Lebensdaten
1850 – 1919
Geburtsort
Bergen (Rügen)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Gärungstechnologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117631388 | OGND | VIAF: 40160912
Namensvarianten
  • Delbrück, Max Emil Julius
  • Delbrück, Max
  • Delbrück, Max Emil Julius
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Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Delbrück, Max, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117631388.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Hans s. (4);
    Ov Adelbert s. (3), Rudolph s. (6);
    Vt Berthold s. (1), Clemens s. (2), Heinrich s. (5);
    Remagen 1882 Marie (1853–1940), Wwe des Großkaufmanns Franz Aloys Caracciola ( 1872), T des Konrad Spuhn, Erbauer der linksrheinischen Eisenbahn, u. der Marie Schulze-Sassendorf;
    4 S.

  • Biographie

    D. studierte Chemie in Berlin und Greifswald. Als Assistent von M. Maercker in Halle wurde er 1874 zur Begründung der Versuchsanstalt des Vereins der Spiritusfabrikanten in Deutschland nach Berlin berufen. Durch Angliederung mehrerer weiterer Versuchsstationen, darunter der Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei, entwickelte er im Verband der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin das Institut für Gärungsgewerbe, dessen Aufbau und Gestaltung in Forschung und Lehre sein Lebenswerk war. Stets verknüpfte er die Wissenschaft mit den volkswirtschaftlich-technologischen Belangen der von ihm vertretenen Gewerbe, schuf unter anderem die Industrie der Kartoffeltrocknung und Hefeverwertung und förderte den Zusammenschluß des Brennereigewerbes. Auch als Mitschöpfer zahlreicher Verbände, so der Kartoffel- und Gerstenbau-Gesellschaft, vertrat er zugleich wissenschaftliche und wirtschaftliche Interessen. Als Forscher widmete sich D. vor allem der auf seinen Ideen beruhenden natürlichen Reinzucht von Mikroorganismen, die er zu einem System zusammenfaßte. Die Beschäftigung mit den Fragen nach der Bedeutung der Bewegung für Gärung und Hefe führte ihn zu neuen Verfahren der Gärführung, die bei der Gewinnung von Futter- und Nährhefe verwertet wurden. Arbeiten über den Einfluß der Enzyme und des Eiweißes im Leben der Hefe ließen ihn physiologische Anschauungen gewinnen, die er auch bei den Rohstoffen der Gärungsgewerbe zur Anwendung brachte. D., der seit 1882 Professor und 1898-1900 Rektor der Landwirtschaftlichen Hochschule war, gehörte dem Vorstand der Deutschen Chemischen Gesellschaft, des Vereins Deutscher Chemiker und der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft an und war Ehrenmitglied verschiedener Akademien. Für seine Leistung, die Schaffung einer neuen wissenschaftlichen Disziplin, der Gärungstechnologie, und ihre Anwendung in der Praxis verlieh ihm die TH München 1918 die Würde eines Dr.-Ingenieur Ehren halber.

  • Werke

    M. Maercker u. D., Hdb. d. Spiritusfabrikation, 1880, ⁹1908;
    D. u. G. Foth, Anleitung z. Brennereibetrieb, 1898, ⁴1909;
    D. u. F. Schönfeld, System d. natürl. Hefe-Reinzucht, 1903;
    D. u. E. Struve, Btrr. z. Gesch. d. Bieres u. d. Brauerei, 1903;
    D. u. A. Schrohe, Hefe, Gärung u. Fäulnis, 1904;
    D. u. F. Hayduck, Die Gärungsführung in Brauerei, Brennerei u. Preßhefefabrik, 1911;
    - Hrsg.: Ill. Brauerei-Lex., 1910;
    Brennerei-Lex., 1915;
    W-Verz. in: G. Lindau u. P. Sydow, Thesaurus litteraturae mycologicae et lichenologicae I, 1908, S. 357 ff. u. III, 1913, S. 187 f.

  • Literatur

    T. Riehl, in: Zs. f. angewandte Chemie 32, 1919, S. 321;
    F. Hayduck, in: Berr. d. Dt. Chem. Ges. 53, 1920 (P);
    B. Rassow, in: Die Chem. Industrie, 1925, S. 111-17, = Die Dt. Wirtschaft u. ihre Führer I, hrsg. v. K. Wiedenfeld;
    W. Hückel, in: Pommer. Lb. II, 1936, S. 362-69 (W, L, P);
    Ill. Brauerei-Lex. I, ²1925;
    Ill. Brennerei-Lex., 1915, S. 173;
    Pogg. VI (L).

  • Porträts

    Marmorbüste v. R. Felderhoff;
    Relief u. Medaille v. M. Gorsemann (beide Inst. f. Gärungsgewerbe, Berlin).

  • Autor/in

    Bruno Drews
  • Zitierweise

    Drews, Bruno, "Delbrück, Max" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 580 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117631388.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA