Lebensdaten
1868 – 1946
Geburtsort
Vynen (Kreis Moers)
Sterbeort
Palmersdorfer Hof bei Brühl
Beruf/Funktion
Agrarwissenschaftler
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 133719669 | OGND | VIAF: 40572883
Namensvarianten
  • Remy, Theodor
  • Remy, Th.

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Zitierweise

Remy, Theodor, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133719669.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N., Gutsbes. d. Palmersdorfer Hofs;
    M Dorothea Gorris;
    1903 Johanna Maria Auguste Langen, aus Krefeld.

  • Biographie

    Nach Abschluß des Gymnasiums absolvierte R. eine landwirtschaftliche Lehre auf dem elterlichen Hof und studierte 1891-93 an der Landwirtschaftl. Akademie in Bonn-Poppelsdorf. 1895 arbeitete er am landwirtschaftl. Institut der Univ. Göttingen bei Georg Liebscher und wurde im folgenden Jahr bei Hermann Rodewald in Kiel mit der Arbeit „Der Verlauf der Nährstoffaufnahme und das Düngebedürfnis des Roggens“ zum Dr. phil. promoviert. 1896-1901 war R. zunächst Assistent, danach Abteilungsvorsteher am Institut für Gärungsgewerbe der Landwirtschaftl. Hochschule Berlin unter Max Delbrück. Er beschäftigte sich dort mit Untersuchungen zur Qualitätsverbesserung von Braugerste und Hopfen, insbes. zu deren sachgerechter Düngung. 1899 habilitierte er sich (ohne Habilitationsschrift) mit der Probevorlesung „Zur Chemie und Morphologie des Hopfenblütenstandes“. 1901-05 war R. Professor und Direktor des neu gegründeten Institutes für Versuchswesen und Bakteriologie an der Landwirtschaftl. Hochschule Berlin. Hier widmete er sich v. a. Untersuchungen zur Stickstoff-Fixierung der Leguminosen und methodischen Fragen zur Bodenbiologie. 1905 erfolgte die Berufung zum Professor für Landwirtschaft und Leiter des Institutes für Boden- und Pflanzenbaulehre und des Versuchsbetriebes für Gemüse- und Obstbau an der Landwirtschaftl. Akademie Bonn-Poppelsdorf, wo er das gesamte Gebiet der Pflanzenproduktion in Forschung und Lehre zu vertreten hatte. Die Zusammenarbeit mit landwirtschaftl. Organisationen sowie seine Dienststellung als Geh. Regierungsrat ermöglichten ihm ein unmittelbares Einwirken auf die pflanzenbauliche Praxis.

    Im Mittelpunkt seines Wirkens in Bonn standen besonders der Kartoffel- und Zuckerrübenanbau. R. führte zum Problem des „Kartoffelabbaus“ viele Sortenversuche durch. 1909 veröffentlichte er eine Monographie „Der Kartoffelbau, Bedeutung, Geschichte, Kultur, Aufbewahrung und Verwertung unserer wichtigsten Hackfrüchte“; die 2., völlig neubearbeitete Auflage („Hdb. d. Kartoffelbaues“, 1928) blieb mehr als 20 Jahre das maßgebende dt. Standardwerk. In der Zuckerrübenforschung legte R. u. a. Arbeiten zur Verbesserung der Methodik der Sortenversuche vor (Zur Lage d. Zuckerrübenbaues etc., 1924, ²1925; Das Zuckerrübenlaub im Lichte eigener Versuchsbeobachtungen, 1937). Auf seine Initiative hin entstand 1925 eine Zuckerrübenversuchsstelle des Landwirtschaftl. Vereins für Rheinpreußen. R. arbeitete in Bonn-Poppelsdorf auch auf dem Gebiet der Pflanzenernährung, insbes. über physiologische Probleme der Kalidüngung. Außerdem untersuchte er die Bedeutung des „Herkunftswertes“ für die Qualität von Klee- und Grassamen. Er konnte die hohen Ertragsleistungen „bodenständigen“ Saatgutes nachweisen und war damit wegweisend für die rhein. Pflanzenzüchtung. 1911 wurde auf seine Anregung die „Rhein. Kleesaatbau-Vereinigung“ gegründet, eine der ersten Organisationen dieser Art in Deutschland (1976 in der „Dt. Saatveredelung“ [DSV] aufgegangen).|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Leopoldina (1925);
    Dr. agr. h. c. (Landwirtschaftl. Hochschule Berlin 1930);
    Goethe-Medaille f. Kunst u. Wiss. (1943).

  • Werke

    Weitere W Unterss. über d. Kalidüngerbedürfnis d. Gerste, 1898;
    Ein Ausblick auf d. Lage d. Rhein. Kartoffelbaus u. d. Mittel zu seiner Hebung, 1916;
    Bodenkultur u. Viehhaltung im Rahmen d. Hilfswerks d. dt. Landwirtsch., 1922;
    Über d. Versuchstätigkeit d. Rhein. Kartoffelforsch.stelle 1922 u. 1923, 1924;
    Ber. über d. Versuchstätigkeit d. Rhein. Kartoffelforsch.stelle 1924–27, 1928;
    Beobachtungen über d. selektive Beeinflussung d. Kleinlebewelt d. Bodens, 1928;
    Düngerverbilligung u. Düngewirtsch., 1937.

  • Literatur

    A. Dhein u. a. (Hg.), Th. R., Aus seinem Leben u. Forschen, mit Btrr. v. A. Dhein, F. v. Meer, J. Esser u. F. Meyers, 1947 (P);
    O. Heuser, in: Naturwiss. Rdsch. 2, 1949, S. 180 f.;
    E. Klapp, in: 150 J. Rhein. Friedrich-Wilhelm-Univ. zu Bonn, 1971, S. 116-36 (P);
    Rhdb.;
    Biogr. Hdb. Pflanzenbau.

  • Autor/in

    Manfred Fechner
  • Zitierweise

    Fechner, Manfred, "Remy, Theodor" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 421 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133719669.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA