Lebensdaten
1867 – 1958
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Amsterdam
Beruf/Funktion
Kunsthistoriker
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 118693441 | OGND | VIAF: 56620139
Namensvarianten
  • Friedländer, Max Jacob
  • Friedländer, Max
  • Friedländer, Max Jacob
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Zitierweise

Friedländer, Max, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118693441.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Leopold (1832-n. 1880), Bankier, S d. Kaufm. Zadick Levin in B. u. d. Rosalie Jacoby;
    M Helene (1843-n. 1901), T d. Jos. Noether (1798–1873), Bankier in Mannheim, u. d. Merle Goldschmidt aus Frankfurt/Main;
    Vt Ernst Noether (1864-n. 1915), Bildnis- u. Landschaftsmaler (s. ThB); ledig.

  • Biographie

    F. promovierte über Altdorfer bei A. Springer in Leipzig (1891), war Volontär unter F. Lippmann am Kupferstichkabinett Berlin und Hilfsarbeiter am Wallraf-Richartz-Museum in Köln. 1896 wurde er unter W. Bode Assistent an der Berliner Gemäldegalerie. Hier ist er bis zu seinem Ausscheiden aus dem Museumsdienst 1933 tätig gewesen, 1904 als 2., später als 1. Direktor. Seit 1908 war er gleichzeitig Direktor des Kupferstichkabinetts, 1939 emigrierte er nach Amsterdam – F. bildete sich unter Lippmann und Bode zum hervorragendsten Kenner der deutschen und niederländischen Malerei und Graphik des 15. und 16. Jahrhunderts aus und hat sich um den Ausbau der Berliner Museen zu systematischen, wissenschaftlichen Sammlungen von internationaler Bedeutung sehr verdient gemacht. Mit Lippmann teilte er die Vorliebe für Dürer, die altdeutschen Romantiker Altdorfer und Huber der sogenannten Donauschule und ihre Zeitgenossen. Tschudis Forschungen über die ersten Altniederländer ergänzte er durch ausgebreitete Kenntnisse der niederländischen Maler des 16. Jahrhunderts. Seine Arbeiten über die Romanisten und Manieristen dieser Zeit sind grundlegend. Den Berliner Sammlungen hat er bedeutende Werke aus allen diesen Gebieten gesichert. – Bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges waren F.s Kräfte durch den Museumsdienst, vor allem durch den Auf- und Ausbau des 1904 eröffneten Kaiser-Friedrich-Museums gebunden, doch hat er schon in dieser Zeit überaus zahlreiche aufschlußreiche Aufsätze und Rezensionen in Zeitschriften veröffentlicht, vor allem im Jahrbuch der Preußischen Kunstsammlungen, in dessen Beiblatt „Amtliche Berichte“ und im Repertorium für Kunstwissenschaft. – 1916 erschienen seine Studien „Von Eyck bis Bruegel“, eine Sammlung von Essays, in denen die führenden altniederländischen Maler auf Grund umfassenden, neu erschlossenen Materials knapp und treffsicher gewürdigt wurden. In seiner 14bändigen „Altniederländischen Malerei“ (1924-37) hat er die grundlegende Vorarbeit, die durch sehr persönliche, präzise Diktion ausgezeichnet war, zu einem „catalogue raisonné“ der Gemälde dieser Zeit erweitert. Kritische Schärfe und geschliffener Stil kennzeichnen seine Beiträge zur Dürer-Zeit, vor allem zu Dürer selbst, die in und nach dem Krieg erschienen und das Bild des Schaffens Dürers und Altdorfers klärten (Der Holzschnitt, 1917; Dürer der Kupferstecher und Zeichner für den Holzschnitt, 1919; A. Dürer, 1921; Katalog der deutschen Zeichnungen des Kupferstichkabinetts [Berlin], 1921; A. Altdorfer, 1923). Zum ersten Male erschloß sich das imposante malerische Oeuvre Cranachs des Älteren in voller Anschaulichkeit und mit einem umfassenden Verzeichnis der zahlreich überkommenen Originale und Wiederholungen in seinem Standardwerk über den Künstler (1932). – Durch seine enge Verbindung mit vielen Sammlern und dem internationalen Kunsthandel ist F. zu zahlreichen Katalogen und Vorworten derselben veranlaßt worden (Kauffmann, Weber, Lippmann, Rodrigues, Pannwitz und so weiter) und hat dadurch den Berliner Museen sehr wertvolle Kunstwerke zuführen können. Er bedachte die Gemäldegalerie und das Kupferstichkabinett mit einer Reihe von Geschenken und gewann dank seinem Ansehen und Einfluß den größten Teil der neu entdeckten Zeichnungen Grünewalds aus der Sammlung Savigny für Berlin. – Gegen Ende seines Lebens hat F. öfters theoretische Studien veröffentlicht, nachdem er schon 1919 dem „Kunstkenner“ ein Büchlein gewidmet hatte (Echt und Unecht, 1929; On Art and Connoisseurship, London 1942, häufig übersetzt, 1946 deutsch). – Sein Verhältnis zur zeitgenössischen Kunst ist durch seine Schriften über M. Liebermann und M. Slevogt gekennzeichnet. Er war ein Sammler und Förderer des französischen Impressionismus.

  • Literatur

    L. Blumenreich, Verz. d. Schrr., 1927;
    H. A. Tels, Verz. d. Schrr. 1927–42, Den Haag 1942 (Privatdruck, Bibliogr.);
    M. J. F. z. 90. Geb.tag, 1957 (L v. 1942-57);
    Rhdb. (P).

  • Porträts

    Gem. v. R. Schulte im Hof (Berlin, Nat.gal.).

  • Autor/in

    Friedrich Winkler
  • Zitierweise

    Winkler, Friedrich, "Friedländer, Max" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 455-456 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118693441.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA