Lebensdaten
1835 – 1904
Geburtsort
Unterfinningen (Bayern)
Sterbeort
Ursberg (Bayern)
Beruf/Funktion
katholischer Theologe ; Begründer der Ursberger Anstalt
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 119554127 | OGND | VIAF: 50038740
Namensvarianten
  • Ringeisen, Dominikus

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Zitierweise

Ringeisen, Dominikus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd119554127.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joseph (1807–68), aus Unterbechingen, Söldner u. Kleinbauer in Unterfinningen, zuletzt in Lauingen, S d. Michael (* 1774), Söldner, u. d. Kreszentia Kling;
    M Therese (1809–40), T d. Matthäus Sporer (1773–1850), Schreiner in Oberfinningen, u. d. Walburga Mayr (1778–1854), aus Schwabmünchen;
    Stief-M (seit 1840) Creszentia Engelmayr ( 1876).

  • Biographie

    R. besuchte das Gymnasium St. Stefan in Augsburg (Abitur 1859) und entschloß sich, beraten durch Johann Evangelist Wagner (1807–86), Priester zu werden. Kurzzeitig im Jesuitenorden, den er aus gesundheitlichen Gründen verließ, studierte er seit 1861 Theologie in Dillingen (Priesterweihe 1864). Anschließend war R. Kaplan in Frankenried, 1871-82 Benefiziat in Obergünzburg, 1882-88 Seelsorger und Wallfahrtspriester im Crescentiakloster in Kaufbeuren und seit 1888 Pfarrer in Ursberg.

    Der frühe Tod der Mutter und eine dreijährige Krankheit während der Jugend schufen schon früh R.s Verständnis für benachteiligte Menschen. Aus seiner seelsorgerischen Tätigkeit mit den Problemen familiärer Integration von Behinderten vertraut, kaufte er mit gespendetem Kapital einen Teil der säkularisierten Prämonstratenser-Abtei Ursberg und eröffnete dort im Dez. 1884 eine „Kretinenanstalt“ als Heim und zur Bildung, beruflichen Schulung und Beschäftigung – zunächst nur für geistig behinderte Männer, dann auch für Frauen und körperbehinderte Menschen. Für Pflegedienste und – seit der Gründung einer Anstaltsschule und einer Lehrerinnenbildungsanstalt 1888 – zur Ausbildung und Betreuung behinderter Menschen gründete er die Schwesterngemeinschaft der St. Josefskongregation (CSJ) (1897 staatl. u. kirchl. genehmigt).

    Durch weitere Spenden und Schenkungen konnten zu Lebzeiten R.s sieben Filialen gegründet werden: Pfaffenhausen b. Mindelheim (1891), Krumbad (Krumbach, 1891), Percha b. Starnberg (1895), Fendsbach (Lkr. Erding, 1896), Karlshuld (1897), Maria Bildhausen, Münnerstadt (Lk. Bad Kissingen, 1897), Grönenbach b. Memmingen (1901). Als R. starb, lebten hier und in Ursberg 1394 behinderte Menschen. Die 1979 in „Dominikus-Ringeisen-Werk“ umbenannten Behindertenanstalten haben seit 1996 den Rechtsstatus einer kirchlichen Stiftung; sie sind mit 2800 behinderten Menschen in Heimen, Schulen und Werkstätten und etwa 2600 Mitarbeitern eine der größten Behinderteneinrichtungen in Deutschland.

  • Literatur

    J. Pemsel, R., 1904;
    F. Rothermel, Die Ursberger Wohltätigkeitsanstalten, Diss. München 1921 (ungedr.);
    F. X. Kerer, D. R. v. Ursberg, 1927;
    A. Duttler, Die Fürsorge-Anstalten in Ursberg u. ihre soz. Bedeutung, Diss. Würzburg 1932;
    H. Schrott-Fiechtl, D. R., 1929;
    ders., Ursberg u. seine Wohltätigkeitsanstalten, 1929;
    M. A. Ruderer, in: Lb. Bayer. Schwaben, 1952, S. 414-30 (P);
    G. Tröger, D. R. u. sein Werk, 1984;
    M. Eder, „Helfen macht nicht ärmer“, 1997, S. 194-214;
    M. Berger, in: Who is who d. Soz. Arbeit, 1998;
    W. Becker u. D. Rothenberger, Regionalökonom. Bedeutung größerer Behinderteneinrichtungen, d. Beispiel d. Dominikus-Ringeisen-Werkes Ursberg, in: Raumforsch, u. Raumordnung 57, 1999, H. 2/3, S. 96-107;
    Lex. d. Päd.;
    LThK³, Erg.bd.;
    BBKL.

  • Porträts

    2 Ölgem., um 1930 bzw. um 1944, u. Graphik v. Sr. M. Bernarda Klotz CSJ, um 1930/40 (Ursberg, Refektorium, Festsaal, Vorraum z. Dir.-Zimmer d. Mutterhauses);
    2 Büsten v. ders., beide 1904 (Ursberg, Mus. u. Kap.saal d. Mutterhauses);
    Gem., vermutl. v. F. L. Bauer (Ursberg, Mus.);
    Graphik v. N. Schinkmann, 1996/97 (Ursberg, Archiv).

  • Autor/in

    M. Christiane Schrom CSJ
  • Zitierweise

    Schrom, M. Christiane CSJ, "Ringeisen, Dominikus" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 631 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd119554127.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA