Lebensdaten
1836 – 1916 oder 1919
Geburtsort
München
Sterbeort
Hohenaschau (Oberbayern)
Beruf/Funktion
Schriftstellerin
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118904779 | OGND | VIAF: 40176887
Namensvarianten
  • Birch, Wilhelmine (geborene)
  • Hillern, Wilhelmine von
  • Birch, Wilhelmine (geborene)
  • mehr

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Zitierweise

Hillern, Wilhelmine von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118904779.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christian Andreas Birch (1795–1868), Dr. phil. Schriftsteller, Dramaturg u. Theaterkritiker in M., Zürich u. Berlin (s. W), S d. Christian (1760–1829), dän. Konferenzrat im Finanzkolleg, u. d. Frederika Louisa Charl. Rottböll;
    M Charlotte Birch-Pfeiffer ( 1868), Schauspielerin u. Schriftstellerin (s. NDB II);
    Mannheim 1857 Hermann v. Hillern (1817–82), bad. Hofgerichtsdir. in Karlsruhe u. Mannheim, Landgerichtspräs, in Freiburg, Vorstand d. Freiburger Theaterges., Vorkämpfer f. Einführung d. Urheberrechts in Baden (s. Bad. Biogr. IV), S d. Justin v. H. (1771-1851), Dir. d. Bad. Gen.landesarchivs (s. L), u. d. Julie Kölderer;
    3 T, u. a. Hermine (1859–1924, 1887 Zeno Diemer, 1867–1939, populärer Landschaftsmaler, s. ThB), Schriftstellerin (s. W, L).

  • Biographie

    Durch ihre Eltern wurde H. schon früh vertraut mit Theater und Schriftstellerei. Ihre Karriere begann sie mit 17 Jahren als Schauspielerin am Gothaer Hoftheater. Nach ihrer Heirat widmete sie sich garz dem Schreiben. Die ersten beiden Romane „Doppelleben“ (2 Bände, 1865) und „Ein Arzt der Seele“ (4 Bände, 1869, ⁵1906) erregten Aufmerksamkeit; einem großen Leserkreis vertraut wurde sie, als 1870 ihr Roman „Aus eigener Kraft“ in die „Gartenlaube“ aufgenommen wurde. Von durchschlagendem Erfolg war jedoch der Roman „Die Geyer-Wally, Eine Geschichte aus den Tiroler Alpen“ (2 Bände, 1875, ⁶1907), der 1875 in der „Deutschen Rundschau“ zuerst erschien und in 8 Sprachen übersetzt wurde. 1880 hat H. den Stoff selber dramatisiert, er ging über zahlreiche deutschsprachige Bühnen. Nicht die Autorin, aber dieses Werk ist dem Publikum durch Groschenhefte und mehrere Verfilmungen bis in unsere Zeit hinein bekannt. Aus familiären Gründen mußte H. ihre schriftstellerische Tätigkeit unterbrechen; erst in ihren Oberammergauer Jahren 1883-1911 schrieb sie ihre weiteren Romane.

    Mit ihren ersten Arbeiten gehört H. in die Reihe der Schriftstellerinnen der „Gartenlaube“. Stoffwahl und Stil entsprechen den Kategorien der Unterhaltungsliteratur am Ende des 19. Jahrhunderts Ausgehend von Berthold Auerbach und beeinflußt von Felix Dahn, führte sie in ihren späteren Werken noch vor Ludwig Ganghofer den Heimat- und Bergroman zu einer ersten Blüte. Die Sprache ihrer Romane hat einen Hang zu starken Effekten und zur Dramatik; es gelingt ihr aber selten, über Klischeevorstelllungen hinauszukommen. Der Mythos von Blut und Boden durchzieht das Geschehen. Ihr Weltbild ist geprägt von der autoritären und reaktionären Einstellung ihrer Zeit und von dem bürgerlichen Milieu, dem sie entstammt. Ihre Romanfiguren, die teilweise autobiographische Züge tragen, sind ganz dem Irrationalen verhaftet. Wie andere Autoren solcher Romane orientiert sie sich an einem anachronistischen Gesellschaftsbild. Seit ihrer Neigung zum Katholizismus, etwa ab 1870, werden diese Tendenzen noch pseudoreligiös überhöht, so zum Beispiel in dem Roman „Am Kreuz“ (2 Bände, 1890, ²1900) und in der Erzählung aus einem Alpenkloster des 13. Jahrhunderts, „Und sie kommt doch!“ (3 Bände, 1879, ⁶1907).

  • Werke

    Weitere W Aus eigener Kraft, Roman, 3 Bde., 1872, ³1896;
    Guten Abend, Bluelte, 1873;
    Ein Autographensammler, Lustspiel, 1874;
    Höher als d. Kirche, Erz., 1877;
    Die Augen d. Liebe, Lustspiel, 1878;
    Die Friedhofsblume, Novelle, 1883;
    s'Reis am Weg, Gesch. a. d. Isarwinkel, 1897;
    Ein alter Streit, Bayr. Volksroman, 1898;
    Der Gewaltigste, Roman, 1901;
    Ein Sklave d. Freiheit, Roman, 1903. -
    Teilnachlaß im Nachlaß d. M Ch. Birch-Pfeiffer (München, Theatermus.). -Zu V Ch. A. Birch:
    Ludwig Philipp I., Kg. v. Frankreich, 3 Bde., 1841-43;
    - zu T Hermine: Jugendträume, Gedichte, 1881;
    Der Skalde,|Episches Gedicht, 1882;
    Oberammergau u. s. Passionsspiele, 1900, Neuausg. 1910.

  • Literatur

    Die Gartenlaube, Jg. 1872, S. 589-92 (P);
    R. v. Gottschall, Die dt. Nat.lit. d. 19. Jh. IV, ⁷1902, S. 341-45;
    H. Spiero, Gesch. d. dt. Frauendichtung, 1913, S. 60 f.;
    Th. Fontane, Plaudereien üb. d. Theater, 1926;
    S. Pataky, Lex. dt. Frauen d. Feder, 1898;
    Brümmer;
    Kosch, Lit.-Lex. (W, L); -zum Film Geyer-Wally:
    C. Riess, Das gabs nur einmal…, 1956. - Zu Justin Heinr. v. Hillern: H. G. Zier, in: Festschr. f. Max Miller, 1962 (P);
    Bad. Biogr. I;
    - zu T Hermine Diemer:
    Nekr. zu Kürschners Literatur Kalender 1901–35, 1936;
    Kosch, Lit.-Lex.

  • Porträts

    Zeichnung auf Holz v. A. Neumann n. Phot., Abb. in: Gartenlaube, s. L.

  • Autor/in

    Gisela Bisterfeld
  • Zitierweise

    Bisterfeld, Gisela, "Hillern, Wilhelmine von" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 156-157 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118904779.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA