Knaus, Friedrich
Knauß , Friedrich von
- Lebensdaten
- 1724 – 1789
- Geburtsort
- Aldingen bei Ludwigsburg
- Sterbeort
- Wien
- Beruf/Funktion
- Uhrmacher ; Automatenbauer
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 122509692 | OGND | VIAF: 897172
- Namensvarianten
-
- Knauß, Friedrich
- Knauß, Friedrich von
- Knaus, Friedrich von
- Knaus, Friedrich
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Quellen(nachweise)
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Thesaurus des Consortium of European Research Libraries (CERL)
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- * Landeskunde Entdecken Online - Baden-Württemberg (LEO-BW) [2015-]
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Personen im Wien Geschichte Wiki [2012-]
Objekt/Werk(nachweise)
Porträt(nachweise)
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Genealogie
V Joh. Peter (1689–1742), Schulmeister, dann Gerichtsschreiber d. Frhrn. v. Kaltenthal, Schulmeister u. Organist in A., S d. Schulmeisters Joh. Peter, zuletzt in Erligheim, u. d. Anna Barbara Hüß;
M Anna Margarethe (1689–1756), T d. Handwerksmeisters Hans Balthasar Nollenberger in Ottmarsheim u. d. Ursula Scheunig;
B |→Ludwig (s. 2);
- ⚭ Catharina Reutter (v. Reiterswinkel?, † 1804);
1 T. -
Biographie
K. arbeitete als „Mechanicus“ zunächst für den Darmstädter Hof und war in dieser Aufgabe zeitweise in der Werkstatt seines Bruders tätig. Schon früh avancierte er zum Kammerdiener und Hofmechanicus. In späteren Jahren finden wir K. als Hofmathematicus am lothringischen Hofe, später folgte er →Karl von Lothringen aus Brüssel nach Wien, wo er im physikalischen und mathematischen Hofkabinett eine Stellung als Inspektor erhielt. K. entwickelte vier automatische Schreibapparate (1753–60), welche allerdings nicht als Vorläufer unserer heutigen Schreibmaschinen gelten können. Eine frühe Ausführung dieser Apparatur wurde von ihm König Ludwig XV. von Frankreich persönlich vorgeführt. Die vollendetste dieser Maschinen ist die 1760 entwickelte „allesschreibende Wundermaschine“, welche die Schreibführung der menschlichen Hand über Feder, Abtastorgane, Hebel und Führungsscheiben imitiert (Wien, Technisches Museum). Als K. für seine Erfindung die Ernennung zum Hofrat erbat, fiel er in Ungnade und konnte erst nach dem Tode Franz' I. (1765) an den Hof zurückkehren. Unter seinen weiteren Erfindungen sind ein Schreibtisch für den Kaiser mit einer Kopiermaschine für die Durchschrift wichtiger Verfügungen, sowie seine „beweglichen Bildertafeln“ hervorzuheben. Er blieb bis zu seinem Tode unermüdlich mit dem Entwurf neuer technischer Maschinen befaßt.
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Werke
Selbstschreibende Wundermaschine, 1780 (P).
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Literatur
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Autor/in
Peter Wirth -
Zitierweise
Wirth, Peter, "Knaus, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 162-163 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122509692.html#ndbcontent
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Biographie
Knauß *)Zu Bd. LI, S. 252.: Friedrich von K., Mechaniker, geboren am 7. April 1724 in Stuttgart.
Bereits in seinem 13. Lebensjahr kam K. an den fürstlich darmstädtischen Hof, woselbst ihm, nachdem er Mechanik studirt hatte, die Stelle eines Hof-Maschinisten zu Theil wurde. Nach ausgedehnten Reisen, u. a. nach Belgien, Frankreich und Holland, trat K., um in den Dienst des Prinzen Karl von Lothringen, der in Brüssel weilte, zu kommen, vom lutherischen Glauben zum Katholicismus über. Im J. 1757 von Kaiser Franz I. nach Wien berufen und zum Hofmechaniker ernannt, wurde K. 1767 von der Kaiserin Maria Theresia mit der Einrichtung des physikalischen Hofcabinets beauftragt. In diesem Institut wurden auch die meisten seiner mechanischen Arbeiten aufbewahrt. Besonders hervorzuheben sind von diesen Knauß' 1764 entstandene Schreibmaschine, „ein Männchen, das alles, was man ihm vorlegt, von sich selbst schreibt“ und eine Kunstuhr. Vergleiche Knauß' Schrift: „Selbstschreibende Wundermaschine, auch mehr andere Kunst- und Meisterstücke, als so viele nunmehr aufgelöste Problemen, unter den drey glorwürd. Regierungen Franzens' I., Joseph's II., beyder röm. Kaiser, und Marie'n Theresie'ns, k. k. apostol. Maj. der Künste und Wissenschaften allergrößesten Beförderin und Beschützerin. Wien 1780.“
K. starb als „k. k. Director der physikalischen und mathematischen Cabinete an der Hofburg und goldener Ritter, auch heiliger päpstlicher und lateranenser hofspalatinischer Graf“ u. s. w. zu Wien am 14. August 1789.
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Literatur
De Luca, Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch. Anhang: Die izt lebenden Künstler in den k. k. Staaten. Wien 1776—78. — J. G. Meusel, Lexikon der vom Jahre 1750—1800 verstorbenen Teutschen Schriftsteller, VII. Leipzig 1808. — H. W. Rotermund, Fortsetzung und Ergänzungen zu
Chr. Gottl. Jöcher's allgemeinem Gelehrten-Lexiko, III. Delmenhorst 1810. —
Poggendorff, Biograph.-litterar. Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften I, 1863. — C. v. Wurzbach, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, XII. Wien 1864.
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Autor/in
W. Paul Aurich. -
Zitierweise
Aurich, W. Paul, "Knaus, Friedrich" in: Allgemeine Deutsche Biographie 53 (1907), S. 768 unter Knauß [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd122509692.html#adbcontent