Lebensdaten
vermutlich zwischen 1894 und 1897 – 1987
Geburtsort
Lipno (Polen)
Sterbeort
Austin (Texas, USA)
Beruf/Funktion
Schauspielerin ; Grundstücksmaklerin
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 118843249 | OGND | VIAF: 66594789
Namensvarianten
  • Chalupiec, Barbara Apolonia (bis 1914)
  • Dombski, Pola Gräfin (in erster Ehe)
  • Mdivani, Pola (in zweiter Ehe)
  • mehr

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Zitierweise

Negri, Pola, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118843249.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Jerzy Chałupiec, Zinnfabr.;
    M Eleonora Mathias-Chalupec, geb. de Kieczeska;
    1) 1918 ( 1920) Eugen Gf. Dombski, 2) 1927 ( 1931) Sergius Mdivani.

  • Biographie

    Nach Ballett- und Schauspielschule wurde N. 1913 Mitglied des Warschauer Nationaltheaters. 1914 erhielt sie eine erste Filmrolle in „Niewolnica Zmyslow“ („Liebe und Leidenschaft“), die typisch sein sollte für ihre Karriere: Sie spielte eine naive, aber skrupellose Ehebrecherin. Bis 1917 folgten sieben weitere poln. Filme. Im selben Jahr ging sie nach Berlin. Hier perfektionierte sie den Typus der körperbetont agierenden „femme fatale“. Der Regisseur Ernst Lubitsch modellierte ihn paradigmatisch in den Großfilmen „Carmen“ (1918), „Die Augen der Mumie Ma“ (1918), „Madame Dubarry“ (1919) und „Sumurun“ (1921). Mit diesen Filmen trugen N. und Lubitsch dazu bei, daß der deutsche Film Weltgeltung erlangte. Lubitsch war es auch, der das viel zu selten eingesetzte komische Talent N.s in der grotesken Räuberballade „Die Bergkatze“ (1921) freilegte. Nach 22 deutschen Filmen folgte N. dem Regisseur 1922 in die USA. Auch hier agierte sie zunächst in den mittlerweile weltweit bekannten Posen der aufreizenden, ungemein aktiven Verführerin, etwa in „Bella Donna“, „The Cheat“ und „The Spanish Dancer“ (1923). Doch während in Deutschland ihre zuweilen etwas überbetonten Temperamentswechsel als Inbegriff exotischer Sinnlichkeit galten, nutzten amerik. Regisseure dies eher als Klischee. Daß N. auch zurückhaltend, mit genauem sozialem Profil agieren konnte, hatte sie bereits 1918 in dem jüd. Progrom-Drama „Der gelbe Schein“ bewiesen. In den USA knüpfte sie hieran in den Weltkriegsdramen „Hotel Imperial“ (1926) und „Barbed Wire“ (1927) an, in denen sie in stiller Zurückhaltung ein Dienstmädchen bzw. eine Bäuerin verkörperte, die sich in einen Kriegsgefangenen verlieben. Zum Ende der Stummfilmzeit erschöpfte sich ihr mimisch und gestisch überaktiver Vamp-Typus. N. arbeitete sporadisch in England und Frankreich und seit 1935 wieder in Deutschland, wo sie in „Mazurka“ (1935), „Moskau-Shanghai“ (1936) oder „Madame Bovary“ (1937) ebenso hingebungsvolle wie verkannte Ehefrauen spielte. Seit 1941 wieder in den USA, arbeitete sie als Grundstücksmaklerin.

  • Werke

    Memoirs of a Star, 1970.

  • Literatur

    R. Florey, P. N., 1926;
    S. Lorant, Wir vom Film, 1928, S. 76-78 (P);
    G. Gandert u. a. (Red.), Louis Lumiére, P. N., Paul Leni, 1964 (P);
    L. Schauer, Fesselnde „Femme Fatale“ von einst, in: Die Welt v. 18.7.1964;
    N. Zierold, Sex Goddesses of the Silent Screen, 1973, S. 79-132 (P);
    G. Thies, in: K. Hickethier (Hg.), Grenzgänger zw. Theater u. Kino, 1987, S. 143-56 (P);
    CineGraph.

  • Autor/in

    Jürgen Kasten
  • Zitierweise

    Kasten, Jürgen, "Negri, Pola" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 35 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118843249.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA