Lebensdaten
1902 – 1985
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
München
Beruf/Funktion
Komponist
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118729179 | OGND | VIAF: 118535142
Namensvarianten
  • Hundertmark, Lothar (eigentlich)
  • Lothar, Mark
  • Hundertmark, Lothar (eigentlich)
  • mehr

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Zitierweise

Lothar, Mark, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118729179.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ludwig Hundertmark, Geh. Rechnungsrat, aus Jena;
    M Maria Reiner aus Weimar;
    1934 Corry Nera (* 1896, 1] 1914 [⚮] Dr. phil. Georg Hallmann), seit 1920 Konzertsängerin, unternahm erfolgreiche Tourneen durch ganz Europa (s. E. H. Müller, Dt. Musikerlex., 1929), T d. Schauspielers Cornelius Nagtegaal u. d. Sängerin Anna Coersen.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums und der Hochschule für Musik 1919-21 in Berlin nahm L. privaten Kompositionsunterricht bei F. Schreker und E. Wolf-Ferrari, der ihm ein vorbildlicher Lehrmeister und Freund wurde. Bei W. C. Meiszner in Dresden konnte er sein Klavierspiel vervollkommnen. Zu dieser Zeit trat er als Konzertbegleiter seiner späteren Ehefrau, der Sängerin Corry Nera auf. 1928 fand in Weimar die Uraufführung seiner komischen Oper „Tyll, eine Ulenspiegeloper“ statt, die ihm Erfolg brachte. Bald folgten weitere Opern, die rasch Beliebtheit erlangten: „Lord Spleen“ (1930, Dresden) und „Münchhausen“ (1933, Dresden). 1933 wurde L. als musikalischer Leiter von Max Reinhardt an das Deutsche Theater in Berlin geholt, 1934 von Gustav Gründgens an das Preuß. Staatstheater, wo er bis 1944 blieb. 1945-55 war L. musikalischer Leiter am Bayer. Staatsschauspiel in München; seither lebte er hier als freischaffender Komponist.

    L.s komische Opern stehen in der Tradition von Lortzing und Wolf-Ferrari. Er verlieh dieser Gattung in der von ihm ausgeprägten Stimmungseinheit neue Ausdrucksmöglichkeiten, die sich am deutlichsten in seinem bekanntesten Werk, „Schneider Wibbel“ (1938, Berlin) und in der Zauberoper „Rappelkopf“ (1958, München) ausprägten. Seine letzte Opernschöpfung war „Momo“ (1978), nach der Geschichte von Michael Ende, der auch das Libretto verfaßte. L. schuf auch die Musik für das erste deutsche Musical „Hans Sonnenströsser“, verfaßt von Hans Apel, das|von Gründgens bearbeitet und inszeniert wurde. – In seinen nahezu 130 Bühnen-, Film- und Hörspielmusiken gelang es ihm, durch seine Musik die Texte voll zur Geltung zu bringen. Er schuf Musikbegleitungen zu Theaterstücken wie der „Orestie“ von Aeschylos, Goethes „Faust“, Shakespeares „Richard III.“, Giraudoux' „Undine“ und Tennessee Williams „Glasmenagerie“. Neben einigen Orchester- und Kammermusikwerken verfaßte L. auch Lieder und Liederzyklen, für die er Franz Schubert und Hugo Wolf zum Vorbild nahm.

  • Auszeichnungen

    Bayerischer Verdienstorden (1972).

  • Werke

    Weitere W Oper: Der Glücksfischer, 1962, Nürnberg. -
    Gesangstücke: Sei uns, Erde, wohlgesinnt (Oratorium), 1953;
    Jahresring (Duette), 1949;
    Liederbuch d. Erinnerung;
    Wandersprüche;
    Der große Feierabend;
    Kl. Geburtstagskantate;
    Musik d. Einsamen (Liederzyklus), 1965;
    Der widerspenstige Heilige (heitere Legende), 1968.

  • Literatur

    A. Ott (Hrsg.), M. L. -
    Ein Musikerporträt, 1968 (W-Verz., P);
    S. Pflicht, Oper - Operette - Konzert, 1979;
    Ausst.kat. München, 1985 (P);
    MGG VIII;
    Riemann.

  • Autor/in

    Rolf Badenhausen
  • Zitierweise

    Badenhausen, Rolf, "Lothar, Mark" in: Neue Deutsche Biographie 15 (1987), S. 233-234 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118729179.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA