Lebensdaten
1760 – 1786
Geburtsort
Graz
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Schauspielerin
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 13246456X | OGND | VIAF: 45463584
Namensvarianten
  • Jacquet, Katharina
  • Jaquet, Katharina
  • Jacquet, Katharina
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Quellen(nachweise)

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Zitierweise

Jaquet, Katharina, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13246456X.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl (1726–1813), Schauspieler;
    M Theresia Weber (ca. 1728–71), Schauspielerin (beide s. Kosch, Theater-Lex.);
    Schw Maria Anna (1752–1801, 1781 Valentin Adamberger, 1740–1804, Opernsänger, s. ADB I; MGG, Suppl.), Schauspielerin (s. Eisenberg, S. 14); - ledig;
    N Antonie Adamberger ( 1867), Schauspielerin (s. NDB I).

  • Biographie

    J. kam schon von frühester Kindheit an mit dem Theater in Berührung. Seit 1770, nachdem ihre Eltern von Graz an das Theater nächst der Burg nach Wien berufen worden waren, trat sie hier in Kinderrollen auf. Schon 1774 wurde sie für Jungmädchenrollen ins Ensemble aufgenommen und, als Kaiser Josef II. das Theater nächst der Burg 1776 zum k. k. Hof- und Nationaltheater erhob, als Darstellerin jugendlicher Liebhaberinnen weiterverpflichtet, jedoch nur in Nebenrollen eingesetzt. Schließlich gelang ihr 1779 als Elwine in dem Trauerspiel „Percy“ – eine Adaption von H. Moores engl. Schauspiel – der Durchbruch zu dem ihr wesensgemäßen Rollenfach. Als Cleopatra in Ayrenhoffs Tragödie „Cleopatra und Antonius“ festigte sie endgültig ihre Stellung als vielversprechendste jugendliche Tragödin der deutschen Bühne. Von majestätischem Wuchs, mit prägnanten, ebenmäßigen Gesichtszügen und einem wohlgeschulten, wenn auch von Natur aus nicht sehr modulationsfähigen Organ ausgestattet, war sie für die Frauengestalten der hohen Tragödie geradezu prädestiniert, erzielte aber auch im gehobenen Lustspiel in Partien von Damen der großen Welt beachtlichen Erfolg. J. war eine Schülerin von J. v. Sonnenfels, dem Wortführer der Wiener Aufklärer. Den ästhetischen Ratschlägen ihres Lehrers folgend, zeichnete sie ihre Bühnencharaktere nach Art des Winckelmannschen Kunstideals; als sensitive Denkschauspielerin, bei der sich Einfühlung und Einsicht die Waage zu halten schienen, gelangte sie, wie zeitgenössische Urteile übereinstimmend versichern, frei von äußerer Theatralik zu wahrhaft „griech. Einfachheit und Gelassenheit“.

    Am 12.7.1785 stand sie zum letzten Mal auf der Bühne. In den wenigen Jahren ihrer kurzen, steilen Karriere leistete sie einen wichtigen Beitrag zur Ausformung des langhin als vorbildlich geltenden spezifischen Burgtheaterstils.

  • Rollen

    Rollen u. a. Ophelia („Hamlet“), Palmyra („Mahomet“ v. Voltaire), Goneril („Kg. Lear“), Amalie („Die Lästerschule“ v. Sheridan).

  • Literatur

    J. B. Alxinger, Auf d. Tod d. K. J., k. k. Hofschauspielerin, 1786;
    J. v. Sonnenfels, Auf K. J., 1786;
    J. Lange, Biogr. d. Joseph Lange, k. k. Hofschauspieler, 1808, S. 139-44;
    Gal. v. Teutschen Schauspielern u. Schauspielerinnen nebst Joh. Frdr. Schinks Zusätzen u. Berichtigungen, hrsg. v. R. M. Werner, 1910;
    W. Swossil, Ensemble u. Darst.stil d. frühen Burgtheaters v. d. Gründung b. z. Direktion Brockmanns (1776–89), Diss. Wien 1965 (ungedr.);
    Wurzbach X (L).

  • Porträts

    Gem. v. J. Hickel, in d. Titelrolle v. Bendas Melodrama „Ariadne auf Naxos“ (Wien, Ehrengal. d. Burgtheaters);
    Silhouette v. F. Gonord, Abb. in: V. Klarwill, F. Gonords Silhouetten a. d. J. 1781, 1922, S. 83 (auch f. V u. Schw).

  • Autor/in

    Hilde Haider-Pregler
  • Zitierweise

    Haider-Pregler, Hilde, "Jaquet, Katharina" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 353 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13246456X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA