Lebensdaten
vermutlich um 1395 – 1463
Sterbeort
Ulm
Beruf/Funktion
Baumeister
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118682148 | OGND | VIAF: 32790605
Namensvarianten
  • Matthäus von Ensingen (von ist kein Adelsprädikat)
  • Ensingen, Matthäus von (von ist kein Adelsprädikat)
  • Ensinger, Matthäus
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Zitierweise

Ensinger, Matthäus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118682148.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ulrich s. (1);
    1) N. N., 2) Dorothea Troger aus Bern, lebte seit 1451 getrennt v. Ensinger;
    3 S, 2 T aus 1), u. a. Vincenz s. (4), Moritz s. (3), 1 S aus 2).

  • Biographie

    E. arbeitete zunächst unter seinem Vater am Straßburger Münster, wurde 1420 nach Bern berufen. Das Berner Münster (Grundsteinlegung 1421) wurde nach seinem Plan begonnen und auch im wesentlichen danach weitergebaut. Ab etwa 1430 übernahm er zu seinem Berner Amt die Oberleitung des Baues der Frauenkirche in Eßlingen, blieb aber in Bern ansässig, wo er Grundbesitz erwarb und dem Großen Rat angehörte. 1436 erhielt er den Auftrag zu Entwürfen für die Kirche Notre-Dame in Ripaille, 1440 war er vorübergehend in Eßlingen anwesend, wurde 1445 nach Freiburg (Schweiz) als Gutachter und zur Übernahme von Bauarbeiten berufen. 1446 übernahm E. die Leitung des Ulmer Münsterbaues zunächst auf 5 Jahre, ab 1451 auf Lebenszeit. Er siedelte nach Ulm über, kehrte in den folgenden Jahren nur zu kurzen Besuchen nach Bern zurück, wo er sich von seinem Sohn vertreten ließ. – E. schloß sich in seinem Plan für Bern, wie schon in dem von seiner Hand erhaltenen Turmriß für Straßburg, eng der Art seines Vaters an. In Bern wurde unter seiner Leitung der Chor erbaut, einige Kapellen des nördlichen Seitenschiffes, das südliche Seitenschiff mit Kapellen; möglicherweise wurden auch damals schon die Fundamente zum Turm gelegt. In Eßlingen wurde unter seiner Leitung der Turm bis zum letzten Viereckgeschoß ausgeführt, anscheinend nur wenig vom Entwurf seines Vaters abweichend. Auch in Ulm setzte er das Werk seines Vaters mit wenigen Abweichungen, wenn auch zum Teil in späteren Stilformen, fort; er wölbte den Chor, baute weiter an Turm und Langhaus, begann dort die (später bei der Teilung zerstörte) Wölbung der Seitenschiffe. Ein Turmriß von seiner Hand ist nur in einer Wiedergabe von 1731 bekannt. – E. ist vermutlich auch als Bildhauer tätig gewesen und identisch mit dem 1424 von Bern nach|Neuchâtel berufenen „Mastre Matheus“, der unter anderem die Statue des Grafen Conrad von Freiburg am Kenotaph in der Kollegienkirche von Neuchâtel schuf, vielleicht auch die spätere von dessen Sohn Johann.

  • Literatur

    R. Niclas, Das Berner Münster, 1923;
    H. Rainers, Burgund.-Allemann. Plastik, 1943, S. 14 u. 75 ff.;
    J. Courvoisier, Neuchâtel, in: Congrès Archéolog. de France, 110 sess. 1952, Paris 1953, S. 302-21.

  • Porträts

    Gedenkstein mit Meisterbildnis u. Wappen, 1463 (Ulm, Münster).

  • Autor/in

    Roswitha Beyer
  • Zitierweise

    Beyer, Roswitha, "Ensinger, Matthäus" in: Neue Deutsche Biographie 4 (1959), S. 538-539 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118682148.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA