Lebensdaten
1797 – 1884
Geburtsort
Königsberg (Preußen)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Wasserbauingenieur
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 118719874 | OGND | VIAF: 54943260
Namensvarianten
  • Hagen, Gotthilf Heinrich Ludwig
  • Hagen, Gotthilf
  • Hagen, Gotthilf Heinrich Ludwig
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Hagen, Gotthilf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118719874.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Frdr. Ludw. (1759–1846), Regierungs- u. Konsistorialrat, S d. Heinr. (s. Gen. 5);
    M Helene Charl. Albert. (1772–1844), T d. Chrstn. Reccard (1735–98), Prof. d. Theol. u. Konsistorialrat in K., Astronom (s. ADB 27; Pogg. I);
    Ov Carl Gottfried (s. 5);
    - Pillau 1827 Wilh. Auguste (1806–84, Cousine), T d. Kaufm. u. Ratsassessors Heinr. Karl Hagen in Pillau;
    4 S, 1 T, u. a. Frdr. Ludw. (1829–92), Geh. Oberbaurat, Wasserbauspezialist (s. Altpreuß. Biogr.), Carl Heinr. (s. Gen. 6), Otto Albert (1835–62), Chemiker u. Phy siker (s. Pogg. III).

  • Biographie

    Beeinflußt durch seinen Onkel C. G. Hagen, studierte H. zunächst Naturwissenschaften, 1816-18 in Königsberg Mathematik und Astronomie. 1818 entschied sich H. jedoch für das Baufach, legte 1819 die Landmesserprüfung ab und begann als Baukondukteur im Staatsdienst. Daneben bereitete er sich auf die Baumeisterprüfung vor. In Berlin hörte er unter anderem Vorlesungen bei Schinkel. 1822 wurde H. die vorzügliche Befähigung zur Anstellung als Baumeister ausgesprochen. 1822-23 unternahm er zur Vervollständigung seiner Ausbildung eine ausgedehnte Studienreise, über die er in seiner „Beschreibung neuerer Wasserbauwerke in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und der Schweiz“ (1826) eingehend berichtete. Hierdurch auf ihn aufmerksam gemacht, berief ihn 1824 die Königsberger Kaufmannschaft als Baukondukteur, schon 1826 allerdings wurde er als Hafenbauinspektor nach Pillau versetzt. Hier erwarb er sich umfassende Kenntnisse im Hafen- und Deichbau und leistete Vorbildliches bei den Dünenbefestigungen, die zum Teil noch heute nach seinen Grundsätzen ausgeführt werden. Ende 1830 wurde er auf Anregung Schinkels zum stimmfähigen Assessor in der Oberbaudeputation zu Berlin ernannt und siedelte 1831 dorthin über. 1834-49 lehrte er an der Bauakademie und an der Artillerie- und Ingenieurschule Wasserbau. – Nach und nach wurde ihm die Leitung der Wasserbauten vieler deutscher Flüsse (Rhein, Elbe, Weser und andere) übertragen. Jährlich bereiste er die Ströme und machte durchgreifende Verbesserungsvorschläge. Seine auf diesen Reisen gesammelten Beobachtungen und die Resultate seiner vielen Experimente mit selbsterdachten und selbsthergestellten Geräten fanden ihren Niederschlag in zahlreichen Veröffentlichungen (Hagen-Poiseuillesches Gesetz, wichtig für Viskositätsmessungen). 1841 erschien der 1. Teil des „Handbuchs der Wasserbaukunst“, das klassische Werk über den Wasserbau.

    1849 wurde H. zur Nationalversammlung in Frankfurt a. M. als sachverständiger Delegierter berufen, um an der Ausarbeitung eines Gesetzes für die deutschen Ströme mitzuarbeiten. 1850 erfolgte seine Ernennung zum Vortragenden Rat im Handelsministerium, 1854-56 war H. zur preußischen Admiralität beurlaubt, um die Vorarbeiten zum Bau eines Kriegshafens an der Jade (später Wilhelmshaven) zu leiten. 1859 wurde er Vorsitzender der Oberbaudeputation mit dem Titel Oberbaudirektor. – Anläßlich seines 50jährigen Dienstjubiläums schufen der Berliner Architektenverein und der Verein für Eisenbahnkunde, unterstützt von Großindustriellen, eine Hagenstiftung, deren Zinsen besonders tüchtigen Studenten zugute kommen sollten. – 1872 erlitt H. auf einer Dienstreise einen Unfall und war in der Folgezeit gehbehindert, wurde aber erst 3 Jahre später in den Ruhestand versetzt.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Ak. d. Wiss. Berlin, seit 1842;
    Mitgl. vieler wiss. Vereine;
    Dr. phil. h. c.;
    WGR;
    Ehrenbürger v. Pillau, 1881;
    Medaille in Gold f. außerordentl. Verdienste um d. Bauwesen, 1883.

  • Werke

    Weitere W Unters. üb. d. Druck u. d. Reibung d. Sandes, 1833;
    Grundzüge d. Wahrscheinlichkeitsrechnung, 1837;
    Über d. Bewegung d. Wassers in engen zylindr. Röhren, 1839;
    Hdb. d. Wasserbaukunst, III, 1841-63;
    Über d. Oberfläche d. Flüssigkeiten, 1845;
    Über d. Einfluß d. Temperatur auf d. Bewegung d. Wassers in Röhren, 1854;
    Zur Theorie d. Meereswellen, 1859;
    Die neueren Theorien d. Bewegung d. strömenden Wassers, 1868;
    Über d. Bewegung d. Wassers in Strömen, 1868;
    Über d. Seitendruck d. Erde, 1871;
    Geschwindigkeit d. strömenden Wassers in versch. Tiefen, 1883.

  • Literatur

    E. Ottmann, G. H., der Altmeister d. Wasserbaukunst, 1934 (W, P);
    Altpreuß. Biogr. (L);
    Pogg. I, III.

  • Autor/in

    Ralph Schröder
  • Zitierweise

    Schröder, Ralph, "Hagen, Gotthilf" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 472 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118719874.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA