Lebensdaten
1900 – 1985
Geburtsort
Germersheim/Rhein
Sterbeort
Kreuth
Beruf/Funktion
Sänger ; Bariton
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 123738652 | OGND | VIAF: 116724627
Namensvarianten
  • Schmitt, Karl (eigentlich)
  • Schmitt-Walter, Karl
  • Schmitt, Karl (eigentlich)
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Schmitt-Walter, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123738652.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl S., Steuerinsp.;
    M Luise Walter;
    1) 1924 Bertl Wind (1902–54), 2) 1959 Linda Engel;
    2 S aus 1) u. a. Michael (* 1940), Dr. iur., RA in M., Vorstandsmitgl. d. Bundesverbands d. Lohnsteuerhilfevereine;
    1 T aus 1) Elisabeth Jung Alsen (* 1926), Schausp.

  • Biographie

    S. wuchs in Ingolstadt, Würzburg und Nürnberg auf, absolvierte in Nürnberg das Realgymnasium und besuchte anschließend das dortige Konservatorium. Nach einem zweijährigen Engagement am Stadttheater Nürnberg setzte er 1923/24 seine Ausbildung in München bei Richard Trunk (1879–1968) fort. Über die Stationen Oberhausen, Saarbrücken, Dortmund und Wiesbaden kam er 1935 an das Dt. Opernhaus Berlin, wo er in der Rolle des Figaro in Rossinis „Barbiere di Seviglia“ debütierte. Gastspielverträge führten ihn in der Folgezeit immer wieder an die Staatsoper München und nach Wien, ferner u. a. nach Hamburg, Paris und London. Bei der Firma „Telefunken“ machte S. in den späten 30er Jahren seine ersten Plattenaufnahmen, teilweise zusammen mit dem Pianisten Michael Raucheisen (1889–1984). Seine Interpretation von Schuberts „Winterreise“ mit Ferdinand Leitner (1912–96) am Klavier 1943 ist ebenfalls auf LP und CD dokumentiert.

    Nach dem Krieg war S. an der Wiener Staatsoper engagiert, bevor er 1950 Ensemblemitglied der Bayer. Staatsoper in München wurde. 1949 sang er erstmals bei den Salzburger Festspielen unter Leitung von Wilhelm Furtwängler den Papageno in der „Zauberflöte“. Den Höhepunkt seiner Karriere sah S. in seiner Zusammenarbeit mit Wieland Wagner (1917–66) erreicht, der ihn 1956 für die Neuinszenierung der „Meistersinger“ nach Bayreuth holte und in ihm einen idealen Sängerpartner für seine neue Deutung der Rolle des Beckmesser fand. Bis 1961 verkörperte S. diese Partie in ununterbrochener Folge in Bayreuth und vielen internationalen Häusern und gelangte dabei zu immer ausgereifterer Darstellung. Mit dieser Partie verabschiedete er sich schließlich auch 1963 in Wiesbaden von seiner Bühnenlaufbahn.

    Seit 1957 bekleidete S. eine Professur an der Münchner Musikhochschule, ferner widmete er sich als Studienleiter bei den Bayreuther Festspielen und (seit 1962) an der Kgl. Oper in Kopenhagen pädagogischer Tätigkeit. Zuletzt lebte er in München.

    Bevor er mit der Partie des Beckmesser ins Charakterfach wechselte, galt S. als einer der elegantesten dt. „Kavaliersbaritone“. Seine Stimme zeichnete sich durch Eleganz, höchste Agilität und eine fast tenoral leuchtende Höhe aus. Sein umfangreiches Repertoire umfaßte dt. Spielopern von Albert Lortzing, Operetten von Johann Strauß und Franz Léhar (Gf. Danilo in „Die lustige Witwe“) ebenso wie die großen Opern von Mozart, Verdi (Gf. Luna im „Troubadour“), Leoncavallo („Der Bajazzo“), Richard Wagner und Richard Strauss („Capriccio“, London 1953). Zugleich hervorragender Darsteller auf der Opernbühne, wurde sein „Don Giovanni“ im gesamten dt.sprachigen Raum gefeiert. Viele Rundfunk- und Plattenaufnahmen zeugen von seiner Popularität.

  • Auszeichnungen

    preuß. (1938) u. bayer. Kammersänger (1956);
    Gr. BVK;
    bayer. Verdienstorden (1959).

  • Werke

    Auswahl-Diskogr.: G. Rossini, Der Barbier v. Sevilla, 2 Gesamtaufnahmen auf Doppel-CD: 1) 1937 Reichssender Stuttgart mit M. Perras, W. Ludwig, G. Hann, 2) 1938 Reichssender Berlin mit E. Berger, J. Katona, A. Garavello;
    Figaro: K. S.-W., UraCant 2006;
    K. S.-W. singt Oper, Operetten u. Volkstüml. Melodien, Aufnahmen aus d. J. 1936 bis 1950, Dir. A. Rother, Schmidt-Isserstedt u. a., 2 CD 24 Titel|RV Musik 2616;
    W. A. Mozart, Die Zauberflöte Gesamtaufnahme, Wiener Philharmoniker, Salzburger Festspiele 1949, Dir. W. Furtwängler, Gebhardt Records JGCD 0010-3;
    R. Wagner, Die Meistersinger v. Nürnberg, Gesamtaufnahme Bayreuther Festspiele, 1956, Dir. A. Cluytens, Music & Arts CD-1011.

  • Literatur

    E. Pluta, Der Bariton als Kavalier, K. S. z. 100. Geb.tag, in: Opernwelt 41, 2000, H. 12, S. 70;
    Riemann mit Erg.bd.;
    Nassau. Biogr.;
    Internet-Seite d. Schmitt-Walter Web Productions;
    J. Kesting, Die gr. Sänger d. 20. Jh., 1993 (P);
    K. J. Kutsch u. L. Riemens, Sängerlex., ⁴2003;
    MGG² (L).

  • Porträts

    P. Schinzler, Münchner Künstler, Eine fotogr. Dok. mit e. Btr. v. K. Honnef, 1982, S. 29;
    K. S. als Don Giovanni, Ölgem. v. L. Schätzl, 1984 (München, Nat.theater), Abb. in: A. Lenz u. H. Huber, Die Portrait-Gal. im Nat.theater, 1990, S. 96.

  • Autor/in

    Marion Brück
  • Zitierweise

    Brück, Marion, "Schmitt-Walter, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 244-245 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123738652.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA