg. von Vera L. publiziert, Lfg. 4.1984 in Vorbereitung, hrsg. v. Ph. Kalb).

    Da von der Kenntnis und der Interpretation der Megalithkultur auf der Iber. Halbinsel das historische Gesamtbild dieser spätneolithischen und kupferzeitlichen Kulturen abhängt, wollten L. und seine Frau der wissenschaftlichen Forschung durch eine corpusartige Vorlage der Megalithgräber eine feste Quellengrundlage geben. Grund- und Aufrisse der Megalithbauten, Abbildungen des vollständigen Fundmaterials und Verbreitungskarten wurden in heute noch vorbildlicher Weise zur Darslellung gebracht. Alle Pläne und Zeichnungen dazu wurden in mühsamer Feld- u. Museumsarbeit von ihnen aufgenommen. In dem vielbändigen Werk wird das Bild der Megalithkultur in den einzelnen Landschaften im Detail entworfen und zugleich die Entstehung der Megalithgräber der Iber. Halbinsel aus eigenen Wurzeln ebenso untersucht wie die hinzutretenden mittelmeerischen Einflüsse. L. setzte mit diesen Arbeiten für die Vorgeschichtsforschung auf der Iber. Halbinsel und für die Megalithforschung generell neue Maßstäbe.

  • Werke

    Weitere W u. a. Die Malereien d. Dolmen Pedra Coberta, in: Jb. f. prähist. u. ethnogr. Kunst 9, 1934, S. 23 ff.;
    Ausgemeißelte Türen in Megalithgräbern d. Pyrenäenhalbinsel, in: Marburger Stud., G. Merhart v. Bernegg gewidmet, 1938, S. 147 ff.;
    Probleme d. östl. Ausbreitung d. portugies.portugiesisch Megalithkultur, in: Ethnos 2, 1942, S. 1 ff.;
    Antas do concelho de Reguengos de Monsaraz Materiais para o estudo da Cultura megalÎtica em Portugal, 1951 (mit Vera Leisner);
    Los sepulcros megalÍticos de Huelva, 1952 (mit ders. u. C. Cerdán Márquez);
    Antas nas Herdades da Casa de Bragança no concelho de Estremoz, 1935 (mit Vera Leisner);
    El Guadalperal, in: Madrider Mitt. 1, 1960, S. 20 ff. -
    Von Ehefrau Vera: Die versch. Phasen d. Neolithikums in Portugal, in: Palaeohistoria 12, 1966, S. 363 ff.;
    Die kupferzeitl. Befestigung v. Pedra do Ouro/Portugal, in: Madrider Mitt. 7, 1966, S. 9 ff. (mit H. Schubart);
    Die Dolmen v. Carapito, ebd. 9, 1968, S. 11 ff. (mit L. Ribeiro);
    Les monuments préhist. de Praia das Maças et de Casainhos, 1969 (mit G. Zbyszewski u. O. da Veiga Ferreira).

  • Literatur

    M. Almagro, in: Ampurias 19/20, 1957/58, S. 294 f.;
    H. B. Jessen, in: Die Heimat, 1967, S. 311;
    M. Leisner, Schleswig-Holstein. Biogr. Lex., 1971, S. 192 f. - Zu Ehefrau Vera:
    E. Sangmeister, in: Madrider Mitt. 14, 1973, S. 247 ff.

  • Autor/in

    Hermanfrid Schubart
  • Zitierweise

    Schubart, Hermanfried, "Leisner, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 159-160 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137807147.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA